Mankei Tour - die letzten Tage...
Ende April 2005:
Beladung
Unseren PKW voll beladen bin ich unterwegs zum nahe gelegenen Stellplatz unseres WoMos. Silvia verstaut dort gerade die vorangegangene Fuhre. Mein Telefon klingelt und Silvia meldet sich mit aufgeregter Stimme: "Komm schnell, wir haben einen Wassereinbruch im WoMo und das zwei Tage vor unserer Abfahrt!!". In drei Minuten bin ich bei ihr und sehe selbst was passiert ist: Unsere Dachluke im Bad ist undicht, sodass etliche Liter Regenwasser eindringen konnten
. Stehendes Wasser, eine gewellte Verkleidung und feuchte Wände sind die Folge. Eine Begehung des Dachs ergibt, dass das Leck mit Dichtmasse wohl recht einfach zu flicken ist. Die Aufregung legt sich somit bald und die Beladung kann weitergehen.
Zu unserer Erleichterung finden alle Ausrüstungsgegenstände ihren Platz
, es bleibt sogar noch genügend Freiraum für Dinge, die sich unterwegs ansammeln könnten. Eine Probefahrt zeigt, dass unser VW auch mit dem Gewicht keine Probleme hat. Es kann also los gehen!
Verschiffung
Dauerregen und Staus. Viel mehr gibt es von der Autobahnfahrt nach Frankfurt
nicht zu berichten. Vom ruhig gelegenen "City-Camp-Frankfurt" (
www.city-camp-frankfurt.de) sind es nur ein paar Meter zur U-Bahn, die uns ins Stadtzentrum bringt. Zeit für einen Bummel, trotz Regenwetter.
Am nächsten Morgen fahren wir mit der U-Bahn zum US-Konsulat
, um den Termin für die Visabeantragung
wahrzunehmen (
siehe praktische Hinweise).
Die Sicherheitsvorkehrungen, um in das schwerbewachte Gebäude gelangen zu können, sind strenger als an einem Flughafen. Elektronische Geräte wie Handys sind nicht erlaubt. Sogar mein Schlüsselbund mit einer kleinen LED-Lampe wird als so sicherheitskritisch eingestuft, dass ich ihn abgeben muss.
Eine viertel Stunde warten wir im Sitzen, weitere zehn Minuten stehen wir vor dem Schalter an, an dem eine Vorabprüfung durchgeführt wird. Von dort geht es zu einem weiteren Schalter, an dem die Befragung erfolgt und Fingerabdrücke genommen werden.
Auf die Frage: "Was machen Sie denn in den USA?" zeigen wir die geplante Reiseroute vor, was ein "woah" und deutliche Begeisterung auslöst.
"Wie bezahlen sie diese Reise?" ist die einzige weitere Frage, welche wir durch das Vorzeigen eines Kontoauszugs zur Zufriedenheit beantworten können.
Freundlich und mit besten Wünschen verabschiedet man uns. Das Visum werden wir nur wenige Tage später im Postkasten vorfinden. Insgesamt dauert die Aktion 1,5 Stunden.
Die Weiterfahrt nach Bremerhaven unterbrechen wir in Seesen im Harz
und übernachten auf einem kleinen Campingplatz (
www.camping-harz.de) unweit der Autobahn.
In Bremerhaven
steuern wir direkt das Hafengelände an und orientieren uns durch einer Rundfahrt über die weitläufigen Straßen. Von einem Aussichtsturm blicken wir auf Containerschiffe, einen Passagierdampfer a la Traumschiff sowie etliche Autofähren.
Auf dem Wohnmobilstellplatz, leider ungeteert und nahe der Hauptstrasse, treffen wir die letzten Vorbereitungen
für die Verladung: Wir montieren die nach hinten überstehenden Reservereifen ab, räumen das Führerhaus leer, bringen die Verriegelung zur Wohnkabine an und bauen die Gasflasche aus.
Zu Fuß ziehen wir durch den Hafen, besichtigen den "Zoo am Meer" mit den Eisbären, ehe wir im Lokal "Natusch" am Fischereihafen stilecht und sehr lecker ein Fischmenü speisen.
Die Übergabe des Fahrzeugs zur Verschiffung gestaltet sich unkompliziert:
Zusammen mit fünf weiteren Wohnmobilen (ein VW-Bus, der Rest sind sog. "Jogurtbecher"), warten wir am vereinbarten Treffpunkt auf den Agenten von "
Seabridge for Motorhomes", mit dem zusammen wir durch die Schranke in das eigentliche Hafengelände fahren. Dem Augenschein nach überprüft er die angegebenen Abmessungen unserer Fahrzeuge, ein Schild mit der Aufschrift "Halifax" wird angebracht, das war's auch schon.
Den Zündschlüssel lassen wir stecken.
Der Herr von Seabridge fährt uns zu Sixt, wo wir einen Leihwagen gebucht haben, mit dem wir erst zu Freunden nach Rendsburg und dann zurück nach München fahren.
Wir hoffen, dass es unserem "Jammerl" auf dem Schiff nicht schlecht wird und er brav in Halifax auf uns wartet, wo wir ihn in drei Wochen abholen werden.