Weltreise (nicht nur) im Allrad-Wohnmobil

November 2022

Nach der Fahrt durch den Iran und den anstrengenden Grenzen des Iraks, erholen wir uns erst mal in Kuwait City. Danach geht es nach Saudi Arabien, das diesmal eher ein Transitland ist und bei der Rückreise intensiver besucht werden wird. Die Emirate empfangen uns mit einem tollen Strand, aber die gigantischen Bauten, Malls und Straßen, die uns bei unserem letzten Besuch noch beeindruckt haben, sind noch mehr geworden und es kommt uns jetzt übertrieben vor. Auch ist es schwierig, in den zwar sehr geordneten, aber auch stark reglementierten Städten einen Stellplatz zu finden.

Kuwait

Wegen der landschaftlichen Schönheit kommt man nicht nach Kuwait. Aber Kuwait City hat durchaus seinen Charme. Lange nicht so gigantisch wie die Emirate, aber doch einiges zu sehen. Wir besuchen eine große Mall mit Ikea und venezianisch anmutenden Bauten. Hier kann man auch im Sommer bei 40 Grad schön flanieren und alle internationalen Marken kaufen. Am Fischmarkt wird der Fang noch von alten Dhaus angeliefert und im ‚old Soukh‘ kommt sogar etwas arabischer Flair auf.
Es gibt eine große Brachfläche am Rande der Stadt am Meer, wo auch die Einheimischen campen und man ruhig stehen kann.
Die Leute sind total nett, freundlich und aufgeschlossen, wir werden oft mit ‚welcome‘ begrüßt und kriegen Essen oder Wasser geschenkt. Einmal wird ein komplettes Abendessen mit 2 riesigen Platten Huhn und Reis, Suppe und Getränken für uns 5 angeliefert.
Auch bei der Feuerwehr, wo wir Wasser tanken, bekommen wir sofort einen Kaffee gebracht.

Saudi Arabien

Wir sind gespannt auf Saudi-Arabien, das ja lange fast nicht zugänglich war. Ich muss wie in Kuwait kein Kopftuch tragen und auch keine Abaya (langes, meist schwarzes Kleid), aber lange Ärmel und Hosen sind angebracht.
Gleich im ersten Ort werden wir zum Tee eingeladen und am Nachmittag bringt man Kaffee und Kuchen vorbei. Aber es ist schon fast etwas viel Aufmerksamkeit, die uns zuteil wird. Und unser Parkplatz außerhalb der Stadt wird die ganze Nacht und am frühen Morgen besucht und die Leute diskutieren lauthals direkt vor unserem Fahrzeug.
Daraufhin entscheiden wir uns für die Strecke durch das Landesinnere und finden bei Judahs Thumb eine tolle Wüstenlandschaft. Wegen Wochenende ist auch hier was los, aber es gibt doch ein ruhiges Plätzchen für uns.
Der Rest der Fahrt geht durch Ölfördergebiet, Pipelines, Raffinerien, sonstiges bewohntes Gebiet oder durch völlig unzugängliche Sandwüste. Ein starker Wind macht die Gegend nicht sympathischer.
Weil unsere Drohne in den Emiraten und Oman streng verboten ist, wird sie an einer hoffentlich wieder zu findenden Stelle im Sand deponiert.

Emirate – Abu Dhabi

Unser erster Platz in Abu Dhabi liegt an einem weißen Strand mit karibik farbenen Wasser. Es ist zwar nur knietief, aber bei Ebbe kommen viele Vögel. Es weht eine leichte Brise und hat optimale Temperaturen. Da stört auch die Industrieanlage in der Ferne nicht wirklich.
Auf dem Weg nach Abu Dhabi Stadt besuchen wir eine Kamelrennbahn. Wir dürfen auf dem Parkplatz bleiben und die Rennen beobachten. Man sieht die Kamele nur kurz beim Start und beim Zieleinlauf, die Besitzer und die meisten Zuschauer fahren mit den Autos neben her. Interessanter ist das drumherum, vorher und nachher. Die Gewinner Kamele werden orange angemalt, was ihnen, wie die ganze Sache drumherum, nicht sonderlich zu gefallen scheint. Auch am nächsten Morgen ist viel los, anscheinend wird fleißig trainiert.
Der Besuch der großen Moschee ist dagegen ein Flop. Erst dürfen wir auf dem großen, leeren Zusatz-Parkplatz nicht über Nacht bleiben, wie geplant. Dann finden wir auf dem Hauptparkplatz schon fast keine Stelle zum Stehen, weil so viel los ist. Als man dann den Eingang der Moschee durch eine Mall gelegt hat, man sich online ein Ticket buchen muss und Silvia’s Ärmel nicht lange genug sind, brechen wir die Sache ab. Auf dem Parkplatz der Marina Mall finden wir dann eine Möglichkeit zu stehen. Sehr zentral und mit schöner Sicht, allerdings laut und heiß. Es kühlt nicht unter 27 Grad ab in der Nacht. Die Skyline an der Corniche ist beeindruckend, aber es ist nicht mehr möglich ans Meer zu kommen. Alles mit teuren, exclusiven Klubs und Baustellen verbarrikadiert.
Der Fischmarkt weiter im Osten der Stadt ist neu gestaltet und man kann hier in kleinen Restaurants zu günstigen Preisen den in der Halle verkauften Fisch gleich essen.

Emirate – Dubai

Eigentlich wollten wir auch nach Dubai City. Erst aber zur Erholung an die künstlichen Seen im Westen der Stadt. Auf einer Internetseite der Gegend, bei Google und aus unserer Erfahrung von 2014 kann man dort campen. Die Seen mit den vielen Vögeln und sogar Gazellen sind toll, aber leider sind Camper dort weiträumig verboten. Wir wurden sogar beim Kaffeetrinken am Nachmittag vertrieben.
Dubai City ist nicht besser, der einzige, nach unseren Infos, erlaubte Platz liegt fast 50km außerhalb des Zentrums. Ob die Entwicklung, dass es so viele ’no camping‘ Schilder gibt, von den inzwischen vorhandenen, einheimischen Campern mit ihren Riesen-Wohnmobilen ausgelöst wurde, können wir nur vermuten. Wir sind jedenfalls so frustriert, dass wir Richtung Oman abbiegen.
Bei einem halb zugewehten Ort, finden wir doch noch einen Platz mit schönem Wüstenblick ohne Verbotsschild.

Emirate – Al Ain

Der letzte Ort vor dem Oman in den Emiraten ist Al Ain. Hier gab es schon immer Wasser und die Menschen verließen früher im Sommer die unerträglich heißen und schwülen Küstenorte und gingen in das etwas höher gelegene und durch die Palmengärten schattigere Al Ain. Die Gärten sind teils erhalten und auch der alte Palast des Scheichs kann besichtigt werden. Wir versorgen uns noch in einer Mall und einem Alkoholgeschäft (ja, das gibt es hier!!!). Leider ist auch der Zoo Parkplatz so umgestaltet, dass wir nicht mehr hier stehen können. 2014 hatten wir noch die Löwen in der Nacht brüllen hören. Also gibt es das Bier auf einem lauten Picnic Platz außerhalb der Stadt.
Wir hoffen, dass der Oman sich nicht so stark verändert hat und wir die nächsten 2 Monate entspannt reisen können.