17.09.2014 - 26.09.2014
Als letzte Sehenswürdigkeit in Kappadokien besichtigen wir eine alte, schön renovierte Karavanserei. Hier rasteten einst die Karavanen, die entlang der legendären Seidenstrasse von Venedig nach China zogen. Damals ging es nur langsam auf schmalen Pfaden weiter, uns bringt eine bestens ausgebaute Autobahn flott in Richtung Osten.
Das Ziel ist der Götterberg Nemrut Dagi. Kurz vor Christi Geburt hat der König Antiochos I dieses monumentale Grabmal geschaffen (mehr bei Wikipedia). Für die Anfahrt zum Nemrut Dagi wählen wir die Nordauffahrt, welche uns Freunde empfohlen haben. Nach den vielen Kilometern auf den Highways genießen wir nun die kleinen Gebirgsstrassen besonders. Esel dienen hier noch als Transportmittel und auf den Feldern sieht man Ochsengespanne beim Pflügen. Oben auf dem Götterberg ziehen nicht nur die Statuen lange Gesichter. Wie sieht es denn hier aus? Neben den Köpfen der Götter wurden Container und hässliche Baracken aufgebaut. Der Wind hat den Müll weiträumig verweht. Lediglich die Ost- und Westterrassen sind einigermaßen hergerichtet. Doch auch hier erschweren die lieblos angebrachten Absperrketten das Fotografieren und verhindern die mystische Stimmung. Doch die wäre wegen der vielen Touristen (wo kommen die nur alle her?) ohnehin sehr gedämpft.
Zwei lange Fahrtage, ohne Sehenswürdigkeiten und interessante Städte, lassen uns weit in den Osten vordringen. Riesige abgeerntete Weizenfelder, aber auch Ödland prägen die Landschaft. Die nagelneue Schnellstrasse durchschneidet die karge Einsamkeit. Nur 100 km weiter südlich, da wo der heiße Wind herkommt, liegen Syrien und der Irak. Dort werden gerade die Stellungen der ISIS bombadiert, hunderttausende Menschen fliehen vor deren Grausamkeiten in die Türkei. Wir sind weit genug entfernt um von alldem nichts mitzukriegen und doch so nah dran, dass uns dieser Krieg betroffen macht. Wird der gewalttätige Islamismus irgendwann auch auf die Türkei überschwappen?
Je näher wir dem Vansee kommen, desto tiefer dringen wir in das Kurdengebiet ein. Auch hier entstehen viele komfortable Neubauten, doch auch einfachste Hütten sind weit verbreitet. Vor denen lagern getrocknete Kuhfladen, die in den harten Wintern als Heizmaterial dienen. Es ist sichtbar, dass der Aufschwung an vielen Menschen vorbei gegangen ist. Halten wir in einem Dorf an, so laufen sofort die Kinder heran. Sie testen, was sie im Englischunterricht gehört haben:
>>Hello<<
>>What is your name<<
Nur manchmal hört man auch ein schüchternes
>>Money?<<
Der Van-See ist drei mal so groß, wie der Bodensee. Sein Wasser ist so alkalisch, dass nur eine besonders angepasste Fischart darin überleben kann. Wir erreichen das Westufer dieses riesigen Sees, wo steil der Nemrut Dagi aufragt. Dieser erloschene Vulkankrater mit mehreren Seen hat nur den Namen mit dem Götterberg (s.o.) gemeinsam.
Wir erinnern uns an die Geschichte von Conny und Tommy (mantoco.com), die Nachts im Krater eine Begegnung mit Bären hatten. Da wollen wir auch hinauf! Über eine breite, nagelneue Straße ist das kein Problem. Doch hoffentlich wurden bei den Bauarbeiten für die nagelneue Straße die Bären nicht vertrieben. Wie Conny und Tommy übernachten wir auf dem kleinen Picknickplatz im Inneren des Kraters an einem kleinen See. Vor Einbruch der Dunkelheit legen wir Futter vor unserem Wohnmobil aus und warten auf ein Geräusch. Taschenlampe und Fotoapparat liegen bereit. Doch nichts rührt sich. Erst in der Morgendämmerung hören wir ein Rascheln: Ein paar Elstern machen sich über unseren Köder her. Egal. Es beginnt ein schöner Tag, den wir für eine Wanderung am Kraterrand nutzen, die uns bis auf 3000m führt. Links blicken wir auf die dunkelblauen Kraterseen, rechts auf das weite, braune Land und den Van-See. Noch eine Nacht verbringen wir im Krater und erleben bei -4 Grad den ersten Frost. Der warmen Tage sind wohl zunächst vorbei.
Mit seinen Kuppeln und Minaretten dominiert der Ishak Pasha Palast den Hügel über der ostanatolischen Stadt Dougubayazit. Gleich dahinter ragt der 5137 m hohe, schneebedeckte Ararat aus der Ebene. Wir befinden uns nun an einem Ort, der uns immer wieder auf Bildern faszinierte, der mitverantwortlich für unsere Reisesehnsucht ist. Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht, wir verbringen hier einige entspannte Tage, bis unser Iranvisum gültig ist.
Ein einfacher Campingplatz, direkt unter dem Palast, wird zu unserer Heimat. Hier lernen wir die Leipziger Heidi und Dieter kennen die mit ihrem MB609 auf dem Weg nach Indien sind. Schade, dass die Beiden schon am nächsten Tag fahren müssen. Wir verabschieden uns und besichtigen den auch innen sehenswerten Palast. Gerade als wir aus einem der großen Fenster des Palasts nach unter schauen, sehen wir den Mercedes der Leipziger wieder auf den Platz fahren. Was ist da passiert? Wurde ihnen die Einreise in den Iran verweigert? Neugierig verkürzen wir die Besichtigung und gehen hinunter. Heidi und Dieter hatten einen Unfall mit Blechschaden, welchen sie nun in einer nahe gelegenen Werkstatt reparieren lassen wollen. Währenddessen beziehen sie ein Zimmer gleich neben unserem Parkplatz. Gut, dass nicht mehr passiert ist, die Zwei nehmen es gelassen. So können uns Heidi und Dieter bei der Iranvorbereitung helfen, was in erster Linie bedeutet, dass wir unsere Alkoholvorräte vernichten müssen. Deren Einfuhr in den Iran ist ja streng verboten.
Die unter dem Palast liegende Stadt Dougubayazit ist ein staubiger Ort ohne Attraktionen, an dem gerade alle Straßen aufgerissen sind, da Leitungen verlegt werden. Wir nutzen die Stadt für Einkäufe in kleinen Geschäften, gehen zum Essen in ein Locanta und sind begeistert wie überaus freundlich ihre kurdischen Einwohner sind.
Unser Türkeiaufenthalt geht nun langsam zu Ende, auf kleinen, teils unasphaltierten Straßen nähern wir uns der Iranischen Grenze bei Öz Alp.
Unser Stellplatz am Marmarameer, die Stadtteile Sultanahmed und Taksim, Schifffahrt am Bosporus
Rückkehr nach Griechenland, Reparatur der Gasheizung, Orientalische Tage in Istanbul.
Einsame antike Ruinen. Bergsteigen am Vulkanberg Hasan Dagi. Kappadokien.
Von Istanbul in die zentralanatolische Hochebene und nach Kappadokien.
Der Götterberg Nemrut Dagi. Am Van See. Ishak-Pasha Palast im türkisch-iranischen Grenzgebiet.
Von Kappadokien bis ans Ende der Türkei nach Ostanatolien.
Ankunft im Iran. Die Stadt Tabriz mit dem riesigen, ursprünglichen Basar. Die Höhlenwohnungen von Kandovan und das Weltkulturerbe Takht-e Soleiman.
Unterwegs im Norden des Iran und die ungeplante Rückreise in die Türkei wegen Todesfall.
Das Mausoleum von Soltaniye. Kashan und die Wüste. Isfahan und die Ashoura Trauerfeiern. Durch die Wüste nach Yazd.
Rückkehr in den Iran und zügige Weiterfahrt in die Wüstenregionen. Großartige Bauwerke und das Ashoura Fest in Isfahan. Globetrotter in Yazd.
Weltkulturerbe Persepolis. Rosen und Nachtigallen in Shiraz. Von der Wüste Lut zum Persischen Golf.
Antike Ruinen in Persepolis. Eine Einladung in Shiraz. Die Wüste Lut und Weiterfahrt an den Persischen Golf. Abschied vom Iran.
Von Griechenland fahren wir ostwärts in die Türkei. Wir besuchen Istanbul, Kapadokien und Ostanatolien. Im Iran begegnen wir freundlichen Menschen und alter Kultur. Wir durchqueren Wüsten und wunderschöne Städte bis zum persischen Golf.
Die Glitzerwelt von Dubai. Forts und Wadis im Oman. Durch die Wüste ins mystische Weihrauchland.
Ankunft in den Emiraten. Die Wahnsinnsstadt Dubai. Zu Gast beim „Scheich“. Die Wadis im Oman. Durch die Al-Khali Wüste ins Weihrauchland.
Die Küste des Oman ist landschaftlich sehr vielfältig: steile Klippen, kilometerlange Sandstrände und sogar Sanddünen.
Die Abalonetaucher von Mirbat. Entlang der Küste in den Norden Omans. Die Dünen der Wahiba Sands. Ein tolles Reisejahr geht zu Ende.
Ob und wann kriegen wir die Visa? Eine Dhauwerft in Sur. Treffen mit anderen Globetrottern. Omans Hauptstadt Muscat. Enttäuschung und neue Pläne.
Wir besichtigen Muskat, fahren nach Sur an schönen Stränden entlang und durchwandern spektakuläre Wadis.
Nach Nizwa zum Tiermarkt. Von Al Ain nach Abu Dhabi. Wüstencamp im Hinterland. Nochmals Dubai.
Nervenprobe: Warten auf das Saudi-Arabien Visum. Rückblick: Die letzten Tage im Oman, Abu Dhabi und Dubai.
Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke für die gesamte Etappe ‚Vorderer Orient‘: Griechenland, Iran, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Saudi-Arabien.
Nach der Fortsetzung des Visakrimis geht’s im Transit durch Saudi-Arabien, wo am Roten Meer die Etappe Vorderer Orient endet.
In nur drei Tagen durchqueren wir das Land. Die schöne Wüste, der viele Müll und die aggressiven Autofahrer hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck.
Wir verschiffen auf die Arabische Halbinsel, um die Vereinten Emirate und den Oman zu erkunden. Durch Saudi-Arabien geht es ans Rote Meer.