Sambia hat tolle Natur und wunderschöne Camps zu bieten. Vom South Luangwa mit vielen Tiere auch im Camp, über die einsame Strecke durch den North Luangwa und die Fledermäuse im Kasanka NP zu den Victoriafällen ist die Abwechslung gross.
Es gibt gute Einkaufsmöglichkeiten in den Städten und ursprüngliche Dörfer auf dem Land.
Die Leute betteln zwar manchmal fast agressiv, sind aber nett, wenn man näher mit ihnen in Kontakt kommt.
Die Geldwechsler waren ziemlich aggressiv und haben mir mit einem Trick Scheine geklaut. Erst war der Handel perfekt, dann wollte man doch was anderes. Ich habe die Bündel wieder zurückverlangt und erst danach bemerkt, dass Scheine gefehlt haben.
Es gibt einen Geldautomaten rechts neben dem Customseingang und eigentlich auch eine Bank, die hatte aber zu (Mittagspause?).
Die Straßengebühr beträgt 20$ für Fahrzeuge bis 3,5to und nach Entfernung für Fahrzeuge drüber. Wir sollten aber 135$ bezahlen, weil man keine 2-Achser eingeben konnte und wir für 3 Achsen bezahlen sollten. Da wir von anderen Reisenden gehört hatten, dass diese auch mit einem LKW nur 20$ bezahlt haben, weigerten wir uns. Als Notlösung haben wir 25$ für die Strecke Grenze-South Luangwa Park und zurück bezahlt. Das Papier wurde im Land dreimal kontrolliert und als gut befunden (auch an der Mautstelle vor Lusaka) und an der Grenze bei der Ausreise nach Namibia nicht kontrolliert.
Die Comesa-Versicherung gilt in Sambia und wurde auch kontrolliert.
Die Ausreise bei Katima Mulilo nach Namibia ging reibungslos. Die Pässe und das Carnet wurden routiniert gestempelt und nach der Maut hat keiner gefragt.
Die Polizei ist im Grenzbereich präsent, aber freundlich. Wir wurden fast immer durchgewunken (das war wohl früher nicht so).
Englisch wird eigentlich überall gesprochen, sodass die Verständigung kein Problem ist.
Die Straßen, die wir gefahren sind, waren allgemein in gutem Zustand. Nur die Strecke von Livingstone Richtung Namibia war auf 50km übel, weil sehr viele Schlaglöcher im Teer.
Es ist allgemein wenig Verkehr und kaum Leute auf der Straße.
Die Pisten zwischen South- und North-Luangwa sind für Fahrzeuge unserer Art problemlos zu befahren, solange es trocken ist. Es handelt sich um normale Pisten mit einigen Flussquerungen.
Die Furt des Luangwa bei Chifunde war nur 30cm tief, aber das Flussbett war etwas tiefsandig, da mussten wir Luft ablassen.
Etwas steil war die Escarpment-Auffahrt im North Luangwa auf der Westseite, aber völlig unproblematisch.
Die Piste zum Lake Waka Waka und insbesondere weiter zum Kasanka-Park war sehr schmal und sehr langsam zu befahren. Der Aufenthalt am See hat das aber wettgemacht.
Die Leopard Hill Road als Zufahrt zum Lower Sambezi war auf 25km sehr grenzwertig für uns. Sehr steil, sehr ausgewaschen und schmal geht es durch die Hügel bergauf und bergab. Landschaftlich toll, aber bei Regen wahrscheinlich eine Katastrophe. Der Rest der Strecke ist entweder guter Teer oder akzeptable Piste.
Die Durchfahrt durch den Nordteil des Parks ist kostenlos. Man sollte unbedingt einen Abstecher zu den Hot Springs machen, dort sind Tiere und die Piste ist besser.
Im Luambe NP ist die Attraktion das Luambe Camp mit einem riesigen Hippopool vor der Lodge (etwa 300 Tiere, in der Trockenzeit). Ansonsten gibt der Park nicht viel her. Man bezahlt beim Rausfahren am Nordausgang, aber um 7 Uhr war anscheinend noch nicht die richtige Person anwesend, wir konnten ohne zu zahlen raus.
Im North Luangwa haben wir kaum etwas gesehen, die Tiere sind eher im südlichen Teil, den man im Transfer eigentlich nicht durchfahren darf. Auf Nachfrage konnte Mathias rein, hat aber auch kaum was gesehen. Man zahlt den gleichen Eintritt wie im South Luangwa (beim Ranger im Communitycamp an der Furt).
Im Kasanka NP stehen von Anfang November bis Mitte Dezember die Flughunde im Mittelpunkt. Sie fliegen kurz vor Sonnenuntergang gemeinsam aus (in Spitzenzeiten mehrere Millionen) um in der Umgebung zu fressen. Man kann dies von einer Wiese aus (Fibwe Viewing) oder gegen Zahlung von 20$ aus einer Plattform in einem Baum (nicht wirklich besser) beobachten. Die Zufahrt zur Viewing-Area ist etwas eng und niedrig, geht aber mit unseren Fahrzeugen. Der Eintritt von ca. 20€ für 2 Personen und Fahrzeug wird pro Tag berechnet, fällt also bei einer Übernachtung im Park (kostet 20$ p.P) zweimal an. Die günstigste Lösung ist es, gleich am Eingangtor bei den Rangern gegen Trinkgeld zu stehen.
Die Victoriafälle sind um diese Jahreszeit nur auf der Zimbabwe-Seite in ‚Betrieb‘. In Sambia schaut man auf nackten Felsen und kann die Rest-Fälle in der Ferne erkennen. Ich fand es trotzdem interessant und die 20$ Eintritt p.P. wert.
Diese Tour hat Christoph vor über 20 Jahren schon mal gemacht (auf der Zimbabwe Seite) und war damals total begeistert. Die Erwartungen waren deshalb hoch.
Wir buchten bei River Horse eine 3 Nächte Tour für 430$ p.P. Alles war gut organisiert und wir konnten die Fahrzeuge bei einer Lodge mit Camping (Sambesi Breezers) abstellen und auch vorher und nachher dort nett übernachten.
Die Natur auf sambischer Seite ist bis zum Nationalpark (dem Ausstiegspunkt) allerdings entweder mit Dörfern oder mit Lodgen ziemlich zerstört.
Die Zimbabwe-Seite ist entweder Wildschutzgebiet oder Nationalpark und deshalb viel besser. Allerdings sollten die sambischen Veranstalter auf ihrer Seite bleiben. Wir sind einige Male (vor allem am ersten Tag) auf der ‚falschen‘ Seite gewesen und haben dort auch die meisten Tiere gesehen.
Hippos gibt es überall, wenn auch nicht so viele wie früher..
Sehr schön waren die Übernachtungen auf den Inseln. Einmal waren die Elefanten keine 100m entfernt und auch das Zeltcamp mit der Trinkstelle für die Tiere in der dritten Nacht war toll.
Störend waren die vielen Lodgen am Ufer und die vielen Motorboote (unbedingt lange Wochenenden meiden).
Fazit: es ist immer noch ein Erlebnis, aber halt nicht mehr so sensationell wie früher. Vielleicht ist die Tour durch den Lower-Sambesi-Park besser, die an unserem Ausstiegspunkt beginnt. Die Buchung bei einem Veranstalter aus Zimbabwe ist wahrscheinlich auch aussichtsreicher, war aber fast doppelt so teuer.
Empfehlenswert ist das Wildlife Camp am South Luangwa Park. Dort steht man mit Blick auf den Park und den Luangwa und die Elefanten ziehen am Camp vorbei (oder durch).
Im Luambe Park ist zwar das Camp nicht wirklich schön, aber die Hippos im Fluss sind einzigartig. Leider waren die deutschen Besitzer grade nicht da.
Ausserdem gut gefallen hat uns das Camp am Lake Waka Waka, mit Schattendach und Badesee in absoluter Einsamkeit.
OSM ist bisher sehr gut gepflegt und die Campingplätze sind eingezeichnet.
Tracks for africa ist als Zusatzinfo sinnvoll, bietet teilweise andere Infos.
Für Übernachtungsplätze und POI in Sambia ist ioverlander.com mittelmäßig gepflegt. Entweder Online als app oder die Punkte vorher runterladen.
Wir haben den Reiseführer Malawi und Sambia aus dem Ilona Hupe Verlag, der ist sehr ausführlich und speziell für Selbstfahrer.
Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die gesamte Etappe ‚Ins südliche Afrika‘ findet ihr hier.
Die kleineren Städte haben einfache Läden, deren Angebot aber ziemlich übersichtlich ist.
In Chipata und Livingstone gibt es bessere Supermärkte, die aber auch nur beschränktes Angebot haben. In Lusaka gibt es mehrere Supermärkte in Shoppingmalls, da bleibt eigentlich kein Wunsch offen. Das Preisniveau ist ca. 20% höher als in Malawi.
Obst und Gemüse sind deutlich günstiger als bei uns, vor allem auf dem Markt oder am Straßenrand,
Tomaten, Kraut, Zwiebeln und Kartoffeln gehören zum Standardangebot, es gibt auch Karotten und Paprika. Beim Obst sind Bananen, Papaya und Orangen angesagt, die Mangosaison beginnt Ende Oktober und bietet ziemlich kleine Früchte, die erst noch nachreifen müssen.
Das Brot ist meist nur Toast, es gab aber auch einige Bäckereien.
Essen gehen ist sehr günstig, wenn einheimisch isst (1-3€ für eine Mahlzeit) oder mittelmäßig im Restaurant (5-6€ für ein Hauptgericht).
Bier und Alkohol sind mittelpreisig (Bier 0,33 ca. 0,90€ in der einfachen Kneipe). Es gibt auch südafrikanischen Wein.
Entsorgt haben wir in den Toiletten oder in der Pampa.
In Lusaka im Wanderers Camp konnte man waschen lassen (4€ pro Ladung).
Roaming mit der Aldi-Karte über den Mobilfunkanbieter MTN funktionierte ebenfalls gut.
Zeitraum:
Oktober 2016
Stand:
November 2016 1€ = 11 Kwatcha (sprich Kwatscha)
Fortbewegung:
Wohnmobil, Kanu
Wikipedia:
Sambia
Reifensorgen: Es müssen neue aus Europa her. Dennoch wird es kritisch
Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die Etappe ‚Ins südliche Afrika‘: Kenia, Tansania, Mosambik, Malawi, Sambia und Namibia.
Werkstattbesuch in Lusaka. Benitos Grenzen an der Leopard Hill Road. Mehrtägige Kanutour auf dem Sambesi. Die ausgetrockneten Victoriafälle. Elefantentreffen in Namibia.
Nach einem Aufenthalt in Lusaka und an den (sehr trockenen) Victoriafällen finden wir in Namibia im Caprivi zwei tolle Nationalparks.
Malawi: Tse Tse Fliegen bei 40 Grad. Holztransporte auf zwei Rädern. Urlaub im ‚Fat Monkeys‘.
Sambia: Trauernde Elefanten im South Luangwa. Die erste Reifenpanne. Das Treffen der Flughunde.
Safari, Berge und ein See in Malawi. Offroad und Wildlife in Sambia.
Ende Juli 2016 reisen wir in fünf Monaten von Kenia bis ins südliche Afrika nach Namibia. Diese Etappe endet Namibia, wo wir unser Expeditionsmobil Benito erneut abstellen.