Zurück  Nach oben  Weiter

 

Praktische Hinweise - Mexico                                                                              

Stand: 1.5.2006  

Einreise

Land, Leute und Gefahren

Geld

Telefonieren

Einkaufen und Tanken

Gasversorgung

Orientierung

Internet

Camping

Mücken und sonstige Plagegeister

Klima

Überfahrt Baja->Mainland

 

Einreise

Man ist schneller in Mexiko als einem lieb ist. In Tijuana geht es 3-4 spurig rein und plötzlich ist man da. Am besten rechts zu 'to declare' fahren, da kann man parken. Dort gibt es die Touristenkarte und gleich daneben einen Schalter der Bank an dem man die 20$ pro Person dafür bezahlen kann. Leider hat uns der eigentlich sehr nette Beamte nur 90 Tage eingetragen (angeblich kriegen nur Amerikaner und Kanadier 180 Tage). Andere Reisende kamen über Tecate und haben problemlos die 180 Tage gekriegt. Man kann die Karte auch erst in Ensenada oder an der Grenze zwischen Baja Nord und Süd beantragen.

Dann muss man noch auf die andere Strassenseite und bei den Amerikanern den grünen oder weissen Schein abgeben um die Ausreise zu dokumentieren. Wir hoffen, dass der Herr die Dinger nicht in der Schublade vergisst.

Für das Auto braucht man eine eigene Erlaubnis. Diese bekommt man in Tijuana, wenn man gleich nach der Grenze rechts fährt, über den Kreisverkehr drüber und dann den blauen Schildern 'Importation Temporal de vehiculos' folgt. (Man braucht die Importation allerdings erst, wenn man aufs Festland übersetzt.)
Es werden (kostenfrei!) Kopien der Touristenkarte, des Passes und des Fahrzeugscheins (eine Farbkopie het gereicht) gemacht und gegen 319.- Pesos (ca. 25.- Euro) und eine Kaution (beides auf Kreditkarte) bekommt man einen Aufkleber für die Scheibe. Leider auch nur für solange, wie die Touristenkarte gilt.
Nachtrag: lt. Berichten anderer Reisender gibt es seit 1.1.2006 eine Importation, die 10 Jahre gültig ist, dafür aber etwas mehr kostet. 
Achtung(!): was in der Importation als Typ eingetragen wird, hat u.U. Auswirkung auf den Verschiffungspreis (s.u.).

Die Versicherung für das Auto haben wir in USA kurz vor der Grenze bei 'Instant Mexiko Auto Insurance' in San Ysidro, 223 Via de San Ysidro. Dort sind mehrere verschiedene Agenturen versammelt. Die Basis-Haftpflicht kostet 135.- $ im Jahr (ist billiger als 3 Monate). Diese Haftpflicht braucht man wohl unbedingt, weil im Zweifelsfall alle Unfallbeteiligten ohne Versicherung bis zur Klärung der Schuldfrage eingesperrt werden.
Beim AAA in Chula Vista kann man die Versicherung wohl auch abschliessen, in dem Büro, wo wir waren, ist die Dame an der Adresse (nur USA oder Canada möglich) gescheitert. Wäre ausserdem teurer gewesen. 

Es gibt keinerlei Zollkontrolle, man kann alles aus USA einführen, was man möchte (ausser Drogen und Waffen).
Erst an der Grenze zur Baja Sur wird nach Früchten gefragt und evtl. auch kontrolliert.

 

Land, Leute und Gefahren

Die Mexicaner sind nicht unbedingt von überströmender Lebensfreude oder Höflichkeit. Allerdings auch nicht unfreundlich, eher ein bisschen wie bei uns. Irritierend ist das äusserst unverkrampfte Verhältnis zum Müll, der allgegenwärtig ist.
An der Baja ist es wohl relativ sicher, wir haben uns aber auch auf dem Mainland nicht unsicher gefühlt. Allerdings waren wir dort über Nacht immer auf Campingplätzen oder bei Hotels oder Restaurants. Auch in Mexico City schien es nicht unsicher, wir haben uns aber abends nicht mehr weit vom Hotel entfernt.
Achtung: bei Agua Azul im Chiapas waren die Leute sehr unfreundlich, Kinder schlugen gegen die Autotür, weil wir nichts kaufen wollten. In diesem Bereich gibt es mehrer aktuelle Berichte von Radfahrern, die überfallen wurden! Auch unser Bekannter Harald berichtet von einem versuchten Überfall mit einer Pistole. Also auch mit dem Auto bei Pinkelpausen oder ähnlichem äusserste Vorsicht!

Wir wurden nur zweimal von Polizisten aufgehalten, die die Papiere sehen wollten und nach dem woher und wohin fragten. Der Polizist in Mexico City war sogar noch besorgt, ob wir denn wüssten wie wir an unser Ziel kommen.
Die Militärkontrollen (an der Baja häufig, im Landesinneren meist nur Richtung Norden) haben uns meist durchgewuncken. Ab und zu wollte einer der Jungs ins Auto schauen, aber nur oberflächlich und aus Neugier.

 

Geld

Es gibt in den Städten Geldautomaten, die mit der EC-Karte Pesos ausspucken.
Kreditkarten sind nicht so verbreitet, nur in besseren Geschäften, Restaurants und grossen Supermärkten.
Bei uns war es geringfügig günstiger, mit Dollars zu bezahlen, weil oft 1:10 umgerechnet wird.

Aktueller Kurs: 100 Pesos = 8 Euro

 

Telefonieren

Das Telefonieren von öffentlichen Telefonzellen ist recht teuer (zwischen 7 und 20 Pesos die Minute).

Wesentlich günstiger ist Internettelefonie. Beim Anbieter www.scype.com kann man entsprechende Software runterladen und 11,50 Euro per Kreditkarte bezahlen. Mit einem Mikrofon kann man dann vom Laptop aus auch ganz normale Telefone in Deutschland anrufen. Die Qualität ist von der Schnelligkeit der Internetverbindung abhängig. Wir haben für 10 Minuten 0,17 Euro bezahlt.

 

Einkaufen und Tanken

Grosse Supermärkte gibt es in den Städten, dort ist das Angebot fast wie in USA.
In San Christobal de las Casas gibt es einen riesigen, neuen Supermarkt mit allem, was man für die Weiterreise braucht. Da das Einkaufen in Guatemala nicht so bequem ist, sollte man sich hier nochmal eindecken.

In den kleineren Orten gibt es einen oder mehrere Supermärkte mit ausreichendem Angebot. Einheimisches Obst und Gemüse ist sehr günstig, ebenso Fleisch, Wurst und Käse.
Trinkwasser gibt es im Supermarkt oder an speziellen Verkaufsstellen (agua purificada) für 0,25 - 1 Pesos der Liter.

Hinweis: In Mexico und wohl auch im Rest von Lateinamerika gibt es kaum Tampons und wenn, nur mit Einführhilfe und ziemlich teuer. Man sollte sich also in USA damit eindecken.

Tanken:
Benzin gibt es nur an den staatlichen Pemextankstellen. Diese sind an der Baja nicht übermässig zuverlässig, man sollte immer rechtzeitig tanken. Auf dem Mainland ist dies kein Problem, allerdings können es schon mal 150 km zur nächsten Tankstelle sein.  Angeblich ist die Betrugsrate recht hoch (verstellte Uhren, Benzin fliesst wieder über den Stutzen zurück, die Uhr wird nicht zurückgestellt), bisher hatten wir noch kein Problem. Der Diesel ist mit 5,03 Pesos (= 0,40 Euro) angenehm günstig.

 

Gasversorgung

Die amerikanisch/kanadischen Flaschen an speziellen Stationen ausserhalb der Orte. Entweder direkt oder man gibt sie jemanden zum Befüllen mit.

  

Orientierung

Die AAA-Karte ist für die Baja ausreichend. Für das Mainland der Strassenatlas (Guia Roji) empfehlenswert. Dieser ist aber gar nicht so einfach zu kriegen (bei Oxxo-Kisoken), evtl. schon in USA kaufen.
Street and Trips hat noch die Hauptstrasse drauf, unsere russischen Generalstabskarten scheinen soweit auch zu stimmen.

Die Autobahnen kosten teilweise Maut, teils nicht (wenn es keine Alternative gibt). Die Gebühren sind im Strassenatlas angegeben und teilweise nicht unerheblich (6.- Euro für 100 km), aber irgendwann geben einem die Topes des Rest und man verliert die Nerven und bezahlt.

  

Internet

Internetcafes gibt es praktisch in jedem Ort, man kann dort seinen Laptop problemlos einstöpseln.
WLAN ist zumindest auf der Baja verbreitet. In San Felipe, Mulegé und Loreto konnten wir uns kostenfrei verbinden

 

Camping

Standardwerk für Mexiko: Mexican Camping von Mike  und Terri Church. Ist leider in amerikanischen Buchläden sehr schwer zu kriegen, also am besten vorher besorgen. Die wenigen Plätze sind teilweise gut versteckt und nur mit den im Buch enthaltenen Anfahrtsbeschreibungen und GPS-Koordinaten zu finden.
Sehr hilfreich ist auch die Beschreibung, wie man um Mexico City rumkommt ohne sich zu verfahren.

Viele Strände der Baja sind fest in der Hand von Dauercampern, die hier überwintern.
Am Strand gibt es zum Stellplatz öfters einen Unterstand als Schattenspender oder Windschutz, Palapa genannt.
Die Spanne reicht von sehr basic (Plumpsklo) bis zu full hookup. Die Preise von kostenlos (weil keiner zum kassieren kommt), 40 Pesos (sogar mit Privatbad), über 70 (nur Mülleimer und Plumpsklo, aber wunderbarer Strand und Palapa)  bis 180 Pesos (mit heissen Duschen und ortsnah).
Unsere Tips für die Baja:
Playa Esconida
südlich von Mulegé (nach Playa Santispac). Die Strasse ist zu schlecht für grosse RVs. Es gibt Palapas, Plumpsklo und Müllentsorgung für 70 Pesos am Tag. Wunderschöner Strand mit tropischen Fischen, gut zum Baden. Morgens kommt ein Verkäufer mit Grundnahrungsmitteln und Snacks vorbei.
Playa Tecolote südlich von La Paz. Sehr schöne Bucht mit vielen Pelikanen, einigen Strandbars, kostenfrei.

 

Mücken und sonstige Plagegeister

Allgemein recht viele Fliegen. Mücken gibt es an der Küste, aber in sehr erträglichem Ausmass.

 

Klima

Es ist kälter als man annimmt. Am Tag ist es zwar schön warm (20° - 25°), aber an der Baja hat es gerne einen kalten Nordwind und am Mainland wird es je nach Höhenlage in der Nacht recht kalt (teils Minusgrade).
An der Pazifikküste ist es mit über 30° am Tag und über 20° in der Nacht sehr warm und auch schwül. Das Wasser hat angenehme Badetemperatur.

 

Überfahrt Baja -> Mainland

Die Fähre von Baja-Ferries fährt täglich um 15 Uhr nach Topolobampo (Los Mochis) und kommt dort ca. 22.30 an.
Man kann im Hafengelände übernachten.
Die Fähre nach Mazatlan ist nur für Leute ohne Fahrzeug interessant, weil die Kosten fürs Auto fast 3mal so hoch sind wie nach Topolobampo.

Der Preis für das Fahrzeug richtet sich nach folgenden Klassen:
Auto/Pickup bis 5,40 m 950.- P (560.- pro Meter mehr), Truck bis 6,50 m 3150.- P, RV 4500.- P.
Dabei ist relevant, was auf der Importation steht. Dort also, wenn möglich, Pickup oder Pickup-Camper angeben.
Bei uns stand RV drauf und wir konnten uns nach langer Diskussion auf einen Truck runterhandeln.
Die Überfahrt kostet ausserdem pro Person 650.- P und ist auch ohne Kabine gut zu machen. Es gibt ein kleines Mittagessen (die Küche schliesst um 16 Uhr).