Auf dem Weg, der den Kraterrad Richtung Abbruchkante hinunterführt sind Hyänen- und Büffelspuren zu sehen. Ich fühle mich wieder einigermaßen fit, doch bei einem Blick auf den steilen Lengai, der nun den Hintergrund der Kulisse bildet bekomme ich Angst. Kann ich diesen Aufstieg schaffen?
Noch befinden wir uns innerhalb der Conservation Area, doch an einigen Stellen ist schon illegaler Ackerbau der Massais zu beobachten. Ansonsten herrscht Hochlandsteppe mit Rindern und Schafen vor. In einem etwas größerem Dorf werden unsere Esel getränkt und die Wasservorräte aufgefüllt. Wir nutzen diese längere Pause unsere Lunchbox zu inspizieren. Natürlich sind wir wieder von zahlreichen Leuten umgeben, die uns interessiert beobachten, aber auch hoffen Schmuck zu verkaufen oder Geld für Photos zu bekommen.
Durch einen Wald mit vielen gelblichen Akazien trifft unser Treck am Lager ein. Die Eselskarawane war voraus und die Tiere wurden schon entladen. Die Frage, ob wir an diesem Tag noch weitergehen sollen ist somit beantwortet. Viele Fliegen stören die Idylle dieses Ortes etwas. Dirk schwärmt von einer unglaublichen Wohltat, als er sich in unserer Schüssel Gesicht und Hände wäscht. Unsere Körperhygiene beschränkt sich nun seit sechs Tagen auf diese Schüssel. Nun ja, wir sind in der Wildnis und morgen soll es ja einen Campingplatz mit Dusche geben! Die anderen steigen noch einen Hügel hoch und schwärmen dann von einem sensationellen Sonnenuntergang. Die Temperatur ist jetzt angenehm, eine leichte
Jacke genügt. Da das Lagerfeuer sehr qualmt, ist es gut, seine Nähe nicht mehr so dringend suchen zu müssen.
Nachts wachen wir öfter auf, da die Packtaschen der Esel klappern. Die Tiere sind in der Nacht in einen vorher gebauten Dornenwall getrieben worden.
Ich höre das Lachen von Hyänen. William erzählt später, dass er die Eseltreiber wecken musste, weil Hyänen sehr nahe am Camp waren.