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Frankreich 2004 -
Die Insel Oléron

 Samstag, 18.09.2004
Über uns ein strahlendblauer Morgenhimmel, als wir zur  Flussmündung gehen, die ich gestern noch für eine Meeresbucht gehalten hatte. Ein breiter Sandstrand ist hier, der große Containerhafen nicht weit. Die wenigen Strandkioske haben zu dieser frühen Stunde noch geschlossen. 
Nach der Abfahrt sind es nur wenige Kilometer bis zur Fähre, die uns die Rückfahrt nach Bordeaux ersparen soll. Eine gute Stunde dauert es, bis wir verladen können. Vorher bezahlten wir die Gebühr von über 40 EUR. Ziemlich viel für eine halbe Stunde Fahrt, finden wir.
Eine kleine Strasse führt uns die Côte Souvage entlang. Neben einigen Touristenorten sehen wir noch sehr viel unbebauten Strand. Meist trennen uns Kiefernwälder vom Meer mit den Sanddünen.
Am frühen Nachmittag fahren wir über eine Brücke auf die Insel Oleron, wo wir nach ein paar Irrwegen (wir fuhren heute ohne GPS-Unterstützung) einen wunderschönen  Campingplatz in St. Denis finden. Von unserem Platz haben wir einen freien Blick auf den Atlantik, kein Camper ist neben uns. Spontan beschließen wir, hier einen Tag länger zu bleiben.
Als wir auf einem kurzen Spaziergang unsere Umgebung erkunden, zieht Regen auf. Wir ziehen uns ins WoMo zurück, essen Miracoli. Die Aussicht aus unseren Fenstern ist nun während der Abenddämmerung umwerfend. Dünen, das Meer, ein paar Leuchttürme und gegenüber die Lichter der Stadt La Rochelle.

Sonntag, 19.09.2004
Silvia holt Baguette für das Frühstück von einer Bäckerei im Ort.
Nach Bezahlung des Campingplatzes, besichtigen wir den Markt des Ortes. Vor allem ein reichhaltiges Angebot an Fischen, Austern, Schnecken und Muscheln finden wir dort. Der Ort selbst ist mit den kleinen Häuschen mit bunten Fensterläden und Türen sehr malerisch und vom Tourismus noch nicht völlig verdorben.

Durch das Inselinnere, vorbei an Weinreben, gelangen wir zum Leuchtturm de Chassiron. Beim Losgehen hatten wir uns auf Regen eingestellt, doch jetzt hat sich die Sonne endgültig durchgesetzt. Den Leuchtturm kann man besteigen, was wir selbstverständlich auch tun. Von hier oben sehen wir Surfer, die sich weit draußen (es herrscht gerade Ebbe), die besten Wellen suchen.
Wir selbst gelangen über einen, wohl künstlich angelegten Steinbogen, ebenfalls raus ans Meer, hin zur heftigen Brandung. Viele Schnecken, Muscheln und Seepocken hängen an den gerade getrockneten Steinen. 
Zu beobachten sind auch viele, mit Eimern bewaffnete Franzosen, die jetzt während der Ebbe Schnecken und Austern sammeln. Das scheint so etwas zu sein, wie bei uns Pilze zu suchen.

An der Küste entlang geht's zurück zum WoMo, vordem wir bei Kaffee in der Sonne relaxen. Ja, die Sonne hatten wir an diesem Tag unterschätzt, beide stellen wir einen leichten Sonnenbrand an uns fest.
Ich befreie das WoMo von seinen hässlichen Regenstreifen und reinige die Scheiben und ziehe die Schrauben an unserem Dachgepäckträger fest.
Ein kräftiger Wind lässt es zum Sonnenuntergang kühl werden und bei Salat und Pastete ist die Aussicht, mit den frisch gereinigten Fenstern, auch im Inneren genial.