Praktische Hinweise - Kanada
Stand: 14.10.2005
Hinweise zur Reisevorbereitung
Einreise mit dem Flugzeug
Einreise Fahrzeug
Geld
Telefonieren
Einkaufen und Tanken
Gasversorgung
Orientierung
Internet
Camping und Nationalparks
Mücken und sonstige Plagegeister
Kanufahren
Einreise mit dem Flugzeug
Im Flugzeug bekommt man ein Zollformular (pro Familie auszufüllen), darauf gibt man die mitgebrachten Waren an und wie lange man bleiben möchte. Normal sind 3 Monate, maximal 6 Monate auf Anfrage möglich.
Die Dame am Einreiseschalter fragt ein wenig nach dem warum und schickt uns zur Immigration, die fragt wieder was wir denn in Kanada möchten (Urlaub machen) und wer die Reise bezahlt (wir selbst), kopiert unsere Pässe und trägt ohne weitere Diskussion die 6 Monate ein.
Keiner will einen schriftlichen Nachweis, ein Rückflugticket wollte weder die Lufthansa beim Check-In noch die Kanadier. Ich hatte mir aber trotzdem von der Condor per Email bestätigen lassen, dass sie nicht auf einem Ticket bestehen.
Der Zoll sammelt die Formulare ein, öffnet aber kein Gepäck.
Am Flughafen gibt es 2 Geldautomaten, das Taxi in die Stadt hat den Festpreis von 41.- C$.
Einreise Fahrzeug
Wir hatten mit Seabridge verschifft, was man wirklich empfehlen kann.
Am Abholtag gehen wir zum Spediteur, zeigen den Frachtbrief und den Fahrzeugschein vor, zahlen noch 150.- C$ und kriegen eine Arrival Notice in 3-facher Ausführung.
10 Minuten zu Fuss zum Zoll, dort muss man nochmal ein Formular ausfüllen ähnlich wie im Flieger.
Wir geben an, dass wir 'dried' und 'canned' Lebensmittel im Auto haben, das ist kein Problem.
Alkohol und Zigaretten (wir haben im Auto und im Fluggepäck die jeweils erlaubte Menge) interessieren nicht.
Die Arrival Notice wird gestempelt (2 kriegt man wieder mit) und etwas in ein Buch eingetragen.
Die agriculture control übernimmt der Spediteur, was angenehm ist, weil es dabei wohl immer mal Probleme gab (Fahrzeug nicht sauber genug, Nachreinigung für teures Geld).
Um 9 Uhr sind wir schon wieder im Hotel und fahren mit dem Taxi zum Hafen.
Am Eingang werden die Pässe registriert, für das Auto wird ein Übernahmeprotokoll erstellt (alles ok bei uns), eine arrival notice bleibt im Hafen.
Um 10 Uhr ist alles erledigt und wir können fahren.
Auch bei der Wiedereinreise aus Alaska interessiert sich niemand für die Papiere des Fahrzeugs.
Geld
Es gibt überall Geldautomaten, die mit der EC-Karte 400.- - 1000.- C$ ausspucken (withdrawel / from savings).
Mastercard wird überall genommen.
Die Kreditkarte bringt einen etwas besseren Kurs.
Aktueller Kurs: 1 C$ = 0,69 Euro
Telefonieren
Da die Netzabdeckung in Kanada und USA recht dürftig ist, haben wir auf die Mitnahme eines Handys verzichtet.
Wir haben eine Telefonkarte gekauft (vox minutes 23.- C$ im radio shack
http://www.voxdirect.ca) mit der man 209 Minuten nach Deutschland telefonieren kann (ohne weitere Kosten von jedem öffentlichen Fernsprecher).
Einkaufen und Tanken
Grosse Supermärkte
gibt es an den Einfallstrassen der grösseren Städte.
Walmart: fast alles ausser frischen Lebensmitteln, dort kann man auch gratis über Nacht stehen
Canadian Tire: Autozubehör, Werkzeug, Camping, Garten (evtl. auch mit Gasflaschenfüllung).
Radio Shack: Elektronik
Kleinere Geschäfte
gibt es in jedem Ort, diese sind meist sogar Sonntags (11-15 Uhr) geöffnet.
Das Lebensmittel-Angebot im Supermarkt ist reichlich (auch Vollkorn, Bio, Wurst und Käse), die Preise etwa wie bei uns, wobei Milch und Milchprodukte teurer sind, Backwaren günstiger.
Obst und Gemüse kommt meist aus USA, ist erstaunlich frisch und gut schmeckend.
Bier und Wein gibt es nur im 'Liquor Store'
und etwa doppelt so teuer wie bei uns, in Quebec auch im Supermarkt.
Die Mehrwertsteuer
wird meist erst an der Kasse draufgeschlagen (nicht bei Lebensmitteln) und variiert von 7 (Alberta, NWT, Yukon) bis 15 Prozent. Einen Teil der Steuer (7%, die GST) kann man sich wieder zurückholen für Übernachtungskosten und für Belege, die auf mehr als 50 $ lauten. Es kann sich also lohnen, mehrere Sachen auf einmal zu kaufen, um die 50 $ zu schaffen.
Besonderes:
In Alma (Bay of Fundy) kann man fertig gekochten Lobster
zu günstigen Preisen kaufen.
Tanken:
Die Preise für Diesel variieren von 1,20 am Dempster Highway über 1,02 C$ in Quebec zu 0,80 C$ in Alberta.
Oft ist Diesel mit Service und kostet dann 5 Cent mehr.
Bei manchen Supermärkten (Superstore z.B.) gibts pro Liter 3 - 5 Cent Einkaufsgutschein.
Pfand:
in den einzelnen Bundesstaaten gibt es unterschiedliche Pfandpreise für Flaschen und Plastikbehälter incl. Tetrapacks. Im Yukon kommen so auf einen Tetrapack mit Saft 0,35 C$ Pfand und Umweltabgabe. In BC sind es nur 0,05 C$. Das Sammeln und die Rückgabe sind uns im WoMo zu lästig.
Gasversorgung
Es gibt 20 lb = 6,8 Kg und 40 lb = 13 kg Flaschen. Diese sind etwas dicker (1 cm) und die Grosse etwas höher (2 cm) als die deutschen. Mit einem entsprechenden Adapter vom Freizeitmarkt Glück (an der Stuttgarter Autobahn in Sulzemoos) kann man die kanadischen Flaschen an den deutschen Druckregler anschliessen.
Die kleinen Flaschen gibt es überall zu kaufen (wird für die Gasgrills verwendet) und kosten ca. 35.- C$ das Stück.
Die Befüllung erfolgt bei speziellen Stationen, Tankstellen oder z.B. Canadian Tire und kostet 14 - 23.- C$ pro Füllung (erstmalig 5.- mehr, weil erst die Luft aus der Flasche muss).
Orientierung
Wir benutzen Streets and Trips (das hiesige Autoroute) für 69.- C$ (in USA 20 $) und ein GPS-Gerät am Laptop.
An den Provinzgrenzen gibt es Visitorcenter, die Karten und Infomaterial ausgeben.
Ein Reiseführer ist trotzdem nicht verkehrt, da die Broschüren oft sehr werbemässig sind.
Im Yukon und am Alaska Highway wird man mit Infos fast überschüttet.
Als ADAC-Mitglied bekommt man CAA-Karten und -Campingführer kostenlos.
Internet
In den Stadtbibliotheken (in Streets und Trips eingezeichnet) gibts kostenlosen Internetzugang (Mo-Fr), die grossen Visitorcenter haben meist auch einen PC.
Man kann den USB-Stick mitbringen, in New Brunswick gibts Scanner und Drucker dazu.
Die Campingplätze, die mit Internetconnection angegeben sind, haben teilweise nur eine Telefonleitung.
Wireless ist dabei, sich durchzusetzen. Hat man Glück, kann man ein ungeschütztes WLAN-Netz finden und nutzen.
Camping und Parks
Die Jahreskarte für den Eintritt in alle Nationalparks (nicht Provicial Parks) kostet 45.- C$, der Tag 5.- C$.
Die Übernachtung auf einem Campground im Park 15.- - 28.- C$.
Warmes Wasser und Duschen oft inbegriffen. Die sanitären Anlagen sind allerdings für die Anzahl der Plätze sehr wenig, sodass in der Saison mit Wartezeiten zu rechnen ist.
Die Plätze in Cape Brenton sind sehr eng, sonst recht grosszügig, .
In den Provincial bzw. Territorial Parks ist in der Campgebühr der Eintrittspreis inbegriffen.
Die Plätze sind meist schön angelegt und oft der einzig mögliche Zugang zu einem See.
Private Plätze gibt es von 'direkt neben dem Highway' bis zu sehr idyllisch und zu Preisen von 14.- bis 35.- C$.
Anmerkung: im Algonquin und Quetico durfte man keine Dosen mit ins 'back country' nehmen.
Im NWT und Yukon ist es kein Problem einen schönen Übernachtungsplatz zu finden.
Tipp für Whitehorse: Strasse zum Grey Mountain, weiter unten für alle, ganz rauf nur mit etwas geländegängigem.
Im Yukon sind die Campingplätze sehr spartanisch ausgestattet, für die Entsorgung und Frischwasser muss man entweder RV-Parks anfahren oder Tankstellen (Verzeichnis für Yukon am Visitorcenter).
Man kann aber fast überall frei stehen.
In British Columbia gibt es viele sog. Forest Recreation Sites. Teilweise an der Hauptstrasse beschildert oder auch nicht, gibt es Infos in den Forest Büros oder Visitorcentern. Die Plätze sind meist sehr idyllisch, mit Tischen, Feuerstellen und Toiletten und sind kostenlos.
Mücken und sonstige Plagegeister
Abgesehen von allen Grössen von Mosquitos
von small bis full size, gibt es noch weitere Tiere, die einem den Aufenthalt im Freien vergällen können.
Besonders hervorzuheben sind die Black Flies:
kleine, harmlos aussehende Fliegen, die heftig beissen und deren Stiche bei mir eine Woche zum Abheilen brauchen. Ausserdem kommen sie problemlos durch die Netze des WoMos und treten in grösseren Mengen und den ganzen Tag auf.
In der Früh und am Abend treffen sie sich für eine Stunde mit den Mosquitos, die dann die Nachtschicht übernehmen.
Dann gibt es noch Deer Flies,
die verhalten sich ähnlich wie unsere Bremsen. Wenn sie einen entdeckt haben, ist es recht schwer sie wieder loszuwerden.
Im Quetico gab es dann noch beissende Fliegen.
Im North West Territory gibts dann noch Horseflies, die sich aber vorwiegend fürs WoMo interessieren.
Mit Mückenmittel ist es einigermassen erträglich, wir haben aber auch schon ein spezielles Shirt erworben, das aus Netzstoff besteht und eine Kapuze hat. Ganz sicher ist man damit aber auch nicht.
Weil die standardmässigen Netze an den Fenstern im Fahrzeug nicht ganz dicht sind, haben wir zusätzlich ein Mosquito-Netz über dem Bett, das für deutlich ruhigeren Schlaf sorgt.
Im Yukon ist es mit den Mücken erheblich besser (auch auf der Kanutour) ist aber wohl saisonal und regional sehr unterschiedlich.
Ab August ist es deutlich besser mit den Bugs, wenn auch manchmal noch Belästigungen stattfinden.
Kanufahren
Im Algonquin
kann man direkt im Park Kanus und Ausrüstung mieten (45.- C$ für 2 Tage Kanu).
Im Quetico
gibt es gleich ausserhalb 2 Verleihstationen, die das Kanu zum See bringen (25.- C$ pro Tag).
In Yellowknife, Fort Simpson und Fort Liard
gibt's wohl auch Möglichkeiten, aber nicht so einfache, wir haben es dann bis Whitehorse verschoben.
In Whitehorse
ist die einfachste und auch für Anfänger gut zu machende Tour den Yukon runter.
Es gibt einen ausführlichen Flussführer mit Hindernissen und Campmöglichkeiten.
Direkt von Whitehorse nach Carmacks (5-8 Tage) mit 2 Tagen Seepaddeln auf dem Lake Laberge kostet 215.- C$ fürs Kanu (mit Rücktransport) und 21,50 für einen Lebensmittelbehälter. Der Bus zurück nach Whitehorse 33.- C$ (fährt einmal am Tag). Bis nach Dawson etwa die doppelte Zeit und 300.- C$ fürs Kanu, Bus 100.- C$.
Man kann sich auch nach Johnsons Crossing bringen lassen und den Teslin runterfahren, dann spart man sich den See. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, die aber mit höheren Kosten verbunden sind.
Die beiden Kanuverleihs sind direkt nebeneinander, geben sich preislich nichts.