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Mankei Tour - Anreise / Buenos Aires

06. November 2006 - 14. November 2006

Angekommen in Argentinien

"Entschuldigung!" murmelt unser Taxifahrer im klapprigen Peugeot. Er hat den Eingang von unserem Hotel "übersehen" und ist an einer dunklen Stelle zum Halten gekommen.
"Kein Problem." Silvia reicht ihm einen  frisch gewechselten 100-Pesos Schein.
"Den kann ich nicht wechseln." Der Taxifahrer gibt ihr den Schein zurück.
Silvia kramt im dämmrigen Licht nach Kleingeld und kann passend bezahlen. Wir laden das Gepäck aus und bedanken uns beim Fahrer. Erst als er abgefahren ist, bemerken wir, dass 100 Pesos fehlen. Da sind wir "erfahrene Traveller" auf einen derart simplen Trick reingefallen: Geschickt hat der Taxifahrer den 100 Pesos Schein mit einem 10er vertauscht. Noch mehr als das verlorene Geld (25 Euro) ärgert uns die Tatsache, so übertölpelt worden zu sein.

Landeanflug bei Madrid

Müde vom langen Flug sind wir unaufmerksam geworden. Vor 20 Stunden waren wir mit einer Maschine der Iberia in München gestartet. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Madrid landete unsere Maschine planmäßig in Buenos Aires. Beim Anflug konnten wir die Ausmaße der Hauptstadt Argentiniens erahnen. Minutenlang flogen wir über ein glitzerndes Lichtermeer. 13 Millionen Einwohner leben im Großraum von Buenos Aires.
Nach der Einreise mussten wir lange auf das Gepäck warten und dann feststellen, dass ein Rucksack fehlt.

Unser Hotel befindet sich im im Zentrum von Buenos Aires. Nach einem reichhaltigen Frühstück treten wir am nächsten Tag hinaus in die frühlingsmilde Luft. Unser erstes Ziel ist der Agent der Reederei Grimaldi. Dort wollen wir uns nach der "Grande Amburgo" erkundigen, das Schiff in dem unser Wohnmobil verladen ist. 
"Ihr Fahrzeug können Sie erst in einer Woche abholen, das Schiff hat Verspätung".
Nun ja, das ist nicht weiter schlimm. So haben wir Zeit, diese sehenswerte Stadt zu erkunden. Doch die Suche nach einem Hotel erweist sich als sehr schwierig. Tausend Euro für 5 Tage, das ist uns zuviel. Alle erschwinglicheren Hotels scheinen ausgebucht. Erst als wir verschiedene Hotels tageweise (über das Internet) buchen, wird es günstiger. Den notwendigen Umzug müssen wir eben in Kauf nehmen.

Die frisch renovierten Hafenspeicher, ein Friedhof mit riesigen Gruften aus Marmor und Granit,  die tropische Vegetation im botanischen Garten, noble Geschäfte in der Fußgängerzone, das Flussdelta des Rio Plata,  Sehenswürdigkeiten bietet Buenos Aires mehr als genug. Zwischendurch können wir uns in Cafes und Restaurants erholen. Das Essen, vor allem natürlich die Steaks sind erstklassig und die Preise sehr günstig. Am Donnerstag sehen wir die Madres (Mütter) um den Plaza de Mayo marschieren. Seit über dreißig Jahren fordern sie Aufklärung über das Verschwinden ihrer Söhne während der Zeit der Militärdiktatur. Als ausgesprochen touristisch erweist sich der Stadtteil La Boca. Hier wird längst kein echter Tango mehr getanzt. Die Tänzer posieren nur noch für zahlende Touristen, die in  Bussen angekarrt werden. Nein, hier gefällt es uns nicht. Deshalb nehmen wir ein Taxi und und lassen uns zum Viertel San Telmo bringen. Dort wird jeden Sonntag eine Art Flohmarkt abgehalten. Unzählige Menschen drängen sich zwischen den Verkaufsständen. Phantasievoll gekleidete Artisten und Gaukler sorgen für eine farbenfrohe Atmosphäre. Auch die „richtigen“ Tangotänzer können wir hier bewundern.

Tangotänzer in San Telmo           

Unsere Woche in Buenos Aires vergeht wie im Flug. Den Umzug in ein anderes Hotel haben wir vermeiden können. Zwar checken wir aus dem "Embassy" aus, um in das "Americas Studios All Suites" umzuziehen. Doch dort meint die Dame an der Rezeption: "Leider sind wir überbucht, doch wir haben für sie noch Platz im 'Embassy' gefunden." Dort findet man unsere Rückkehr lustig und wir können unser Zimmer wieder beziehen.

On the road again

Diese Nacht haben wir unruhig geschlafen, denn heute wollen wir Benito aus dem Hafen holen. Unsere Hauptsorge ist, dass er in einem der afrikanischen Häfen aufgebrochen wurde. Wir deponieren das Gepäck im Hotel und lassen uns mit einem Taxi zum Hafen bringen. Ein Zollbeamter erfasst unsere Daten und schickt uns dann zu seinem Chef, der alles nochmals überprüfen muss. Leider ist dieser sehr schlecht gelaunt aus dem Wochenende gekommen. Er wirft einen kurzen Blick auf die Papiere und meint daraufhin: "Kommen sie morgen wieder, dann können wir alles erledigen!" An seiner Stimme ist zu erkennen, dass er dies sehr ernst meint. Da hilft keine Bitte und keine Beschwerde, er bleibt hart. Immerhin können wir einige weitere Formalitäten erledigen und Silvia kann sogar erreichen, dass wir in den geschützten Hafenbereich vorgelassen werden, wo  unser "Benito" stehen soll. Die Erleichterung ist groß: Alles ist unbeschädigt! So ist der Ärger mit dem Zoll schnell vergessen. Einen weiteren Tag in Buenos Aires zu verbringen ist für uns kein Problem. Im Gegenteil. Wir feiern das freudige Ereignis unten am Fluss bei den Lagerhäusern. Dort sitzen wir abends in einem Straßencafe. Es herrscht eine wunderbare Sommerstimmung. Die Grillen zirpen und das Licht der Hochhäuser spiegelt sich im Yachthafen.

Im Yachthafen von Buenos Aires Geschafft: Vor dem Zoll in Buenos Aires

Am folgen Tag können wir Benito aus dem Hafen holen. Allerdings ist dies nochmals mit Lauferei und Papierkram verbunden, der viele Nerven kostet  (siehe Verschiffung Südamerika).
Als wir uns auf der Autobahn Buenos Aires in südlicher Richtung verlassen, werden wir langsam ruhiger. Der Verkehr nimmt ab und die Häuser werden weniger. Eine weite Landschaft tut sich auf, wir sind wieder unterwegs!
In Azul bleiben wir auf dem Campingplatz und richten uns häuslich ein. Beim Aufdrehen des Wasserhahns entdecken wir, dass die Ameisen, die seit Costa Rica unsere ungebetenen Gäste sind, einen entscheidenden Fehler gemacht haben: sie sind während der Schiffsreise in den Abfluss umgezogen. Silvia schüttet einen Topf mit kochendem Wasser hinein. Damit scheint das Problem nun erledigt zu sein.