Unser Treck führt uns über teilweise recht steile Hügel. William hält aufmerksam nach Büffeln Ausschau. Schon öfter hat er hier welche gesehen, erzählt er. Auf dem schmalen Pfad kommen uns beladene Esel entgegen. Das Wetter ist sehr klar. Als wir auf einen Hügel einen freien Blick auf den Kilimanjaro und Meru haben, legen wir spontan eine Pause ein. Diesen Eindruck muss man auf sich wirken lassen.
Nach zwei Stunden stehen wir am Rad des Embakai. Im unter uns gelegen See, der fast den ganzen Krater ausfüllt, erkennen wir Flamingos. Der Blick nach Norden ist jetzt frei, der Vulkanberg Ol Doinyo Lengai taucht erstmals vor uns auf.
Während die Esel und ihre Treiber am Kraterrand weitergehen, steigen wir durch dichtes Buschwerk den steilen Pfad in den Krater hinab. William hat sich mit einem Speer bewaffnet, da viele Tiere, insbesondere Büffel, den Krater bevölkern. Unten am See kramen wir unsere Lunch-Boxes aus den Rucksäcken und machen Mittagspause. Das Wasser ist natronhaltig, unsere Hände werden richtig sauber, als wir uns darin waschen.
Es ist heiß, als wir um den halben See wandern. Viele Büffel- und Hyänenspuren. Einige mächtige Schädel verendeter Büffel liegen dazwischen. Ein lebender Büffel verschwindet im Unterholz.
Der Weg nach oben führt uns im Zickzack durchs Unterholz. Es sind ca. 500 Höhenmeter bis zum auf knapp 3000 m liegenden Kraterrand zu überwinden. Schatten ist rar. Wir legen mehrere Pausen ein. Nur Bernhard ist vom Aufstieg unbeeindruckt, er dreht sich eine Zigarette! Für mich sind die Pausen nicht lang genug, mein Kreislauf macht Probleme. Ich muss mich übergeben und glaube es nicht mehr zu schaffen. Die anderen nehmen mir mein Gepäck ab. Kurz darauf taucht völlig überraschend das aufgebaute Camp, mit dem Lengai im Hintergrund, auf. Eine Erlösung!
Wir rasten bei Tee und steigen in der Dämmerung noch einen Hügel hinauf, wo wir mit einem Blick auf den Lake Natron belohnt werden.
Dann kommt wieder die Kälte, so dass wir unser Abendessen rund ums Lagerfeuer einnehmen.