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Frankreich 2004 -
Im Austernhafen

 Mittwoch, 15.09.2004
Unser Tagesziel ist ein Weingut, das sich in der Nähe von Bordeaux befindet. Die Landstrasse dorthin, entlang  der  Dordogne, ist sehr gut ausgebaut ist und wir kommen schneller als geplant voran, deshalb ändern wir unseren Plan:
Wir beschließen bis zur Küste weiterzufahren und sind am frühen Nachmittag an einem Stellplatz am Austernhafen in Andernos les Bains. Es herrscht gerade Ebbe,  die Fischer- und Segelboote liegen ohne Wasser auf dem Grund. Die ganze Bucht ist,  von ein paar Prielen abgesehen, völlig ohne Wasser. Wie auch schon bei der Anfahrt regnet es etwas, als wir unsere nähere Umgebung erkunden.

Bei einem Spaziergang in den Ort und raus auf der Mole, sehen wir die Flut kommen. 
Im Tourist Office begrüßt uns sehr freundlichem Personal.  Wir bezahlen unseren Stellplatz und kaufen eine Entsorgungsmarke.

Direkt hinter unserem Stellplatz befinden sich die Schuppen der Austernfischer. Einige bieten nicht nur den Verkauf von Austern an, sondern haben ein kleines Restaurant angeschlossen. In einem dieser Fischlokale essen wir zu Abend. Von der französischen Speisekarte mit den Fischspezialitäten verstehen wir nur wenig, deshalb bestellen wir eine gemischte Platte. Gerade als wir geordert haben,  wird unserem Tischnachbarn genau diese Platte serviert. Zu spät um es uns nochmals anders zu überlegen. Austern, verschiedene Seeschnecken und Muscheln, Krabben und ein riesiger Krebs sind auf Seetang wunderschön angerichtet. 
Werden wir es schaffen, unsere Portion im eng besetzten Restaurant ohne das Gelächter der anderen Gäste zu essen? Unsere Befürchtungen verstärken sich, als wir das Besteck bekommen: Extrem lange Gabeln, Nussknacker und sogar ein paar Stecknadeln. Wir schaffen es jedoch mit Bravour und lassen uns dieses exotische Spezialität schmecken.

Donnerstag, 16.09.2004

Vom regnerischen Wetter des letzten Tages ist nichts mehr zu sehen. An diesem Morgen ist es frisch und der Himmel klar. Es sollte unser erster Tag ohne Fahrt zu einem anderen Ort werden. Statt dessen unternehmen wir eine lange Wanderung am Meer entlang bis Ares. Das Wasser läuft gerade ab, für uns Landratten ist es ein Erlebnis zu beobachten wie sich die Boote langsam quer legen und Wasservögel im Watt beginnen nach Nahrung suchen. Beim Rückweg sinken wir knöcheltief  im Morast ein, so dass die Dusche im WoMo dringend notwendig ist.

Wir nehmen noch kleine Reparaturen am Auto vor (Lautsprecherbox, Instrumentenbeleuchtung) und experimentieren mit unseren 220 V Wandlern.  

Ein schöner Sonnenuntergang, den wir direkt am Strand sehen, beendet diesen geruhsamen und doch interessanten Tag.