Marokko ist einfach zu bereisen, exotisch, im Winter relativ warm, die Leute lang nicht mehr so lästig wie früher.
Das wissen allerdings auch viele (insbesondere französische) Rentner mit ihren Wohnmobilen, sodass von Anfang Januar bis Ende März am Atlantik kaum ein Platz zu kriegen ist.
Landschaftlich schöner ist es aber im Landesinneren. Hat man noch Allrad kann man den ‚Weißen‘ sehr gut entfliehen, wenn man immer an der algerischen Grenze entlang fährt.
Marrakesch, Essauira und Fes sind sehr sehenswert, aber auch Chefchauen ist einen Besuch wert. Uns hat auch Tetuan gut gefallen, weil es so untouristisch ist.
Die Anreise über Spanien und Frankreich ist zwar mautfrei und weitgehend vierspurig möglich, aber doch recht langwierig.
Eine Fähre von Genua, Livorno oder Sete ist zumindest zu überlegen. Bei der Fährgesellschaft GNV gibt es Rabatt für ADAC-Mitglieder.
Die einfache Fahrt von Genua nach Tanger Med hat für uns 620.- Euro gekostet, die Vierer-Innen-Kabine zur Nutzung zu zweit war soweit ok. Das Essen geht extra und ist ziemlich teuer, man kann nicht zum Auto während der Überfahrt. Eine ganz gutes Buchungsportal ist www.seetour24.de.
Für die Überfahrt von Algeciras (Spanien) nach Ceuta oder Tanger-Med muss man hin- und zurück ca. 200.- Euro rechnen. Am günstigsten bei Carlos in Algeciras.
Wir sind einmal über Tanger Med und einmal über Ceuta ein- und ausgereist und uns war Ceuta sympatischer, weil kleiner und übersichtlicher.
Die Marokkaner tendieren zum Betteln oder wollen einem doch irgendwas verkaufen. Wenn man sie um Hilfe bittet sind sie aber oft sehr nett.
Die Kinder winken freundlich, hoffen aber dann doch auf ein ‚cadeau‘ = Geschenk in Form von Bonbons oder ähnlichem. Steine werden nur noch ganz selten geworfen.
Im Gegensatz zu früher kann man auch unbehelligt durch die Märkte streichen, man wird normalerweise erst angesprochen, wenn man sich für etwas direkt interessiert.
Ein lokaler Führer kann von Vorteil sein, aber unbedingt vorher den Preis aushandeln.
In den Touristenorten können die Leute erstaunlich viele Sprachen. Außerhalb sind Französisch-Kenntnisse von großem Vorteil, weil fast alle Männer und viele Frauen französisch in der Schule gelernt haben, insb. beim Einkaufen auf dem Markt oder beim Metzger.
Die Autobahnen sind bestens ausgebaut und wenig befahren, kosten aber für marokkanische Verhältnisse viel Geld (ca. 250.- DH von Tanger Med nach El Jadida).
Die sonstigen Straßen sind sehr unterschiedlich, manchmal breit und fast unbefahren, dann wieder nur 1,5 spurig und belebt (was lästig ist, weil man immer auf den Seitenstreifen ausweichen muss).
Die Strecke vom Erg Chebbi nach Zagora und von Mhamid nach Foum Zguid sind nur mit Allrad und Wüstenausrüstung zu befahren.
Der Straßenzustand kann sich durch Regenfälle sehr schnell ändern. Meist ist bei den Schotterpisten nur Bodenfreiheit notwendig.
Eine ausführliche Beschreibung von Pisten in Marokko findet ihr bei der Pistenkuh.
Eine gute Kombination ist der Därr-Reise-Know-How Führer und der Campingführer von Edith Kohlbach.
Außerdem die Michelinkarte-742 Marokko als Übersicht und für die Details die OSM-Karten.
OSM ist sehr gut gepflegt und die Campingplätze sind meist eingezeichnet.
Für Übernachtungsplätze und POI in Marokko ist ioverlander.com gut gepflegt. Entweder Online als app oder die Punkte vorher runterladen.
Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die gesamte Etappe ‚Ins südliche Afrika‘ findet ihr hier.
Supermärkte in unserem Sinn gibt es nur in den grossen Städten im Norden und am Atlantik bis Agadir. Bei Marjane gibt es alles inclusive gutem, frischen Obst und Gemüse, auch Bier und Wein.
Der Supermarkt in Layoune hat keine Lebensmittel, der in Quarzazate ist teuer, hat aber Schinken und Käse. In Tafraoute ist ein guter Laden an der Straße nach Norden. In Tiznit gibt es einen Supermarkt in Campingplatznähe.
Ansonsten gibt es viele kleine Läden mit erstaunlichem Sortiment bis an die Decke. Wenn man fragt, dann wird auch noch was unter dem Ladentisch hervorgeholt.
Obst und Gemüse kauft man am besten auf dem Wochenmarkt, da ist es am frischesten, es gibt aber auch Stände oder Geschäfte, die jeden Tag offen haben. Am besten vorher nach dem Kilopreis fragen. Dann eine der ausliegenden Schüsseln füllen und wiegen lassen. Man kann auch Sorten mischen z.B. für Gemüseeintopf. Preise 6-8 DH/Kilo, Bananen, Äpfel und Avocado teurer, Karotten günstiger.
Brot (meist in Fladen, wenig gesalzen) gibt es in den normalen Läden in einem Kasten. 1-2,5 DH nach Größe. Die Patisserien haben oft gutes Pain au chocolat (2 DH Stück) und sonst. Gebäck, aber kein Brot.
Fleisch sollte man bei dem Metzger kaufen, wo ein passendes Stück schon ausliegt/hängt, da der Preis unabhängig vom Stück ist und man sich dann was schönes aussuchen kann. Preise für Ziege und Kamel 60 DH/Kilo, Rind und Lamm 80 DH. Sehr gut im Geschmack und nach längerem Schmoren sicher auch gesundheitlich unbedenklich. Hühnchen kostet ca. 30 DH/Kilo/Lebendgewicht und kann auch frisch geschlachtet gekauft werden, dann ist es garantiert frisch.
Jogurt (auch Natur) gibts überall in den kleinen Läden, Butter ist selten und nicht immer zu erkennen, weil von einem großen Stück abgeschnitten. Streichkäse (Kiri, Lavache) überall, normalen Käse nur im Supermarkt.
Alkohol im Marjane zu ca. doppelten Preisen wie in Spanien. In größeren Orten gibt es Alkoholläden (fragen wo). Von Kontrollen an der Grenze ist nichts bekannt, wenn man die Weinkartons nicht gerade auf dem Beifahrersitz stapelt.
Der Diesel in der Westsahara ist subentioniert und kostet etwas 0,20€ weniger als im übrigen Marokko. Direkt an der Grenze kann es zu Engpässen wegen Benzinschmuggel kommen. Tankstellen gibt es in jedem größeren Ort.
Entsorgt haben wir in den Toiletten oder in der Pampa.
Waschen kann man auf Campingplätzen, die wir dafür angefahren haben.
Wir haben keinen getroffen, der seine deutsche Gas-Flasche hier befüllt hat.
Die marokkanischen Flaschen haben den französischen Anschluss. Dieser hat dasselbe Gewinde wie die deutsche, nur die Dichtung ist bei den Deutschen in der Flasche und bei den Marokkanern im Anschluss.
Ein Adapter für den Anschluss eines deutschen Druckminderers an eine französische Flasche ist notwendig.
Eine marokkanische Flasche kostet 80.- DH Pfand und 45.- DH für das Gas(Butan). Überall verbreitet sind die blauen Flaschen von Tissint-Gas, viele andere gibt es nur regional.
Wir sind mit nur einer Flasche losgefahren und haben eine volle mit Heim genommen, weil mit Flasche deutlich günstiger als eine Füllung bei uns.
Die SIM-Karte von Maroc Telecom kostet 200.- DH mit Stick und 1-2 Monaten Gültigkeit. Bei den Marjane Supermärkten ist immer ein Shop dabei.
Verlängerung der Laufzeit über Aufladung der Karte um den entsprechenden Betrag. Dabei den Code über die Software des Sticks als SMS schicken. In den Shops ist man dabei auch behilflich, selbst in kleinen Kiosken kann man aufladen lassen.
In fast jedem richtigen Ort gibt es UMTS, das dann meist auch für Skype reicht (außer es hat zu viele Camper).
E-Plus(Aldi) bietet Roaming in wirklich jeder Ecke des Landes, nur im Erg Chegaga und hinter dem Erg Chebbi gibt es keinen Empfang.
Die Kleidung ist bei den Männern meist westlich, die Frauen tragen wieder zunehmend Kopftuch. Als Touristin würde ich (außerhalb der Badeorte) die Knie und die Schultern bedeckt halten.
Zeit:
Januar-März 2011
Oktober-Dezember 2012
Stand:
Januar 2013 10DH = o,90€
Fortbewegung:
Wohnmobil
Wikipedia:
Marokko
Wir testen die Umbauten an unserem Expeditionsmobil Benito. Auf den Autobahnen, Schlaglochstraßen, Holper- und Sandpisten in Marokko finden wir vielfältige Bedingungen.
2 Monate Marokko: Der Norden und der Hohe Atlas, Pistenfahrt und Wüstenfeeling, Tafraoute und Tizi Test, Marrakesch und an der Atlantikküste zurück
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