Mankei Tour - Nicaragua
23. April 2006 - 25. April 2006
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Masaya, der rauchende Vulkan
Die Grenze nach Nicaragua bei Los Manos wirkt unübersichtlich.
Überall stehen Lastwagen, die vielen Gebäude sind schlecht beschildert. Als wir parken, sind wir sofort von einem Dutzend Leute umringt.
Die einen bieten sich als Helfer an, die anderen wollen Geld wechseln. Wir wollen es erst einmal ohne Hilfe versuchen. Nach einigem Fragen finden wir die richtigen Schalter und können die Aus- und Einreise bei den etwas muffigen Beamten erledigen. Nur noch die Fahrzeugeinfuhr nach Nicaragua steht aus.
Der Mann am Schalter des Zolls blickt auf und sieht uns in der Schlage stehen. Es ist ihm förmlich anzusehen, wie er erschrickt und nervös wird.
Hilfesuchend ruft er seinen Kollegen, der geht mit uns zum Fahrzeug geht. Er wirft einen kurzen Blick ins Innere und prüft unsere Versicherung. Als es ans Ausfüllen der Formulare geht, ist der nervöse Beamte wieder an der Reihe. Er reagiert sehr pampig als wir den Führerschein nicht gleich zur Hand haben. Doch schließlich ist es geschafft. Sein Gesichtszug hellt sich auf als er uns das Zolldokument übergibt. Der Weg nach Nicaragua ist frei.
Nicaragua ist in etwa genau so groß (bzw. klein) wie Guatemala und Honduras. Allerdings ist dieses Land noch etwas ärmer, nach Haiti das zweitärmste Land der Welt.
Die Panamericana ist in bestem Zustand.
Wir fahren durch eine einsame, trockene Gegend. Auf der Strasse herrscht kaum Verkehr. Von anderen Reisenden wurde uns die Armut in diesem Land als erschreckend geschildert. Doch wir können zunächst keinen großen Unterschied zu Guatemala oder Honduras erkennen. Es sind vielleicht etwas weniger Autos, dafür mehr Fahrräder und Pferde unterwegs, dafür wirken die Vorgärten aufgeräumter und sauberer.
Wir kommen flott voran, umfahren die Hauptstadt Managua
und besuchen den Masaya Nationalpark.
Hier gibt es einen aktiven Vulkan zu sehen, doch den heben wir uns für morgen auf. Jetzt sind wir froh beim Visitorcenter einen ruhigen Platz zum Übernachten gefunden zu haben (insbesondere nach der letzten Nacht). Eine leichte Brise sorgt für ein wenig Abkühlung als wir draußen sitzen und über die Ereignisse unseres ersten Tags in Nicaragua sprechen.
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Die Panamericana ist in bestem Zustand
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Ätzender Rauch steigt aus dem Krater
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Über eine steile Strasse gelangen wir direkt zum Kraterrand des nur 630 m hohen Vulkans. Eine Rangerin weist uns an, mit dem Heck nach hinten zu parken, um bei einem Ausbruch des Vulkans schneller abfahren zu können.
Der Vulkan qualmt und wenn der Wind etwas von dem ätzenden Rauch herüberträgt, empfindet man die Empfehlung, nicht länger als 20 Minuten zu bleiben, als sinnvoll.
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Vom Masaya Nationalpark zur Stadt Granada
ist es nicht weit. Schon am Vormittag haben wir unser Ziel erreicht. Die direkt am Lago Nicaragua gelegene Stadt ist eine der touristischen Attraktionen des Landes. Schon beim Durchfahren fallen uns die bunten Häuser und repräsentativen Kirchen auf.
Doch wir fahren erst mal runter zum See, in der Hoffnung dort einen netten Übernachtungsplatz zu finden. Aber hier gefällt es uns nicht und die braune, warme Brühe des Sees lädt nicht zum Baden ein. Daher fahren wir zurück ins Zentrum und parken direkt am Zocalo (Stadtplatz).
„Können wir hier über Nacht stehen bleiben?“ fragen wir die Polizisten beim Rathaus.
„Ist in Ordnung, das stört hier niemanden“ antwortet einer von ihnen. |
Übernachtungsplatz am Zocalo
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Trotz der drückenden schwülen Hitze bummeln wir durch den Ort, der es durchaus mit berühmten Kolonialstädten Mexikos aufnehmen kann. Pferdekutschen klappern durch die Strassen. Alles macht einen sehr friedlichen und gepflegten Eindruck, die Polizisten tragen keine Waffen, keine Gitter vor den Geschäften.
Abends, als am Zocalo die Lichter angehen, sind die Leute draußen auf den Strassen. Gerade noch finden wir eine freie Parkbank, auf der wir das Treiben beobachten können. Laut lärmend suchen Hunderte von Vögeln in den Bäumen ihr Nachtquartier.
Dann ist das Abenteuer Nicaragua auch schon wieder vorbei. Hunderttausende von Schwalben begegnen uns auf ihrem Weg noch Norden. Wir ziehen südlich in das nächste Land Zentralamerikas, nach
Costa Rica. |
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