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Weltreise (nicht nur) im Allrad-Wohnmobil

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Informationen zu Sudan

Allgemeines und Fazit

Unser Eindruck vom Sudan war nur oberflächlich, da wir beim ersten Aufenthalt in nur drei Tagen nach Khartoum fahren mussten. Beim zweiten Aufenthalt waren wir nur kurz in Khartoum und sind dann vor der Hitze Richtung äthiopisches Hochland geflüchtet.
Das Land wirkt schon sehr afrikanisch, aber im positiven Sinn.
Die Leute sind freundlich und gut drauf. Die Bürokratie ist langwierig und undurchsichtig. Die Wüstenlandschaft ist grandios, der Müll ist übel.
Khartoum ist groß, heiß und teuer, wirkt aber sicher und nicht unsympatisch.

Visum, Einreise, Ausreise, Anreise, Versicherungen

In den Emiraten haben wir als Non-Residents Visum bekommen.

Wir haben unseres mit einem zweiten Reisepass und vorbereitetem Antrag in Berlin bestellt.
Der Antrag ist auf der Website der Botschaft herunterzuladen.
Wir haben kein Hotel angegeben, sondern dass wir mit dem eigenen Fahrzeug einreisen, im Laufe der Bearbeitung wurde dann ein Travelplan gewünscht, dort haben wir grob die Route angegeben (mit Datum).
Den Daumenabdruck auf dem Antrag haben wir mit einem Stempelkissen selber gemacht.
Man schickt außerdem 2 Passphotos, das Geld in bar und einen Rückumschlag zur Botschaft.

Die Bearbeitung des ersten Visums (angegebene Bearbeitungszeit 7-15 Tage) dauerte über 4 Wochen trotz vielfacher Anrufe. Immer wieder hieß es, es wird heute bearbeitet, es geschah aber nichts. Wie es scheint, werden die Visa so erstellt und verschickt, dass sie eine Woche vor dem gewünschten Einreisedatum ankommen.

Es hatte eine Gültigkeit, die 4 Wochen nach dem angegebenen Einreisedatum lag und einen Aufenthaltsdauer von 4 Wochen.
Das zweite Visum (nach unserem Deutschlandaufenthalt) bekamen wir innerhalb einer Woche, eine Woche vor der geplanten Einreise.

 
Nachdem wir das Saudi-Visum doch noch bekommen haben, mussten wir das Sudanvisum verlängern oder erneuern. In der Botschaft in Abu Dhabi hat man uns weggeschickt.
In Dubai wurden wir freundlich empfangen und man hat uns am selben Tag noch ein Luxusvisum (2 Monate gültig, 2 Monate Aufenthalt) gegeben (für knapp 100 € p.P, nur cash). Sogar Überstunden hat man für uns gemacht und es gab was zu Trinken, weil wir warten mussten.

 
Die Einreise in Suakin war undurchsichtig. Auf dem Schiff bekam man für 150.- saudische Rial (= 38€) ein Zollpapier bei der Reception. Die Pässe lagen schon bei der Immigration. Dort hat man kurz überlegt und dann 800 auf einen Zettel geschrieben. Wofür und warum konnte man uns leider nicht sagen. Wir haben auf unser Visum gedeutet und dass wir nichts zahlen und nach ca. 10 Minuten wurde der Pass dann auch so gestempelt.

Mit dem Fahrzeug ging es dann weiter zum Zoll (flaches Gebäude rechts Richtung Ausfahrt). Dort wurden wir freundlich begrüßt und es wurde ein Agent angefordert (aus Port Sudan). Da der ewig nicht kam und man heim wollte, hat man die Abfertigung soweit schon selber gemacht (kurzer Blick ins Fahrzeug, Ausstellung eines Zollpapiers, Abstemplung des Carnets).
Während Christoph draußen unterwegs ist, werden mir Fotos und Videos der Kinder gezeigt und Kaffee angeboten.
Als der Agent endlich kommt, will er erst 800 SDG (= 80€), wir können ihn auf 420 SDG runterhandeln. Er fährt mit uns zu einem Geldwechsel am Markt in Suakin, der auch Euro, Dirham und Rial zu einem guten Kurs tauscht.
Nach 3 Stunden sind wir fertig, nach einer Versicherung hat keiner gefragt. Das Fahrzeug darf 6 Monate im Land bleiben und ist nicht mit dem Pass verbunden.

Damit ist es aber noch nicht ausgestanden, denn man muss sich innerhalb von 3 Tagen bei der Polizei registrieren. Die Polizeistation befindet sich in Port Sudan an der Einfallstraße links (N19° 35.504 E037° 13.063). Man wird ganz nach hinten geführt, muss einen Antrag ausfüllen, Reisepass und Visum kopieren und 400 SDG p.P. bezahlen, dann gibt es einen blauen Aufkleber in den Pass. Zeitaufwand erstaunlicherweise nur ca. 1 Stunde.

Die zweite Registrierung in Khartoum nach der Wiedereinreise mit dem Flugzeug hat das German Guesthouse übernommen. Auch das sogenannte Photo- und Travelpermit haben wir dort bekommen (kostete erstaunlicherweise nichts mehr extra).
 

Die Ausreise in Matema ist total easy: Security zuerst in einem rosa Gebäude am Ortsanfang rechts, dann Zoll (hinter der grünen Mauer) und Pässe stempeln in einem Container kurz vor der Grenze. Alles kostenlos und freundlich.

Land und Leute, Straßenzustand, Sprachen

Die Leute sind allgemein gut drauf und fröhlich. Man winkt uns zu und begrüßt uns. Auf der Hauptroute, in Port Sudan und Khartoum findet sich auch immer jemand, der Englisch spricht.

Die Straße von Port Sudan nach Atbara ist zweispurig und fast nur von ziemlich langsamen LKW (Sattelschlepper mit Anhänger) befahren. Sie ist breit genug, aber im Mittelteil in relativ schlechtem Zustand. Der Pass hinter Suakin ist als Einbahnstrasse ausgelegt, also nicht wundern, wenn die LKWs links entlangkriechen.
Ab Atbara mehr Verkehr, die Straße ist ok.
Die Zufahrt nach Khartoum erfolgt auf vierspuriger Straße durch die Vorstädte und ist etwas mühsam. Ob es über die Ringroad (wo die LKWs fahren) besser geht, wer weiss?
Die Fahrt an die Grenze geht erst durch sehr besiedeltes Gebiet, vom Nil weg wird es besser. Die Straße Richtung Grenze ist ziemlich schlecht, mit großen Schlaglöchern, aber wenig Verkehr.

Stellplätze, Karten, Reiseinfos

Wir haben einmal frei in der Wüste übernachtet, wobei es nicht lange dauerte bis ein oder mehrere Hirten angelaufen oder angeritten kamen. Besser ist wohl gleich in den Bergen am Pass bei Suakin zu bleiben oder dann Richtung Atbara, da sieht es einsamer aus.

Bei den Pyramiden von Meroe gibt es einen genialen Platz an der Parkgrenze auf der der Straße abgewandten Seite.

In Khartoum haben wir vor dem German Guest House übernachtet. Die Nebenstraße ist nicht besonders schön oder ruhig, aber im Guest House bekommt man für 15$ zu zweit (oder pro Person?) Vollpension mit Getränken, ein Zimmer zur Benutzung für Dusche und Toilette, Pool, WLAN, Wäscheservice und nette Hilfe bei den organisatorischen Dingen.

OSM ist gut gepflegt und der Stellplatz in Meroe steht in Tracks 4 Afrika.
Wie der ioverlander.com gepflegt ist, können wir nicht sagen, da wir ihn da noch nicht benutzt haben.

Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die gesamte Etappe ‚Vorderer Orient‘ findet ihr hier und für ‚Nordostafrika‘ hier.

Ein deutscher Reiseführer existiert nicht, der englische Sudanführer von Bradt ist wohl das beste, was es gibt.

Geld, Essen und Einkaufen

Es gibt kein Geld aus Geldautomaten.

Die Geldwechsler nehmen nur neue (ab 2006, lieber jünger), makellose Dollars (50er, lieber noch 100er).
Euros kann man in Khartoum wohl tauschen, aber Dollar sind besser.
Die restlichen sudanesischen Pfund kann man an der Grenze auf der äthiopischen Seite gut in Birr tauschen.

In Port Sudan gibt es kleine Supermärkte, bei denen man ziemlich alles kriegt (auch Butter, Milch, Yogurt). In Khartoum gibt es Einkaufszentren mit gutem Angebot, wenn auch deutlich teurer als in den Emiraten (aber billiger als in Äthiopien). Milchprodukte (Käse im Tetrapack, Butter, H-Milch) unbedingt von hier nach Äthiopien mitnehmen, da es dort fast gar keine gibt.
Obst und Gemüse der Saison gibt es ebenfalls. In Atbara soll ein schöner Markt sein.

Entsorgung, Gas, Waschen, Tanken

In Khartoum gibt es Diesel an den Tankstellen zum Preis von 0,35€/Liter. An der Grenze zu Äthiopien gibt es zwei Tankstellen, ebenso vorher in Gedaref (etwas teuerer als in Khartoum). Ob die aber immer Diesel haben, ist nicht sicher.

Gasfüllstationen gibt es viele auf dem Weg zur Grenze, unser System sollte passen.

Gewaschen haben wir im German Guest House (s.o.)

Internet und Telefon

In Port Sudan haben wir bei Sudani eine SIM-Karte für 0,20€ erworben, die nach einigen Telefonaten durch den Angestellten dann auch funktioniert hat. Im Laden daneben konnte man Guthaben kaufen und für 1,2€ einen Internetflat für 1G und für 10€ 5G und eine Telefonflat fürs Inland (Festnetz und Mobil) jeweils für einen Monat buchen. Meist gibt es nur 2G, das aber entlang der Straße ziemlich durchgängig.

Die Aldi-Karte funktioniert und hat gute Abdeckung.

Sonstiges

Im Sudan ist man als Touristin mit 3/4 Hose, T-Shirt und ohne Kopftuch gut gekleidet.
Die Einheimischen Frauen tragen normalerweise Kopftuch und lange Ärmel und Hosen, aber nicht so verbissen wie in anderen islamischen Ländern.

Zeit:
Februar und April 2015

Stand:
April 2015         1€ = 6,5 SDG offiziell, 10 SDG in der Wechselstube

Fortbewegung:
Wohnmobil

Wikipedia:
Sudan

Bereiste Länder

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