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Praktische Hinweise - Argentinien                                                                              

Stand: 23.04.2007  - Buenos Aires - Patagonien - Feuerland

Einreise

Land, Leute und Gefahren

Geld

Telefonieren

Einkaufen und Tanken

Gasversorgung

Orientierung

Internet

Camping

Mücken und sonstige Plagegeister

Klima

 

Einreise

Die Personeneinreise per Flugzeug ist absolut unkompliziert und man bekommt 3 Monate Aufenthaltsgenehmigung.
Kommt man mit Grimaldi auf dem Schiff mit dem Auto, ist es wohl auch sehr einfach, die Zollformalitäten regelt die Schiffsbesatzung und es kommt auch am Wochenende ein Zöllner.
Bei uns war es deutlich komplizierter, siehe hierzu: Verschiffung Südamerika

Über Land ist es normalerweise ebenfalls einfach, manchmal gibt es Probleme mit den 8 Monaten Aufenthaltsgenehmigung für das Fahrzeug. Eine Kopie des letzten Einreiseformulars ist hilfreich.
In Argentinien wird eine Autoversicherung gefordert. und manchmal auch kontrolliert. Diese kann man entweder in Buenos Aires abschliessen oder über K.H. Nowag (Tour-Insure) (siehe Vorbereitungen).
In Villa Gral. Belgrano ist es möglich bei einer deutschsprachigen Versicherungsagentur ein halbes Jahr (mit Verlängerungsoption) eine Haftpflichtversicherung für die Mercorisur-Staaten abzuschliessen:
Harnisch Hnos.
Telefon und Fax.: Argentinien 03546/461153
Kosten für ein halbes Jahr: 460.- A$

 

Land, Leute und Gefahren

Die Argentinier sind im allgemeinen sehr freundlich und hilfsbereit. Man bemüht sich auch deutlich und langsamer zu sprechen. Das Spanisch ist allerdings gewöhnungsbedürftig. In der Mitte und im Süden wird das ll nicht wie j gesprochen, sondern wie sch.
Hier würde man also nach Maschorca fahren.

Buenos Aires erfordert die üblichen Vorsichtsmassnahmen jeder Grossstadt, im Süden und Westen kommt es uns recht sicher vor, wir stehen oft frei.

 

Geld

Es gibt in den Städten Geldautomaten, die mit der EC-Karte Pesos ausspucken.
Kreditkarten sind nicht so verbreitet, nur in besseren Geschäften, Restaurants und grossen Supermärkten.

Aktueller Kurs: 100 Pesos = 24 Euro

 

Telefonieren

Das Telefonieren von den allgegenwärtigen Telefonshops ist erschwinglich (ca. 1-2 Pesos die Minute).

Wesentlich günstiger ist Internettelefonie. Beim Anbieter www.scype.com kann man entsprechende Software runterladen und 11,50 Euro per Kreditkarte bezahlen. Mit einem Mikrofon kann man dann vom Laptop aus auch ganz normale Telefone in Deutschland anrufen. Die Qualität ist von der Schnelligkeit der Internetverbindung abhängig. Die Minute kostet 1,7 Eurocent.

 

Einkaufen und Tanken

Grosse Supermärkte gibt es in den Städten, das Angebot ist gut, in den kleineren Orten muss man die Läden suchen und sie haben oft  von 1 - 5 Mittagspause.
Das Angebot an Obst und Gemüse ist zwar gross, aber im Süden meist sehr welk.
Schinken und Käse sind gut. Sensationell ist das Rindfleisch: Lomo = Filet und Bife de chorizo = Lende kostet keine 5 Euro das Kilo und ist butterweich und von bestem Geschmack.
Allgemein sind die einheimischen Produkte deutlich günstiger als bei uns.
Trinkwasser gibt es im Supermarkt, man kann aber auch das Leitungswasser trinken .

Auch Essengehen ist äusserst günstig, zwischen 25.- und 35.- Peso für zwei Personen mit einem grossen Bier. Eine gute Flasche Wein im Lokal kostet unter 5.- Euro.

 

Tanken:
Das Tankstellennetz ist nicht überall dicht, bei unserer Fahrt durch die Pampa hatte es 300 km keine Tanke.
Dafür ist der Diesel angenehm günstig mit 1,37 - 1,60 Pesos (ca. 0,40 Euro). Man wird vom Tankwart bedient.
In Grenznähe wird zur Zeit eine Infrastruktur von Ausländerzapfsäulen aufgebaut. Dort kostet der Diesel dann in etwa das Doppelte. Dies soll wohl den Tanktourismus der Nachbarländer stoppen, in denen der Sprit überall deutlich teuerer ist als in Argentinien. Anscheinend ist der Luftlinie-Abstand (50km?) zur Grenze massgeblich, auch wenn es gar keine Verbindungsstrasse gibt
Manchmal ist der Diesel knapp, es ist uns schon mehrfach passiert, dass es keinen Diesel gab.

Gasversorgung

Die amerikanisch/kanadischen Flaschen (oder ein entsprechender Adapter) können befüllt werden. Entweder direkt oder man gibt sie jemanden zum Befüllen mit. An den Befüllstationen wird auch nachgefüllt, wenn notwendig.
Wir haben eine unserer kanadischen Flaschen gegen eine einheimische getauscht, der Anschluss ist derselbe.

  

Orientierung und Strassenzustand

Sehr zu empfehlen ist der Firestone-Atlas, den es in Buenos Aires an den Kiosken gibt. Später ist er schlechter zu kriegen. Die aus Deutschland mitgebrachte Karte ist zu ungenau und unsere russischen Karten einfach etwas alt.
Ein GPS ist zum Auffinden der Übernachtungsplätze, die allenthalben kursieren, sehr empfehlenswert.
Im Internet gibt es hervorragende Vektorkarten von Argentinien zum Runterladen (mit Mapsource zu verwalten) unter: www.proyectomapear.com . Sie sind sogar routingfähig und enthalten Stadtpläne der grösseren Orte.
 
Die Autobahnen und manche Schnellstrassen im Raum Buenos Aires kosten Maut, die Gebühren sind aber recht erschwinglich.
Die Strassen sind meist gut beschildert, aber manchmal fehlt dann doch an der entscheidenden Stelle das Schild.
In den Orten ist der oft quadratische Aufbau angenehm und dass die Straßenschilder an jeder Straßenecke extra aufgestellt sind (inklusive der in diesem Block zu erwartenden Hausnummern). 

Die Schotterstrassen sind in sehr unterschiedlichem Zustand, je nachdem wann die letzte Instandsetzung stattgefunden hat.

 

Internet

Internetcafes gibt es praktisch in jedem Ort, man kann dort seinen Laptop nach Rückfrage meist einstöpseln.
WLAN ist zumindest in Buenos Aires und Ushuaia verbreitet.

 

Camping

Es gibt in fast jedem größeren Ort einen sog. camping municipal, der zu günstigem Preis einen Stellplatz und Sanitäranlagen bietet. Es ist bei den Argentiniern auch üblich am Strand zu zelten. So hatten wir mit der Stellplatzsuche bisher keine Probleme. In der "Großen Freiheit" Patagoniens kann man allerdings Hunderte von Kilometern an Zäunen entlang fahren, ohne etwas zu finden.

Eine Auswahl der empfehlenswerten Plätze :
Ein sehr schöner Platz (und der einzige freie auf der Insel Valdes ) befindet sich in der Bucht von Pardelas etwas südlich von Puerto Piramides. Bei der Pinguinkolonie von Punta Tombo kann man auf dem Restaurantparkplatz mit Blick auf Pinguine und Guanakos stehen. Auf der Fahrt von dort nach Camarones an der Küste entlang gibt es bei Cabo Raso schöne Plätze. In der Pinguinkolonie "Dos Bahias " darf man nicht mehr übernachten, aber vorher finden sich an der Küste einige schöne Plätze.  Bei den versteinerten Wäldern unterhalb von Fitz Roy kann man wunderbar an einem ausgetrockneten See stehen, an einer Strasse, die 7 km vorher rechts abzweigt. 
Für das Weihnachtstreffen in Ushuaia gibt es keinen zentralen Ort mehr, da man im Nationalpark nur noch 2 Nächte bleiben kann und der grosse Platz (Laguna Verde)  für Autos grösstenteils gesperrt wurde. Es haben noch ca. 10 Fahrzeuge Platz und man hat eine gute Aussicht auf die Berge. In Ushuaia zu empfehlen ist der Platz Pista del Andino , man hat eine gute Aussicht über die Stadt, einen Aufenthaltsraum und sehr nette Besitzer. Am Beagle Kanal hinter der Estancia Moat und bei Haberton kann man schön frei stehen. Der kostenfreie Camping am Ortsanfang von El Chalten hat einen wunderbaren Blick auf den Fitzroy.
Der Platz La Florida in Villa Gral. Belgrano ist ein beliebter Treffpunkt für Traveller und man kann dort sein Fahrzeug während eines Heimataufenthalts auch sicher abstellen.
An den Pässen Agua Negra und San Francisco gibt es wunderbare Plätze in unberührter Landschaft. Der Camping municipal in Cachi hat uns gut gefallen, der in Salta ist wegen seiner Lage nahe der Stadt interessant.

 

Mücken und sonstige Plagegeister

Bisher hatten wir mit Mücken und Bremsen keine grösseren Probleme, die Pferdebremsen sind allerdings manchmal lästig. Sie kreiseln dauernd um den Kopf und sind schwer abzuschütteln.

 

Klima

Das Wetter wechselte im November langsam von frisch zu warm, um dann in einem Gewitter oder mit Wind wieder abzukühlen.
Es hatte schon über 30 Grad in der Pampa , in Valdes am Meer mit frischem Wind aber nur 16 Grad.
Im restlichen Patagonien gibt es alles von 8° bis 22° je nach Sonnenscheindauer und Windrichtung. Der Wind kommt teils mit Sturmstärke aus überwiegend westlicher Richtung.
In Feuerland gibt es angeblich 4 Jahreszeiten an einem Tag, unserer Meinung nach müssen sie aber am Sommer  noch arbeiten. Im Dezember wird es kaum wärmer als 12 Grad, nachts kann es leichten Frost geben. Über 300m Höhe muss man jederzeit mit Schneeschauern rechnen. Richtig dunkel ist es nur ein bis zwei Stunden, vorher und nachher dämmert es und die Sonne scheint (sofern sie es tut) von kurz vor 5 bis viertel nach 10.
Im Januar beim Fitz Roy und auf der Ruta 40 hatten wir schönes, warmes Wetter um die 25°, am Lago Argentino ein Gewitter.In den Bergen sinkt die Temperatur aber in der Nacht auch schon mal nahe an den Gefrierpunkt. 
In Belgrano bei Cordoba war es angenehm warm bis richtig heiss (März). Es regnet heuer sehr viel mehr als üblich.
In den Anden bei den Pässen Agua Negra und San Francisco war es wolkenlos und nachts je nach Höhenlage kalt (über 3000m Nachtfrost). Bei Cafayate und Cachi am Tag sehr warm, aber abends angenehm kühl. Salta ist schon subtropisch mit warmen Nächten um 18° (jetzt im April).