Armenien ist ein kleines Land, das zu seinen muslimischen Nachbarn sehr problematische Beziehungen unterhält. Mit Aserbaidschan steht man permanent in einem Grenzkrieg, den nur die Schutzmacht Russland am Eskalieren hindert. Mit den Türken will man nichts zu tun haben, weil diese vor 100 Jahren viele Armenier getötet und vertrieben haben und dies bis heute nicht als Genozid anerkennen.
Die Armenier selber sind freundlich und zugänglich, das Land ist sehr bergig und spektakulär.
Obwohl so südlich wie Neapel gelegen, ist im Oktober durch die Höhe (Jerewan liegt auf 1.000m), vieles andere auf 2.000m oder höher) schon der Herbst eingekehrt und es liegt schon Schnee auf den Bergen.
Die Preise sind erstaunlich hoch, Essen gehen und viele Lebensmittel wie bei uns oder teurer.
Problemloser Grenzübergang bei Ninotsminda, wenn auch etwas chaotisch. Versicherung nach der Grenze oder bei AWSA.am online abzuschließen. Pass wird gestempelt. Personen 3 Monate, Fahrzeug 1 Jahr Aufenthalt. Für das TIP (temporary import permit) des Fahrzeugs wurden ca. 25€ verlangt, Euro wurden zu nomalem Kurs gewechselt, keine Kartenzahlung.
Bei der Grenze Sadaklo wurde für Fahrzeuge über 3,5to eine eco tax von 150€ verlangt. Bei der ‚mittleren‘ Grenze lief es wie bei Ninotsminda.
Die Straßen sind in sehr unterschiedlichem Zustand, manchmal gut, dann wieder grottenschlecht, meist oft geflickt und holperig.
Englisch ist in selbst in touristischen Orten nicht sonderlich gebräuchlich, bei den Speisekarten allerdings schon. Mit Russisch ist man immer besser dran.
Der Reise-Know-How Karte ist für den Überblick ganz ok, aber kein Highlight der Reihe.
Der Dumont Reiseführer ist ok, er beschreibt im Gegensatz zum Drescher nicht nur die Klöster.
Als Karte haben wir OSM genutzt.
Übernachten kann man an vielen Stellen, die Leute sind freundlich und sehr zurückhaltend.
Campingplätze gibt es kaum welche, die Infrastruktur ist erst im Aufbau. Der 3Gs oberhalb Jerewan ist eine Institution. Dort kann man sein Fahrzeug auch in einer Halle einstellen
Für Übernachtungsplätze und POI ist ioverlander.com sind in Armenien eher besser als Park4night. Es finden sich auch noch Plätze, die nicht verzeichnet sind.
Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die gesamte Etappe findet ihr hier.
Geldautomaten gibt es fast überall, ohne Kommision.
Große Supermärkte gibt es nur in Jerewan, ansonsten nur kleinere Geschäfte oder Supermärkte, wo selbst H-Milch ein Problem ist.
Sehr gut und günstig ist das Angebot an regionalem Obst und Gemüse, das es manchmal auf dem Markt oder an Ständen an der Straße gibt.
Brot gibt es in den Geschäften, leider nicht so frisch wie in Georgien.
Fleisch gibt es beim Metzger, nicht so einfach zu finden.
Essen gehen ist teuer und nicht so gut wie in Georgien. Für eine Mahlzeit mit Bier und Kaffee zahlt man zwischen 15€ und 25€ p.P..
Tankstellen gibt es mehr als genug, sodass die Versorgung mit Diesel kein Problem ist.
Entsorgt haben wir in der Pampa.
Waschen kann man auf den Campingplätzen, Wäschereien sind selten .
Gas haben wir an einer der vielen Gastanken befüllt. Dort standen Gasflaschen draußen und sie hatten einen Adapter. Auf dem Weg zum 3Gs Camping.
Das Telefonieren mit der Aldi-Karte kostet 0,99€.
Die SIM-Karte war mit Registrierung hinter der Grenze im ersten Ort an einem Kiosk erhältlich.
Viva MTV hat eine gute Abdeckung und war mit 20€ für einen Monat unbegrenztes Internet ok.
Der Müll in Armenien ist schlimmer als Georgien, wobei es sehr unterschiedlich ist. Es gibt nicht überall frei zugängliche Mülltonnen, aber viele wilde Müllkippen.
Zeitraum/Stand:
Oktober 2022
Fortbewegung:
Wohnmobil
Wikipedia:
Armenien
Durch Usbekistan mit den Perlen der Seidenstraße, Kasachstan mit der Region Mangistau fahren wir durch Russland und Georgien bis Armenien, wo wir unser Fahrzeug abstellen.
Nach einem Abstecher auf den Aragaz und die Burg Amberd geht es Richtung Süden.
Von Gjumri nach Jerewan, schöne Städte, tolle Landschaften, garniert mit Tempel und Klöstern.
Nach langer Weltreisepause brechen wir mit dem frisch renovierten Benito zu unserer Fahrt ins Morgenland auf. Nach fast vier Monaten stehen wir an der Grenze Armenien / Iran.