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Mankei Tour - Yukon

19.Juli  - 10. August 2005

Traveller am Teslin Lake

Seit wir dem Alaska Highway folgen, bewegen wir uns hauptsächlich nach Norden. Gebirge wechseln sich mit ebeneren Gebieten ab.  Wir fahren durch einen Landstrich der "Fireside" genannt wird. Dort tobte in den achtziger Jahren ein riesiges Waldbrand. Die Natur erholt sich aber zusehends. Die verkohlten Fichtenstämme weichen immer mehr dem frischen Grün der Birken.

In Watson Lake mündet der Cassiar Highway in den Alaska Highway. Jetzt in der Hauptsaison geht es hier turbulent zu. Alle Wohnmobilfahrer Nordamerikas scheinen sich hier zu treffen. Die Hauptattraktion von Watson Lake ist der Schilderwald. Seit vielen Jahren bringen die Touristen Nummerntafeln und Ortschilder aus der Heimat mit und heften diese an einen der zahlreichen Pfähle. Eine stattliche Sammlung ist so zusammengekommen. Erstaunlich viele dieser Tafeln stammen aus Deutschland. Nach einigem Überlegen entscheiden wir uns aber, keines unserer Nummernschilder zu "opfern".
Ursprünglich planten wir in Watson Lake auf einem Campingplatz zu nächtigen. Doch hier ist uns eindeutig zu viel los und zudem sind die Campingplätze hässlich. Daher verlassen wir den Ort und stehen wenige Kilometer später an einem einsamen See.

Schilderwald in Watson Lake Ein Abend mit Franz/Marta und Chantal/Mark

Der Alaska Highways ist weiterhin landschaftlich recht ansprechend. Immer wieder tun sich Blicke auf hohe Berge und Seen auf. Am Teslin Lake gibt es einen kostenlosen Campingplatz mit Toiletten, Duschen und allem Drum und Dran. Am frühen Nachmittag biegen wir zu diesem Platz ab. Dort begrüßt uns gleich am Eingang ein Mann, auf dessen T-Shirt ein deutscher Schriftzug zu sehen ist. Es ist Franz, der zusammen mit seiner Frau Marta mit dem eigenen Wohnmobil durch Nordamerika und Mexiko reist. Seit September sind die Österreicher schon unterwegs. Als wir unseren Stellplatz gefunden haben, besuchen wir die beiden. Sie geben uns Tipps für Mexiko. Jetzt haben wir also unsere ersten Fernreisenden getroffen. Es sollten heute nicht die Letzten sein. Schon wenig später kommen zwei Radfahrer an den Tisch. Einer von ihnen, ebenfalls ein Österreicher, plant dieselbe Strecke wie wir zu fahren. Alaska hat er bereits hinter sich. Zwei Stellplätze von unserem entfernt haben Chantal und Marc ( www.web-publicity.ch/marc) ihren Yellow Flash (VW-Bus) geparkt. Die beiden Züricher kommen gerade aus Alaska und wollen insgesamt für ein Jahr unterwegs sein. Als südlichstes Ziel haben sie sich Panama vorgenommen.
Der Campingplatz ist mittlerweile voll geworden. Wir duschen und grillen Würstchen. Dann kommen Marta, Franz, Chantal und Marc an den Tisch vor unserem Camper. Bei Wein, Gin und Fernet gibt es viel zu erzählen. Kurz nach Mitternacht ist einsetzender Regen Signal für das Ende dieses geselligen Abends.

Mit dem Kanu auf den Spuren der Goldgräber

Jeder der die Bücher von Jack London gelesen hat, verbindet den Namen des Flusses Yukon mit Goldrausch, Wildnis und Abenteuer. Die Zeiten, in denen Dampfschiffe Goldschürfer und sonstige Abenteurer nach Norden zu Städten wie Dawson brachten, sind längst vorbei. Mit der Fertigstellung der Highways wurde der Yukon als Transportweg bedeutungslos. Heute hat die Natur wieder die Herrschaft übernommen und nur noch Touristen und ein paar Indianer befahren diesen Fluss mit Kanus oder Kajaks.
Wir sind in Whitehorse angekommen und wollen von hier aus den Yukon abwärts bis nach Carmacks paddeln.
Bis zu acht Tage planen wir für die über 300 km lange Strecke ein.

Auf dem Walmart Parkplatz beginnt ein Tag, der ganz im Zeichen der Kanuvorbereitung steht. Nach dem Frühstück wird die Logistik besprochen, Einkaufs- und Checklisten erstellt. Der Rest des Tages ist voll ausgefüllt mit der Beschaffung der notwendigen Ausrüstung: Bei einem Ausrüster mieten wir das Kanu und kaufen ein Bärenabwehrspray sowie eine Flussbeschreibung. Im Supermarkt decken wir uns mit Lebensmitteln ein. Der Abend ist dann ausgefüllt mit der Erstellung der Navigationsunterlagen. Mit Hilfe

Menüplan für die Yukon Kanutour

Tag

Frühstück Mittag Abend
1 Toast im  WoMo Roastbeefsandwich Steak, Kartoffelsalat
2 Müsli mit Obstsalat Steaksandwich, Cheddar, Gurke Reis mit Corned Beef
3 Eier mit Speck Sandwich mit Salami, Cheddar, Paprika Gemüsecurry mit Nan
4 Pancake mit Nutella Sandwich mit Salami, Cheddar, Möhrchen Tomatennudeln mit Schinken
5 Müsli mit Obstsalat Vollkornbrot mit Lachsaufstrich, Käse Reis mit Hühnchen
6 Eier mit Speck Vollkornbrot mit Leberwurst, Paprika Chilli
7 Pancake mit Obstsalat Burger beim Campingplatz Pizza im WoMo

Für zwischendurch Müsliriegel, Gummibärchen, Schokolade.
Für die Moral Inge's guter Williams.

unserer Satellitenkarten übertragen wir den Flussverlauf des Yukon auf unsere beiden GPS-Geräte.

In Whitehorse organisieren wir unsere Kanutour

Die Zeiten, in denen Schaufelraddampfer den Yukon befuhren sind längst vorbei

Wie vereinbart holt uns ein Angestellter des Kanuverleihs ab und bringt uns zum Flussufer des Yukon. Die Sonne scheint warm als wir unser Kanu beladen und kurz vor Mittag ablegen. In einer kräftigen Strömung gleiten wir an Whitehorse vorbei dem Abenteuer entgegen. Der Fluss wird breiter, gleicht an manchen Stellen fast einem See. An den Ufern ragen steile Sandwände auf. Es ist völlig ruhig, nur ein paar Raben krächzen. Mehrere Adler sind in den Fichten über uns. In diesem Moment wird es mir bewusst: "Jetzt sind wir in der Wildnis, alleine auf uns gestellt." Dieser Eindruck wird allerdings wieder gedämpft als wir kurz darauf noch mal direkt neben dem Highway paddeln und uns die Besitzer eines großen Wohnmobils vom Ufer aus zuwinken.
Auf unserer Flusskarte sind die besten Campplätze eingezeichnet. Ein "good Camp", kurz vor dem Lake Laberge ist das heutige Tagesziel. Dieses ist zwar schon belegt, aber etwas weiter finden wir eine andere Stelle, die für ein Lager geeignet ist. Als Zelt und Tarp (Regenschutz für die Ausrüstung) aufgebaut sind, entzünde ich ein Lagerfeuer auf dem bald darauf unsere Steaks grillen. Im Kehrwasser unternehmen wir ein paar erfolglose Angelversuche. Silvia hat sich schon ins Zelt zurückgezogen, als ein großer Biber vorbeischwimmt.

Schwarze Wolken hängen am Morgen über dem Lake Laberge. Der Yukon mündet in das Südende dieses Sees um  50 Kilometer weiter nördlich wieder auszutreten. Für uns bedeutet das zwei Tage harte Arbeit, da wir hier keine Strömung haben. Bedeutend länger kann es dauern, falls der Wind ungünstig steht. Doch erst mal sieht es gut aus. Der Wind bläst von hinten und der Blick auf hohe, schneebedeckte Berge ist frei. Vom Ufer her ist ein Geheule zu hören. Sind Wölfe unterwegs? Nein, ein Trapper hat hier seine Hütte und wir können seine Hunde hören. Gegen Mittag dreht der Wind und erschwert unser Vorankommen sehr. Dann entwickelt er sich zur Sturmstärke und wir müssen anlegen. Gerade passend sichten wir am Ufer ein wiesenartiges Gelände, auf dem wir campen können. Da es zu wenig Bäume gibt, um unser Tarp aufzubauen, bastle ich mir aus angeschwemmten Baumstämmen ein Gestell in Tipi-Form.

Kochen im Camp

Ja, ich spüle gerne ab

Gott sei Dank heute wieder Rückenwind! Wir schätzen die Wellen am See auf über einen Meter. Auf unserem GPS können wir erkennen, wie die Geschwindigkeit ansteigt, wenn wir mit den Wellen surfen. Natürlich fahren wir heute mit Schwimmwesten und entfernen uns nie weit vom Ufer. Später lesen wir in unserem Flussführer, dass man bei einem derartigen Wind überhaupt nicht fahren sollte. Wir freuen uns, gut voran zu kommen und genießen das "Abenteuerfeeling", auch wenn es für mich hinten schwer ist, das Kanu auf Kurs zu halten. Immer will es nach links oder rechts ausbrechen.
Mit Spannung erwarten wir den Yukon, der uns mit einer kräftigen Strömung begrüßt. Nach der langen Seeetappe ist es ein tolles Gefühl mit der dreifachen Geschwindigkeit zu reisen. Den ganzen Tag haben wir kein anderes Kanu gesehen. Doch seit wir wieder am Fluss paddeln, winkten wir mindestens fünf Booten zu. Auf dem anvisierten Campplatz sind bereits Leute. Mit einem Dreher unseres Kanus und wildem Paddeln in der Strömung sorgen wir für deren Unterhaltung. Unser anschließender Gruß wirkt wohl etwas verlegen.
Das Gefühl den einsamen und wilden Yukon zu befahren wird endgültig zerstört, als wir einen Lagerplatz entdecken, an dem nicht nur Tisch und Bänke stehen, sondern sogar ein Toilettenhäuschen aufgebaut ist. Nach anfänglichem Sträuben freunde ich mich mit unserer "Luxusinsel" an und genieße das sonnige Wetter.

Biegung um Biegung, immer auf der Suche nach der besten Strömung, gleiten wir den Yukon entlang. Meist ist der Fluss breit und gut zu befahren. Nur manchmal ist er etwas wilder, jedoch nie gefährlich. Fast immer sind wir völlig allein.

In früheren Zeiten, als der Yukon noch eine wichtige Verkehrsader in den Norden Kanadas war, verkehrten mehrere Dampfschiffe. Um diese Schiffe mit Holz zu versorgen, wurden die sogenannten "Wood Yards " eingerichtet. Aus den umliegenden Wälder wurde Holz als Brennstoff für die Schiffe bereitgestellt. An einem dieser Wood Yards halten wir an. Es sind noch ein paar verfallene Holzhütten, sowie Wagenräder und Werkzeuge zu sehen.

Von Tag zu Tag werden wir beim Aufbau des Camps routinierter. Natürlich beachten wir die Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der Bären: Das Feuer ist immer etliche Meter vom Zelt entfernt, wenn auch nicht 200 m, wie empfohlen. Alle Lebensmittel werden in geruchsdichte Behälter verpackt und ebenfalls in einiger Entfernung vom Lager abgestellt. Der gut gemeinte Ratschlag, die Nahrungsmittel an den Bäumen aufzuhängen erweist sich als nicht praxisgerecht.

"Little Salmon River" ist in unserem Führer als ein verlassenes Indianerdorf beschrieben, das in früheren Zeiten aus malerischen Holzhütten bestand. Heute sind nur noch die Missionarsstation und der Indianerfriedhof zu sehen. Als wir den Ort besuchen sind einige Indianer gerade dabei, das Dorf wieder zu besiedeln. Überall werden kleine Holzhütten gebaut und ein großes Gemeinschaftsgebäude ist bereits fertiggestellt. Die Indianer erscheinen uns gegenüber reserviert, wir werden kaum beachtet. Als Übernachtungsplatz für Kanutouristen ist dieser Platz nicht mehr zu empfehlen.

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Wir sind gut vorangekommen. Im Rhythmus des Flusses sind die Tage schnell vergangen. Ein letztes Mal bepacken wir das Kanu und gehen die heutige kurze Etappe an. Ein Wegweiser am Flussrand zeigt an, dass wir nur noch zwei Kilometer von unserem Ziel, einem Campingplatz, entfernt sind. Dort können wir problemlos den Rücktransport organisieren. Es bleibt noch Zeit zum Duschen und für einen leckeren Hamburger, bevor wir in einen Van der "Canoe People" steigen und nach gut zwei Stunden in Whitehorse ankommen.

In Whitehorse treffen wir Willy, der in seinem über vierzig Jahre alten Mercedes 710 seit 2 Jahren in Nordamerika und Mexiko unterwegs ist. Im Moment reist er zusammen mit seiner Tochter. Bei einem Bier in unserem Camper gibt er uns wertvolle Tipps, insbesondere über Stellplätze in Mexiko an der Baja California. Danke Willy!

 

Williy bei seinem Mercedes Rundhauber

 

Die Spuren der Karibus

Auf dem Weg von Whitehorse nach Dawson biegen wir in die Seitenstrasse Richtung Keno ab. Nach einer Stunde Fahrt übernachten wir am Fuße des Mt. Haldane. Dieser recht abgelegene Berg wird in unserem Yukon Wanderführer empfohlen. Am folgenden Tag beginnen wir mit dem Aufstieg, der erst mal durch Wald führt. Direkt neben dem Weg wachsen haufenweise Pilze.
"Leider ist es recht diesig und wolkig", bedauert Silvia die etwas getrübte Aussicht.
Über Geröll erreichen wir den 1840m Gipfel. In den umliegen Bergen sind Regenschauer zu sehen, nur bei uns ist es trocken. Nach einer Brotzeit legen wir unsere Visitenkarte in eine Blechbüchse. An diesem "Gipfelbuch" erkennen wir, dass nur etwa zehn Gruppen pro Jahr diesen Gipfel besteigen. Wir fotografieren ein paar Visitenkarten mit E-Mail Adressen und nehmen uns vor, diesen Leuten zu schreiben.

Gipfelbuch am Mt. Haldane malerisches Keno

Der Dempster Highway ist die einzige Strasse Kanadas, auf der es möglich ist bis über den Polarkreis vorzudringen. Die Fahrt auf dieser Schotterpiste wird gerne als eines der letzten Abenteuer des Nordens gepriesen. Wir werden später feststellen, dass dies etwas übertrieben ist. Die Tundralandschaft, sowie die Möglichkeiten, die sich in den Bergen bieten, machen für uns den besonderen Reiz aus.
Nach knapp hundert Kilometern auf dem Dempster erreichen wir den Tombstone Park. Da ein strahlend blauer Himmel zu Outdooraktivitäten einlädt, wollen wir auf den Goldenside Mountain wandern. Eine Tour in der Wildnis Kanadas unterscheidet sich erheblich von einer Wanderung in den bayerischen Alpen. Markierte Wege fehlen hier ebenso wie detaillierte Wegbeschreibungen. Es gibt keine Hütten oder sonstige Schutzeinrichtungen. Auch heute planen wir vorab, mit Hilfe unseres Fernglases, den Weg. Wir überlegen, über welche Route der Gipfel wohl am leichtesten zu erreichen ist. Erst dann bahnen wir unseren Weg durch mannshohes Gestrüpp. Die Umgebung ist herrlich, Moose und Sträucher haben schon eine leicht rötliche Färbung angenommen. Am besten kommen wir voran, wenn wir den Pfaden der Karibus folgen. Einige dieser hirschartigen Tiere können wir sogar aus der Nähe beobachten. Genau als es zu regnen beginnt, sind wir am Ausgangspunkt unseres Trips und befinden uns in der Geborgenheit unseres Wohnmobils.

Tombstone Mountains Reparatur am Unimog von Edith und Rudi am Polarkreis

Der Dempster Highway führt uns weiter nördlich. Die Strasse ist feucht und das Jammerl sieht mit dem vielen Schlamm sehr abenteuerlich aus.
In einer Kiesgrube wechsle ich das Motoröl. Dies ist eine etwas schmierige Angelegenheit, bei der ich es leider nicht vermeiden kann, dass etwas Öl im Permafrostboden versickert. Gerade als ich fertig bin, höre ich einen Dieselmotor, der langsam näher kommt. Es ist ein deutscher Unimog, der neben unserem Fahrzeug hält.
"Das dachte ich mir, jemand mit zwei Reservereifen, das kann nur ein Deutscher sein", begrüßt mich der Fahrer.
Wir stellen uns gegenseitig vor und erzählen kurz über den bisherigen Reiseverlauf und die Pläne. Edith und Rudi sind in über fünfzig Monaten durch Europa, Afrika, Nord-  und Südamerika gereist. Gestern hat ihnen ein LKW durch das Aufwirbeln eines Steines die Windschutzscheibe zertrümmert. Jetzt wollen sie so schnell wie möglich nach Whitehorse zurück, um eine Ersatzscheibe zu besorgen.
Wir verabschieden uns,  packen zusammen und wollen gerade abfahren, als Edith und Rudi wieder zurückkommen. Öl läuft aus dem linken Hinterrad. Ein Radlager ist defekt, gut dass die beiden ein Ersatzlager dabeihaben. Keine Frage, dass wir bei der Reparatur helfen. Bei kühlen Temperaturen zieht sich die Schrauberei über viele Stunden hin. Letztendlich sind wir erfolgreich. Mittlerweile hat Silvia Nudeln zubereitet und Edith und Rudi kommen mit einer Flasche Wein zu uns in WoMo. Klar, dass es viel zu erzählen gibt.

Eine Hinweistafel zeigt an, dass wir den Polarkreis erreicht haben. Wir fahren noch einige Kilometer bis kurz hinter die Grenze zu den North-West-Territories. Bei orkanartigen Böen beschließen wir, dass dies der nördlichste Punkt unserer Reise sein soll. Zwar endet der Dempster Highway erst 200 Km weiter nördlich bei Inuvik, doch die Strecke dorthin führt über flache, eintönige Waldlandschaften. In Inuvik soll ohnehin nichts zu sehen sein, was einen Aufenthalt dort rechtfertigen würde.

Auf dem Rückweg unternehmen wir noch zwei Bergwanderungen und  bei einer Übernachtung auf tausend Meter Höhe zeigt das Thermometer erstmals etwas unter Null Grad an.

Ohne Schaden haben wir über tausend Schotterpistenkilometer überstanden und unser Jammerl hat sich redlich eine Wäsche verdient. Bevor ich den Hochdruckreiniger benutze, klopfe ich mit einem Gummihammer den groben, festgebackenen Schlamm ab.


Abklopfen des Schlamms mit einem Gummihammer

 
Dawson

Bei der Goldgräberstadt Dawson treffen wir wieder auf den Fluss Yukon, der hier breit, träge und ziemlich schlammig fließt. Hier war das Zentrum des Goldrauschs, der kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts begann. Auch heute ist noch viel von diesen Aktivitäten zu sehen. Das komplette Flussbett ist durchwühlt und überall stehen verfallene Goldwaschanlagen. Nach wie vor gibt es Minen, in denen noch Gold gewaschen wird. Dawson lebt heute überwiegend vom Tourismus. Die historischen Gebäude wurden renoviert und ergeben ein harmonisches Gesamtbild.

Goldgräberstadt Dawson alte Goldwaschanlage

Wir parken an der Hauptstrasse vor dem "Nugget Shop" als ein Mann mit einem gelben Fahrrad auf uns zufährt.
"Hallo Peter!", begrüßen wir ihn auf deutsch.
Verdutzt schaut er uns an und überlegt, woher wir seinen Namen kennen. Er weiß nicht, dass wir gerade vor ein paar Stunden zwei deutsche Toyota-Fahrer trafen, die uns von ihm erzählt haben. Peter ist praktisch das ganze Jahr an verschiedenen Orten der Welt mit seinem Radl und einem kleinen Zelt unterwegs. Auch uns erzählt dieser Lebenskünstler ein paar Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben.
In Dawson übernachten wir auf einem Campingplatz. Eine Besonderheit, denn schon seit vielen Nächten  stehen wir "frei". So sparen wir uns nicht nur die Übernachtungsgebühr, sondern haben meist ein wesentlich schöneres Ambiente. Der typische Campingplatz liegt direkt neben einer besonders lauten Kreuzung. Der Abstand zum Nachbarn wird möglichst gering gehalten und eine Aussicht auf Berge oder Seen wird vermieden.

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