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Weltreise (nicht nur) im Allrad-Wohnmobil

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Informationen zu Iran

Allgemeines und Fazit

Wir haben den Iran 2014 und 2022 besucht.
2022 waren wir nur gute 2 Wochen, weil wir uns an die Ausreiseanweisung des Auswärtigen Amtes gehalten haben. Auch die vorherige Reisewarung, das Individualreisende gefährdet wären, verhaftet zu werden, hat uns verunsichert. Die Leute waren freundlich wie 2014 und man konnte kaum einen Unterschied feststellen. Manche fragten aber schon, warum man gerade jetzt hier ist.

Eigentlich ist das Land sehr angenehm  zu bereisen. Wir wurden so oft mit ‚welcome to Iran‘ begrüßt und ‚erzählt zu Hause, dass wir keine Terroristen sind‘. Die normalen Leute äußern auch offen ihren Unwillen gegen die Regierung und möchten oft den Schah zurück.

Die Straßen sind in meist gut ausgebaut, die Autobahnen auf der rechten Spur manchmal sehr rumpelig, aber der Verkehr ist gewöhnungsbedürftig. Alles wuselt rum, man hält sich nicht an Fahrspuren und Verkehrszeichen, aber irgendwie funktioniert es dann doch ohne größere Karambolagen.

Einkaufen ist einfacher als ich dachte und einen Stellplatz zu finden ist meist auch nicht schwer, Diesel und Lebensmittel sind sehr günstig.

Die Landschaften sind äußerst vielfältig und die 2 Wochen waren viel zu kurz. Im November wird es teilweise schon recht kalt, vor allem in den Bergen.

Die Bekleidungsvorschriften für Frauen zu beachten ist lästig, aber das Kopftuch und eine lange Bluse sind ganz gut zu ertragen.

Visum, Einreise, Ausreise, Anreise, Versicherungen

2022 konnte man über Tappersia  Online das Visum bestellen (25€) und in Tiflis (75€) oder Yerewan (50€) einfach abholen. Auch Trabzon oder Erzurum sind möglich.

Das Iran-Visum kann man auch in Deutschland über eine Agentur in Bochum bsorgen:
ReiseZeit Bochum
Universitätsstr. 89
44789 Bochum
Tel ++49 (0)234 976 4658 Fax ++49 (0)234 976 4661
email: info@reisezeit-bochum.de web: www.reisezeit-bochum.de

Die Einreise von Armenien war sehr angenehm und in 2 Stunden erledigt. Die Ausreise in den Irak war auf iranischer Seite auch kein Problem. Zu Fuß zur großen Immigrationhalle, dann wieder zurück und das Fahrzeug ausstempeln lassen. Keine Dieselsteuer oder Sonstiges.

Land und Leute, Straßenzustand, Sprachen

Die Leute sind extrem freundlich, man kommt kaum vom Parkplatz weg, weil man immer wieder in ein Gespräch verwickelt wird. Auch auf der Straße wird man mit welcome to Iran begrüßt.
Man hilft uns beim Geld-Wechseln und SIM-Karten besorgen, was teils 2 Stunden dauert und will dann kein Geld.
Es gibt aber auch vereinzelt schwarze Schafe (Taxifahrer, Tankwarte, Restaurant, Fremdenführer), die von Touristen mehr verlangen und diese versuchen, übers Ohr zu hauen.

Wir wurden wir vielfach in gutem Englisch angesprochen oder sogar deutsch, bei vielen ist es aber nach ‚welcome in Iran‘ auch wieder aus. Ansonsten ist es schwierig mit Farsi, es scheitert teilweise schon an der Aussprache.
Man sollte ein paar Worte lernen und die arabischen bzw. Farsi-Zahlen zu lesen können, dann kommt man leichter zurecht.
Google Übersetzer kann auch hilfreich sein.

Die Straßen sind gut bis ganz ok, aber der Verkehr bedarf der vollen Aufmerksamkeit, da man sehr spontan und zügig fährt. Irgendwie gleitet alles aneinander vorbei, aber es ist sehr ungewohnt.

Stellplätze, Karten, Reiseinfos

Frei stehen ist nicht ganz unproblematisch, wir und andere wurden auch schon mal von der Polizei verscheucht. Wirklich einsame Gegenden sind selten. Gut sind die Parks in den Städten, da campen die Iraner selber und es gibt Toiletten und Wasser.

Die OSM-Karten  sind inzwischen ziemlich vollständig erfasst.
Die Reise-Know-How-Karte ist teils ungenau oder falsch.
Wir benutzen die aus unserem Reiseführer Iran vom Trescher-Verlag.

Im ioverlander.com sind inzwischen sind Plätze eingezeichnet, ist aber noch ausbaufähig.

Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die gesamte Etappe ‚Vorderer Orient‘ von 2014 findet ihr hier.

Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke 2022 für die gesamte Etappe findet ihr hier.

Geld, Essen und Einkaufen

Geld muss man in bar mitbringen und es bei Wechselstuben tauschen, es gibt keine Geldautomaten für Ausländer.
Für 100€ bekam man 32 Mio Rial, man sollte 500.000er und 1 Mio. Scheine verlangen. Die Einheimischen benutzen Kreditkarten auch für kleine Dinge, kann man auch eine für Touris bestellen, war uns aber zu aufwändig.
Die vielen Nullen machen es nicht einfach und außerdem werden die Preise in arabischen Zahlen angegeben und meist in Toman oder sogar in 1000 Toman (man lässt 4 Nullen weg).

Die Zahlen in Farsi bzw. arabisch sollte man lesen lernen, ist nicht so schwer und sehr hilfreich, um sich einen Überblick über die Preise zu verschaffen.

Taxi ist preiswert, aber es gibt Privatfahrer über die App Snapp, das ist noch günstiger und einfacher, weil der Preis vorher feststeht.
In Tabriz gibt es eine U-Bahn.

Essen gehen kann man zu zweit für unter 10.- Euro und das Obst und Gemüse ist auf dem Markt sehr günstig.
Gutes Fladenbrot gibt es frisch für 0,25€. Bäckereien sind da, wo viele Leute stehen oder man fragt.

Einkaufen kann man in kleinen Geschäften, in Isfahan und Shiraz gibt es große, internationale Supermärkte, sonst ist das Angebot beschränkt, aber ausreichend. Gut ist die Auswahl an Butter, Jogurt, Gebäck und Aufschnitt! Obst und Gemüse ist ebenfalls gut zu bekommen. Kaffee und Schokolade sollte man mitbringen.

Zu meiner Überraschung ist fast alles in englisch beschriftet, dass man sich leichter als in der Türkei tut mit der Identifikation der Waren. Außerdem findet sich immer ein freundlicher Helfer.

Es gibt gutes, alkoholfreies Bier meist aus Russland, man muss aber danach suchen. Das iranische Malzgetränk schmeckt eher nach Almdudler als nach Bier.

Entsorgung, Gas, Waschen, Tanken

Es gibt öffentliche Toiletten (Stehklos), die auch meist gut benutzbar sind. Dort bekommt man auch Wasser und kann das Porta entsorgen.

Waschen lassen ist schwierig, es gibt keine Waschsalons, so haben wir dann selber gewaschen bzw. auf Kuwait gehofft.

Gas haben wir nicht befüllt, wir haben aber Leute getroffen, die in Bandar Abbas (N27° 11.441 E056° 15.944) befüllt haben.

Diesel ist nicht überall einfach zu bekommen, es gibt ihn nur an den Fernverkehrsstraßen, nicht in Städten.
Im Gegensatz zu 2014 scheint es genug Diesel zu geben, aber man braucht eine Tankkarte. Die LKW-Fahrer haben eigene und manche Tankwarte.
Dort kann man dann für ca. 2 Cent pro Liter tanken. Ist aber nicht einfach, ehrliche Tankwarte zu finden (siehe Ioverlander) und man bekommt dann max. 100 Liter. Ist man bereit 15-20 Cent zu bezahlen, dann ist es wesentlich einfacher. Aber selbst dabei gibt es Schlitzohren, die noch mehr wollen. Adererseits andere Reisende bekamen den Diesel auch von LKW Fahrern geschenkt.

Internet und Telefon

Eine Karte zu registrieren war total schwierig, unsere Pässe funktionierten dafür nicht. Der freundliche Iraner Erfan in Khoy hat uns dann eine Karte auf seinen Namen registriert und uns auch gleich noch ein funktionierendes VPN besorgt, Cyberghost funktionierte z.B. nicht. Kosten für 15Gig ca. 5€ ***. Damit funktioniert dann auch whatsapp oder facebook.

Mein Aldi-Handy kann Anrufe und SMS empfangen, aber nicht rausrufen.

Eine gute Übersicht über die Möglichkeiten des Landes bietet: http://prepaidwithdata.wikia.com/wiki/Iran

Sonstiges

Bei den einheimischen Frauen sieht man alles von Kopftuch grade noch am Hinterkopf festgehalten oder sogar Mütze und hautengen Jeans und Mäntelchen bis zu den schwarzen Tschadors. Auch nackte Füße in Sandalen sind vor allem im Süden kein Problem.
Als Touristin muss man ein Kopftuch tragen, das irgendwie einen Teil der Haare bedeckt. Außerdem eine lange Jacke oder Bluse, die über den Hintern reicht. Die Ärmel sollten über den Ellbogen gehen, bis zum Handgelenk muss nicht sein. Für die normalen Leute auf der Straße reicht das, ich hatte aber auch noch kein Zusammentreffen mit einem Sittenwächter.

Das Wohnmobil gilt als Haus, dort kann man sich kleiden wie man möchte.

 2022 sahen wir einige Frauen, die das Kopftuch nur umgehängt hatten.

Zeit:
Oktober-November 2014 , 2022

Stand:
November 2022        1€ = 320.000 Rial = 32.000 Toman

Fortbewegung:
Wohnmobil

Wikipedia:
Iran

Bereiste Länder

Artikel zu Iran

Oktober - November 2022
Iran - Irak

Der Aufenthalt im Iran war schön, aber leider nur kurz. Eine Reisewarnung des auswärtigen Amtes lässt uns vorzeitig ausreisen.

November 2022 - Dezember 2022
Persien und Arabien

Wegen einer dringenden Reisewarnung kürzen wir unseren Aufenthalt im Iran und reisen relativ zügig über den Irak nach Arabien. Im Oman erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Reise ins Morgenland


Übernachtungen und Tracks - Vorderer Orient
(Praktisches)

Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die gesamte Etappe ‚Vorderer Orient‘: Griechenland, Iran, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Saudi-Arabien.

August 2014 - November 2014
Video Vorderer Orient Teil 1
(Bilder)

Von Griechenland fahren wir ostwärts in die Türkei. Wir besuchen Istanbul, Kapadokien und Ostanatolien. Im Iran begegnen wir freundlichen Menschen und alter Kultur. Wir durchqueren Wüsten und wunderschöne Städte bis zum persischen Golf.

09.11.2014 - 24.11.2014
Iran-Süden
(Bericht)

Antike Ruinen in Persepolis. Eine Einladung in Shiraz. Die Wüste Lut und Weiterfahrt an den Persischen Golf. Abschied vom Iran.

08.11.2014 - 29.11.2014
Iran-Süden
(Bilder)

Weltkulturerbe Persepolis. Rosen und Nachtigallen in Shiraz. Von der Wüste Lut zum Persischen Golf.

23.10.2014 - 08.11.2014
Iran-Mitte
(Bericht)

Rückkehr in den Iran und zügige Weiterfahrt in die Wüstenregionen. Großartige Bauwerke und das Ashoura Fest in Isfahan. Globetrotter in Yazd.

28.10.2014 - 07.11.2014
Iran-Mitte
(Bilder)

Das Mausoleum von Soltaniye. Kashan und die Wüste. Isfahan und die Ashoura Trauerfeiern. Durch die Wüste nach Yazd.

28.09.2014 - 09.10.2014
Iran-Norden
(Bericht)

Unterwegs im Norden des Iran und die ungeplante Rückreise in die Türkei wegen Todesfall.

28.09.2014 - 06.10.2014
Iran-Norden
(Bilder)

Ankunft im Iran. Die Stadt Tabriz mit dem riesigen, ursprünglichen Basar. Die Höhlenwohnungen von Kandovan und das Weltkulturerbe Takht-e Soleiman.

Mitte August 2014 - Februar 2015
Vorderer Orient
(Bilder)

Durch die Türkei bis nach Ostanatolien. Wir durchqueren wir den Iran und besuchen die Emirate und den Oman. Durch Saudi-Arabien ans Rote Meer.