Mankei Tour - Anreise / Halifax (Kanada)
20. Mai - 24.Mai 2005
Anreise
Es ist soweit: Zögernd werfe ich unsere Hausschlüssel in den Briefkasten. Zwei Jahre werden wir unser Haus nicht betreten.
Aber es ist jetzt keine Zeit für Sentimentalitäten, wir müssen zur S-Bahn. Am Fenster der Flughafenlinie ziehen die Vororte Münchens vorbei.
"Hoffentlich wird unser One-Way Ticket akzeptiert" reißt mich Silvia aus meinen Gedanken. Die Antwort auf diese Frage erhalten wir wenig später am Lufthansaschalter: "Alles in Ordnung, guten Flug." Die erste Hürde ist geschafft!
Zeit für das Frühstück und wenig später für ein Pils. Pünktlich landen wir in Frankfurt,
kaufen dort Zigaretten und Spirituosen im Duty Free und besteigen die CONDOR Maschine. Gute sechs Stunden später erreichen wir planmäßig Halifax.
Der Dame von der Immigration
müssen wir ein paar Fragen beantworten, bevor sie unsere Reisepässe mit den Stempeln versieht, die uns den Aufenthalt in Kanada für ein halbes Jahr ermöglichen.
Na also, bis hierher ging schon mal alles sehr unkompliziert. Keine Fragen nach dem Rückflugticket oder sonstige unangenehme Dinge.
Sehr lange müssen wir bei der Gepäckausgabe auf unsere Rucksäcke warten. Dann sind alle Zollformalitäten erledigt. Der Geldautomat am Flughafen spuckt mit der EC-Karte die gewünschten CAN-Dollars aus. Mit dem Taxi fahren wir 40 km, vorbei an Wäldern und Seen, bis nach Halifax. Das Wetter ist unfreundlich, ein paar Mal regnet es. Jahreszeitlich wirft es uns um mindestens vier Wochen zurück. Es blühen gerade die Osterglocken.
Das Hotel "
Cambridge Suites"
haben wir übers Internet gebucht. Eine gute Wahl, wie sich nun herausstellt. Von unserem großen Zimmer im sechsten Stock haben wir einen schönen Blick auf den Hafen. Es ist noch hell, als wir müde einschlafen.
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Haben uns leider in München am Flughafen verpasst: Tina und Rainer
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Condor Maschine in Frankfurt
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Halifax
Viel zu früh wachen wir an unserem ersten Morgen in Kanada auf. Sechs Stunden Zeitunterschied machen sich einfach bemerkbar
. Kaffee und eine reiche Auswahl an Croissants und Muffins gibt es am Frühstücksbuffet des Hotels. Gestärkt begeben wir uns auf einen langen Stadtspaziergang.
Wegen der frühen Morgenstunde wirkt alles noch wie ausgestorben: Es sind kaum Autos unterwegs, die Geschäfte sind noch geschlossen.
Trotz des meist wolkenverhangenen Himmels ist uns Halifax mit seinen freundlichen Einwohnern von Anfang an sympathisch. In den zahlreichen Cafes und Kneipen
muss es bei Sonnenschein herrlich sein, draußen zu sitzen. Wir ziehen es vor, unsere Hamburger in einer überdachten kleinen Shopping Mall zu essen.
Diese war übrigens nicht so einfach zu finden. In der Innenstadt gibt es einige Läden zwischen und unter den Hochhäusern, aber kein Kaufhaus oder Einkaufszentrum in unserem Sinne.
Eine Fähre bringt uns ins gegenüberliegende Dartmouth. Dieses Städtchen wirkt recht verschlafen, bietet aber einen wunderbaren Blick auf den Hafen und die Skyline von Halifax.
Außerdem können wir in einer öffentlichen Bibliothek kostenlos E-Mails lesen und beantworten. Dabei stellen wir mit großem Bedauern fest, dass uns gestern Tina und Rainer am Flughafen in München überraschen wollten. Leider konnten sie uns trotz der Durchsage "Christoph Wintersberger, gebucht nach Frankfurt, bitte an der Information im Bereich G melden" nicht antreffen. Wie auf den Beweisfotos zu sehen ist, hätten die beiden Brezn und Bier für uns gehabt. Wirklich schade!
Unser Abendessen nehmen wir in einem Pub am Hafen ein. Ein kalter Wind auf dem Nachhauseweg scheint die Prognose des Wetterberichts, der für morgen heftige Dauerregenfälle angekündigt hat, zu bestätigen.
So ist es dann auch: Das Wetter ist während der beiden nächsten Tage miserabel und eiskalt.
Viele Stunden können wir das Hotel nicht verlassen, da wir sonst trotz Regenjacken binnen weniger Minuten völlig durchnässt wären. Die wenigen Regenpausen nutzen wir für Spaziergänge bei stürmischen Wind. Außerordentlich gut gefällt uns der Besuch des Pier 21.
Hier betraten die Auswanderer aus Europa erstmals Kanada. Eine Ausstellung und vor allem die perfekt gemachte Multimediashow führen uns die Schicksale dieser Emigranten vor Augen. Ein wenig fühlen uns auch wir, wie es diese Leute wohl taten.
Wir sind mobil!
Etwas unruhig wachen wir auf, denn heute ist der Tag, an dem wir unser Fahrzeug aus dem Hafen
holen wollen. Zu Fuß gehen wir vom Hotel zum Spediteur.
Dort leisten wir erst einmal Übersetzungsarbeit für ein älteres Ehepaar aus Deutschland. Die beiden haben ebenfalls ein Wohnmobil verschifft, sprechen aber so gut wie kein Wort Englisch. Im Anschluss daran, erhalten wir die Papiere, die wir für den Zoll benötigen.
Mit diesen Dokumenten geht's dann zum Zoll,
der ein paar Strassen weiter sein Büro hat. Auch hier läuft alles problemlos, dieselben Fragen wie bei der Einreise und wir bekommen die Papiere gestempelt, die uns berechtigen, das Fahrzeug aus dem Hafen zu holen. Mit entsprechend guter Laune gehen wir zurück zum Hotel, checken dort aus und lassen uns mit einem Taxi zum Hafen
bringen. Dort sehen wir dann unser "Jammerl" stehen. Nach einer Unterschrift übernehmen wir das offensichtlich unbeschädigte Fahrzeug.
Freude und Erleichterung!
Nun stehen einige Besorgungen an: Kartenmaterial beim CAA besorgen; Lebensmittel im Sobey's einkaufen, Gasflaschen erwerben und diese nach einiger Suche bei einem Canadian Tire füllen lassen.
Im nahegelegenen Campingplatz "Shubie" bringen wir unser WoMo wieder in Ordnung:
Die Reservereifen werden montiert, das Gepäck neu verstaut. Dringend notwendig ist die Heizung, die aus den neuen Gasflaschen gespeist wird. Der mitgebrachte Adapter funktioniert nach einigem Geschraube auch. Nach einem kurzen Spaziergang machen wir es uns dann gemütlich bei Steak, Salat und Wein.
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Im Hafengelände: Ein erster Blick auf unser WoMo
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Auf dem Campingplatz bringen wir das Gepäck in Ordnung
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