Weltreise (nicht nur) im Allrad-Wohnmobil

Dezember 2022

Nach den stressigen Tagen in den Emiraten, die uns mit ihrem Gigantismus und den vielen Regeln überfordert hatten, finden wir im Oman, das was wir gesucht haben.
Tolle Landschaften und viel Platz. Wir stehen einsam in der Wüste oder einem Wadi, genießen die Aussicht auf Berge und Täler und wandern durch Schluchten oder an Bergkämmen entlang.

Erholung in der Wüste

Da in den Emiraten Feiertage sind und damit viel los ist, biegen wir gleich nach der unproblematischen Grenze rechts ab durch einen Zaun und fahren ein flaches Flussbett entlang. Wir stehen bei zwei Akazien für 3 Nächte, erledigen unseren Verwaltungskram, wandern am Morgen durch die Dünen und sitzen am Abend am Lagerfeuer.

Einsame Wadis

Gut versorgt in einem großen Supermarkt fahren wir von einer Nebenstraße in ein Tal, das wir über Satellitenkarte entdeckt haben. Ein Volltreffer: tolle Berge, optimale Temperaturen, Internet nur auf der morgendlichen Wanderung.
Auf dem Weg zum Wadi Damm besichtigen wir ein ursprüngliches Dorf und 5000 Jahre alte Bienenkorbgräber. Nach einer kleinen Wanderung durchs Wadi finden wir oberhalb ein nettes Plätzchen mit grandioser Aussicht.

Jebel Shams und Wadi Ghul

Vom Wadi Damm fahren wir auf brandneuer Piste zum ‚Grand Canyon‘ des Oman am Jebel Shams. Direkt an der Kante finden wir wieder einen Traumplatz (man entschuldige die Wortwiederholung) mit Blick in die Schlucht. Unterhalb der Kante führt ein Wanderweg spektakulär zu einem verlassenen Dorf. Hier treffen wir auf ’normale‘ Touristen, aber die Anzahl ist noch recht überschaubar. Runter vom Berg schauen wir uns das Ganze von unten an und wandern ins Wadi Ghul, in das wir von oben schon rein geschaut haben.

Misfat

Misfat mit seinen Palmengärten und alten Häuser wird als eines der schönsten Dörfer des Omans bezeichnet. Einige Häuser sind renoviert, es gibt nette Kaffees und Restaurants und heute ist auch richtig was los, die Omanis haben Wochenende. Mal eine Abwechslung zu den Wüsten und Wadis.

Über steile Pässe in die Wadis

Eine Teerstraße führt hinauf zu einem 2000m hohen Pass, der einzige Übergang über die Berge auf 200km. Leider werden wir mit Regen und 10 Grad empfangen. Erst ist die Piste noch schotterig, geht dann aber in lehmigen Matsch über und wird extrem steil. Als wir anfangen zu rutschen, retten wir uns vor einer Spitzkehre auf den Seitenstreifen und kommen in ziemlicher Schräglage zum Stehen. Wir bereiten uns geistig schon auf eine unbequeme Nacht vor, schaffen es aber in einer Regenpause doch noch ein Stück nach unten auf eine grade Stelle.
Am nächsten Tag geht es weiter steil und teils ausgesetzt durch die schroffen Berge. In einem Dorf am Fuße des Passes werden wir von einer omanischen Großfamilie zu Kaffee und Datteln eingeladen. Die sechs Söhne haben alle hier gebaut und sprechen gut englisch. Die sechs Töchter sind anderswo verheiratet.
Es geht weiter durch wunderschöne Wadis zu einem Platz mit Blick auf den Jebel Shams.