Wir sind November 2022 im Transit vom Iran nach Kuwait gefahren und waren somit nur einen knappen Tag im Irak.
Die Durchfahrt durch Basra war quirlig, aber am Morgen gut machbar, die weitere Straße gut.
Ende März 2023 sind wir von Jordanien in die Türkei gefahren. Hat mit beiden Grenzübertritten 4 Tage gedauert.
Auf dieser Route kommt man viel an Forts und Checkpoints vorbei, was das Sicherheitsempfinden nicht erhöht. Wir konnten nicht einschätzen, ob und wo es gefährlich ist und haben uns für den direkten Transit entschieden.
Wir haben aber auch Leute getroffen, die von Jordanien noch in Babylon und Bagdad (Freitag früh sehr ruhig) waren und in Erbil (Kurdistan) und denen das gut gefallen hat.
Das Visum bekommt man für 77$ (keine Euro) an der Grenze. Dauert etwas, ist aber kein Problem.
Für das Fahrzeug wurden nochmals 150$ gefordert, was eine obligatorische Versicherung mit einschließt. Das Carnet wird gestempelt. Die Abfertigung ist sehr chaotisch, hin und her zwischen verschiedenen Containern, viel Warten, aber nicht unfreundlich. Für Iran Ausreise und Irak Einreise sollte man einen ganzen Tag rechnen.
Gleich hinter der Grenze ist ein Parkplatz auf dem man laut, aber sicher stehen kann und es gibt eine Kebap Bude, die iranisches Geld nimmt.
Siehe auch folgende Beschreibungen:
https://pistenkuh.de/reisen/asien/iran-oman/irak-grenzprozedere/
https://pistenkuh.de/reisen/asien/iran-oman/kuwait-eine-andere-welt/
Man kann sich einen Schleuser nehmen, wir haben keinen gebraucht, weil wir 5 Fahrzeuge waren. Es ging auch erstaunlicherweise ohne weitere Bezahlung ab. Normal sind wohl ca. 25$.
War wieder langwierig und man wusste erst nicht so recht wohin, aber nach 3 Stunden erledigt.
War in 4 Stunden ohne Schleuser (wollten 50$) erledigt. Visum 77$ p.P. bei der Immigration. 100$ für das Fahrzeug in einem Häuschen links, die Versicherung 40.000IRD für eine Woche auch in einem Häuschen links. Man kann seine restlichen JD und Dollar zu einem vernünftigen Kurs in einem der Shops in der Mitte tauschen. Carnet und Fahrzeugpapiere in einem gelben Gebäude rechts hinten. Dort kriegt man einen Laufzettel auf arabisch, der auch gestempelt wird. Man muss nochmal 15.000 IRD für einen Zettel bezahlen. Wichtig ist auch der kleine Zettel zum Schluss, das ist der Gatepass. Mehrmals wird ins Fahrzeug gekuckt, am Ende etwas intensiver. Kaum Englisch Kenntnisse, kein jordanisches Internet mehr.
SIM Karte im Shop, wir haben aber keine gekauft.
Wir waren um 7 schon da (früher ist eher noch besser). Alles ziemlich geordnet, bis auf die Menge Fahrzeuge, die über die Grenze wollen. Es herrscht reger Schmuggel zwischen Kurdistan und der Türkei und die Türken fertigen nur sehr langsam ab. Wir sind mehrfach an Schlangen vorbeigefahren, soweit es möglich war. Möglicherweise unter der Woche besser. Fürs Fahrzeug werden nochmal 37.000IRD fällig. Das Carnet wird gestempelt.
Man braucht für Irak und Türkei eine sog. Passagierliste auf der die Passagiere mit Namen, Passnummer, Geburtsort und Datum und Zielland eingetragen werden (hat uns jemand gegeben). Dient auch als Laufzettel.
Auf der Brücke in die Türkei langes Warten, alle Stunde werden 25 Fahrzeug und 2 Busse eingelassen. Passagiere müssen dann in den extra Bereich links, möglichst schnell anstellen, bevor die Busse kommen.
Duty free Shop beim Durchgehen.
Fahrzeugkontrolle und Einreise einfach mit der grünen Versicherungskarte. Wir wurden allerdings noch geröngt und nochmal oberflächlich untersucht, nachdem man schon zweimal reingeschaut hatte.
Nach 7 Stunden waren wir fertig.
SIM Karte gibt es bei einem Restaurant links.
Die Leute sind extrem freundlich, man wollte uns gleich hinter der Grenze in Basra einladen. Ansonsten sind wir nur durchgefahren, es wirkte etwas heruntergekommen, aber auch sehr bunt.
Die Straßen waren ganz ok, durch Basra wuselig, dann eine Art Schnellstraße.
Von Jordanien kommenden gibt es viele Checkpoints. Wir durften am ersten nach 20 Minuten weiterfahren, andere wurden 200 km oder bis Bagdad eskortiert. Am Anfang waren die Checkpoints alle 70km und haben ca. 15 Minuten gedauert. Die Autobahn war fast leer, in gutem Zustand, zwischen 17 Uhr und 7 oder 8 Fahrverbot.
Auch bei der Weiterfahrt gute Straßen, meist vierspurig, wenig Baustellen. In Mossul war es wegen einer Baustelle etwas schwierig, man weicht am besten nach rechts aus.
Wir standen auf dem Parkplatz in Basra gleich hinter der Grenze, nicht schön, laut, aber einfach zu erreichen und sicher.
Auf dem Weg von Jordanien waren wir an einem Truckstop mit Shop ca. 120km hinter der Grenze, gegenüber Polizei. Kein Verkehr in der Nacht, aber Hundegebell.
In der zweiten Nacht standen wir erst vor einer Tanke an der Schnellstraße um Samara, das Militär hätte uns gerne weitergescheucht, hat uns dann aber in der Tanke mit Bewachung stehen lassen.
Die dritte Nacht haben wir direkt an der Türkischen Grenze auf einem Parkplatz mit Restaurant verbracht.
Die OSM-Karten sind gut geeignet für den Transit.
Tankstellen gibt es relativ viele, aber Diesel wohl im Süden eher weniger. Wir haben an der Umfahrung von Samarra getankt für ca. 700IRD pro Liter (laut Zapfsäule nur 400, anscheinend der Rest für den Tankwart, wo wir übernachtet haben). In Kurdistan gibt reichlich Tanken für 800 bis 1.000 pro Liter.
Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die gesamte Etappe ‚Heim ins Abendland‘ findet ihr hier.
In Basra haben wir für iranisches Geld direkt an der Grenze gegessen.
Die Grenze in Basra nimmt nur Dollar (möglichst passend).
An der jordanischen Grenze möchte man teilweise IRD. Man kann seine restlichen JD und Dollar zu einem vernünftigen Kurs in einem der Shops in der Mitte tauschen. 1.000 IRD ungefähr 0,70€.
Einkaufen und Essen waren wir nicht.
Bekleidungsvorschriften für Frauen gibt es wohl keine, wir würden aber lange Hosen und Ärmel empfehlen. Die einheimischen Frauen tragen schwarze Gewänder und Schleier und die Männer lange Hosen.
Zeit:
November 2022, April 2023
Stand:
April 2023 1.000IRD = 0,7€
Fortbewegung:
Wohnmobil
Wikipedia:
Irak
In vier Tagen bewältigen wir 2 Grenzen und ca. 1.000km durch den Irak.
In Salalah im Oman haben wir den südlichsten Punkt unserer Reise ins Morgenland erreicht. Über Saudi Arabien geht es nun nordwärts bis nach Jordanien. Dann haben wir zwei Alternativen um zurück nach Europa zu gelangen.
Wegen einer dringenden Reisewarnung kürzen wir unseren Aufenthalt im Iran und reisen relativ zügig über den Irak nach Arabien. Im Oman erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Reise ins Morgenland