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Mit dem Fahrrad in Europas Osten: Stocking – Wien

30.08.2011 - 04.09.2011

Genussradeln von Stocking nach Wien

>>Es ist doch recht unwahrscheinlich, dass wir es bis ins Donaudelta schaffen, hoffentlich können wir wenigstens bis Wien radeln.<<

Dieser Gedanke beschäftigt mich, als ich an der ersten Steigung schwer atmend auf Silvia warte. Ihre Gesichtszüge sind, um es vorsichtig auszudrücken, nicht gerade freundlich. Sie mag die starken Steigungen im Bayerischen Wald ohnehin nicht und jetzt mit Gepäck… wenn das nur gut geht! Dann ist da auch noch die Sorge um Silvias pflegebedürftigen Vater. Wenn sich sein Zustand nur ein wenig verschlechtert, dann müssen wir umkehren.
Immerhin haben wir nach wenigen Kilometern schon den geographischen Höhepunkt dieser Tour erreicht: In der Hemerau sind wir auf 800m, höher werden wir nicht kommen.

Unten an der Donau ist auch Silvia ein Lächeln zu entlocken. Bei milden Temperaturen scheint die Sonne und bis Wien liegt eine ebene Strecke mit Radwegen, Wirtshäusern und landschaftlichen Höhepunkten vor uns. In Inzell (Österreich) quartieren wir uns im Gasthof „Zum heiligen Nikolaus“ ein. Geschafft werfen wir vor dem Abendessen einen Blick auf unsere Übersichtskarte: Über 2500 KM sind es noch bis zum Schwarzen Meer, die heute zurückgelegten 60 KM sind praktisch nicht als Fortschritt zu erkennen!

Nach einem ordentlichen Frühstück lässt uns die tolle Landschaft der Schlögener Schlinge und strahlendes Wetter all die Sorgen vergessen. Auf glatten Radwegen kommen wir entspannt voran und übernachten erstmals im Zelt. Guter Schlaf ist nach einem Radltag eh garantiert und am nächsten Morgen wachen wir voller Tatendrang auf. Ein wenig müssen wir uns aber noch gedulden, denn das Zelt ist nass vom Tau.
Auch die nächsten Tage sind reines Genussradeln. Besonders freut es mich, dass auch Silvia, die ja so skeptisch war, immer mehr Begeisterung entwickelt. Die Bedingungen sind aber auch ideal. Egal ob die sanften Weinhügel der Wachau, die malerische Orte Krems und Dürnstein oder die idyllischen Donaustimmungen. Jeder Abschnitt hat seinen besonderen Reiz. Auch die Einheimischen und die vielen anderen Radtouristen sind gut gelaunt. So ergeben sich nette Kontakte.


Überall frisches Obst

Dürnstein (Wachau)

In Krems folgen wir dem Schild „Josef Pichler – Buschenschank“. Hungrig nach einem langen Fahrtag wäre das genau das Richtige. Auf der Strasse vor einem Weingut sind Bänke und Tische aufgebaut, die zur Einkehr einladen. Wir nehmen Platz und bestellen die große Brotzeitplatte und ein Vierterl Veltliner. Beides schmeckt äußerst lecker, aber obwohl wir Radlfahrer sind, schaffen wir die üppige Platte nicht. Ein anderer Gast setzt sich zu uns an den Tisch und kann uns helfen. Im Gegenzug spendiert er noch ein Vierterl. Es wird immer lustiger und wir erfahren von den anderen Gästen und vom Wirt viel über den Weinanbau in Österreich. So ein Glücksfall in diesem untouristischem Buschenschank gelandet zu sein, der nur ein paar mal im Jahr für ein paar Wochen geöffnet hat! Gerade noch schaffen wir es den Absprung, denn am nächsten Tag wartet die lange Etappe nach Wien auf uns.

Trotz des Veltiners vom Vortag, der sommerlichen Hitze und etwas Gegenwind rückt unser Ziel Wien immer näher. Ein wenig Stolz sind wir, es bis hierher geschafft zu haben. Für die meisten anderen Radtouristen ist die Reise hier zu Ende. Für uns ist nur ein Etappenziel erreicht. Ein ganz klein wenig sieht man nun auch den Fortschritt auf unserer Übersichtskarte.

>>Irgendwie erinnert mich hier alles an Reinhard Fendrich<<

Silvia hat Recht. Gerade sind wir an einem Wegweiser zur „Lobau“ vorbeigefahren und das „Gänsehäufel“ (Donaubad) liegt direkt neben unserem Campingplatz. Vor allem die Passage „Die Hitze der Stadt ist im Sommer brutal“ trifft hier in Wien voll zu! Es ist Wochenende, in den Freiluftbars an der Donau herrscht am heutigen Abend geradezu tropische Stimmung. Als wir endlich in einer der Bars einen freien Platz ergattern, genießen wir diese Stimmung bei Backhendl und Bier. Schließlich gibt es ja etwas zu feiern und morgen wollen wir einen Ruhetag mit Stadtbesichtigung einlegen.

Etappe

(Route, Länder, Fakten)

»Mit dem Fahrrad in Europas Osten

Reiseberichte

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Hinweise für den Donauradweg: Anforderungen, Tourpackage, Literatur, Karten, Unterkunft, Essen und Einkaufen, Sprachen, Streckenwahl, An- und Abreise, Was mitnehmen.

August 2011 - Oktober 2011
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Unsere Weltreise beginnen wir mit einer Radtour. Mit unseren Crossbikes fahren vom Bayerischen Wald hinunter zur Donau, um diesem Strom zu folgen bis zur Mündung am Schwarzen Meer.


Radler-Links Donauradweg
(Praktisches)

Spezielle Links zu Radfahrern auf dem Donauradweg und allgemein