28.04.2014 - 05.05.2014
Stand: Mai 2014
Der Europawanderweg E4 kommt von Spanien, führt quer durch Europa und endet in Kreta. Näheres bei Wikipedia.
Wir haben die Strecke von Tripolis nach Githio gewählt, weil es hier eine einfache Busverbindung gibt und wir unser Wohnmobil gut in Mavrovouni bei Githio abstellen konnten.
Wir haben das Ganze in 8 Etappen (6 ganze und 2 halbe Tage) mit insgesamt ca. 110 km Wegstrecke aufgeteilt. Begonnen haben wir 20km südlich von Tripolis und 30km nördlich von Githio haben wir die Wanderung beendet.
Basis für die Wanderung war das Buch E4 Peloponnes von Rolf Roost erschienen im Conrad Stein Verlag für 12.90€.
Es enthält die Beschreibung der kompletten Tour, aber auch eine sehr gute Landeskunde, einen ausführlichen Sprachführer und Unterkunfts- und Transporthinweise.
Aktualisierungen zum Buch sind hier abrufbar.
Statt Karte haben wir das GPS mit OSM-Karten benutzt.
Die Mitnahme eines Zeltes ist unserer Meinung nach unabdingbar. Sonst muss man die Übernachtungen im Voraus buchen lassen (nicht alle Vermieter sprechen englisch) und dann kann schlechtes Wetter nicht aussitzen. Die Taygetos-Hütte kostet ausserdem inzwischen 130.-€ pro Nacht (für 2 Personen) und die neue Unterkunft in Anavryti war (noch?) nicht geöffnet.
Die Tagestemperaturen lagen bei max. 20°, die Nachttemperaturen lagen teils unter 10°, Schlafsack und Kleidung sollten angemessen sein.
Feste Schuhe, am besten Bergschuhe, sind Pflicht, Stöcke sehr empfehlenswert (auch wenn man sie nur im zweiten Teil braucht), ebenso Trekking Sandalen als Zweitschuh und für die Flussdurchquerungen am 3.Tag.
Tavernen haben wir in allen im Buch angegebenen Orten vorgefunden. Meist sprach man kein Englisch, hat sich aber sehr bemüht, uns zu verköstigen (einmal brachte man das komplette Angebot an Fleisch roh zur Ansicht und Auswahl). Ein paar Worte Griechisch sind hilfreich.
Vorspeise, Hauptgericht mit 2 Bier kosten so um 20.-€ zu zweit.
Als Frühstück und für zwischendurch haben wir Kekse aus einem der Läden oder Brot und Käse aus einer Taverne mitgenommen.
Wasser gibt es auf dem ersten Teil der Wanderung nur in den Orten und muss von dort mitgenommen werden. Im zweiten Teil gibt es viele offiziell beschilderte Quellen, die im gpx angegeben werden.
Der Handyempfang war fast durchgängig möglich (Aldi-Roaming).
Der Weg ist inzwischen wieder gut markiert, bis auf einige wenige Stellen. Ein GPS mit einem Track ist aber zur Orientierung sehr nützlich.
Unser Track (in zwei Teilen) und beschreibende Wegpunkte sind hier runterzuladen.
Dazu die Tagesetappen mit Anmerkungen:
1. Tag Anfahrt Githio -> Tripolis und Wanderung Psili Vrisi -> hinter Ano Doliana
ca. 500 hm Aufstieg, 9km
8:45 an die Straße oberhalb des Campingplatzes, um kurz nach 9 kommt der Bus und bringt uns erst nach Githio, dann nach Sparta und mit Umsteigen nach Tripolis (Ticket 9,90 € pro Person). Von dort ein Taxi für 20.-€ nach Psili Vrisi.
Achtung: von WP01 bis WP02 ist der Track nur nachgezeichnet, weil ihn das GPS verschluckt hat.
Wir sind ausserdem auf der Teerstraße gegangen, weil es geregnet hat und das Bachbett nicht so ideal erschien.
Auf Feldwegen leicht bergauf bis zu einem Friedhof (Wasser00) und auf der Teerstraße nach Ano Doliana.
Dort gibt es im Zentrum eine Taverne.
Am südlichen Ortsausgang ein Brunnen.
Aufwärts über Betonwege und Feldwege, den steilen Aufstieg (mit very rough bezeichnet) umgehen wir auf einem Feldweg durch Kastanienterrassen.
Wieder auf der Teerstraße suchen wir uns einen Zeltplatz, der windgeschützt ist, weil es ziemlich bläst.
Zeltplatz 1 – am Rande einer Wiese, relativ eben, geschützt, oberhalb der Straße, sehr ruhig, Wasser aus Ano Doliana mitbringen.
2. Tag -> Karyes
ca. 500hm Aufstieg, ca. 700m Abstieg, 16km
Auf der Teerstraße bis zur Kreuzung mit der E4-Markierung, dort nach links den Pfad bergauf. Oben und den ganzen weiteren Tag auf Feldwegen durch schöne Landschaft. Anfangs mit Aussicht aufs Meer, bei Agios Petros etwas landwirtschaftlicher, dann wieder Buchenwälder in leichtem bergauf, bergab.
Zum Schluss nach Karyes etwas steiler. Kein Wasser unterwegs.
Laden, Kafenion und Tavernen in der Ortsmitte, Weg zu den
Appartments Ta Petrina ist beschildert, schönes Zimmer mit Kochgelegenheit für 40.-
3. Tag -> hinter Vresthena
190hm Aufstieg, 440hm Abstieg, 18km
Hinunter in den unteren Ortsteil, dort den Abzweig nach rechts nicht verpassen, auf Feldwegen hinunter zu einem Bach, den man queren muss (dort schöne Campmöglichkeit), dann in leichten bergauf und bergab auf Feldwegen durch Macciahügel bis zum Fluss. Auf der anderen Seite mäßig steil hinauf nach Vresthena, dort Taverne und Brunnen. Durch den Ort auf kleinem Weg zurück zum Fluß und dort entlang (teilweise ist er versickert). An zwei Gehöften mit Schafen/ Ziegen vorbei. Von rechts kommt ein weiterer Bach, den man einfach queren kann. Danach vor der nächsten Furt
Zeltplatz 2 – am Fluß im Kiesbett, recht idyllisch, morgens erst spät sonnig
4. Tag -> Theologos und mit Taxi nach Mystras
300hm Aufstieg, 300hm Abstieg, 13km
Der Morgen beginnt gleich mit diversen Flußquerungen, wir gehen mit Adventure-Sandalen, es geht teilweise auch ein Stück den Bach/Fluß entlang. Mit Bergschuhen sehr mühsam. Die letzte Querung ist markiert, dort gibt es auch eine Quelle.
Danach auf Feldwegen etwas oberhalb des Flusses entlang.
Den Abzweig nach rechts haben wir verpasst und landen auf einer Wiese, wo sich der Weg verliert. Wir schlagen uns rechts ziemlich steil, aber nur kurz unwegsam hoch und sind dann wohl wieder auf dem richtigen Weg (zumindest gibt es eine alte Markierung). Auf steilem Feldweg hoch bis zur Straße. Dort entlang bis zum Abzweig nach rechts und auf einem Feldweg zu einer Kapelle mit Picknickmöglichkeit. Danach auf der Straße nach Theologos.
In der ersten Taverne spricht man gut englisch und bestellt uns ein Taxi, das uns für 25.-€ (mit Anfahrt) nach Mystras bringt.
Pension Kastro ist vom Hauptplatz aus zu sehen und hat schöne Zimmer mit Küchenbenutzung für 35.-€. Sehr nette Besitzer, wir wurden zum Kaffee eingeladen und mit Orangen überhäuft.
Im Ort gibt es mehrere Tavernen und Läden.
5. Tag -> hinter Anavyrti
620hm Aufstieg, 200hm Abstieg, 15 km
Wir gehen den offiziellen E4, man kommt gleich oberhalb des Ortes an einer Kapelle vorbei (Schlüssel im Zählerkasten links). Dann die Teerstraße in angenehmer Steigung mit immer wieder toller Aussicht auf Mystras und die Burg. Weiter oben nochmal eine Kirche mit toller Aussicht. Weiter auf einem Feldweg, der aber abwärts führt bis zu einer weiteren Kapelle mit schönen Picknickmöglichkeiten im Schatten und Wasser.
Wahrscheinlich ist es besser, die im Buch beschriebene Alternative durch das Tal zu nehmen, dann spart man sich die Höhenmeter und es ist schattiger.
In Anavryti Taverne und Wasser.
Etwas oberhalb
Zeltplatz 3 – neben dem Weg, Schotterstraße oberhalb, hörbar, aber nicht sichtbar, schöner Bergblick, Untergrund etwas uneben.
6. Tag -> hinter Taygetos-Hütte
810hm Aufstieg, 430hm Abstieg, 13km
Erst recht angenehm bergauf, dann steiler durch dichten Wald, aber mit gutem Weg bis zum angegebenen Wegpunkt. Oben angekommen geht es in leichtem bergauf, bergab durch Almgelände. Bei uns ging ein Lawinenkegel noch bis zum Weg herunter. Vor der Hütte wird es nochmal etwas steiler.
Bei der Hütte könnte man campen (bei uns war die Hölle los), ist aber nicht zwingend. Wir sind bis zu nächsten Quelle gegangen und haben kurz dahinter direkt neben dem Weg gezeltet, weil es angefangen hat zu regnen. Der viel, viel bessere Platz wäre aber Pentavli (siehe morgen).
Zeltplatz 4 – neben dem Weg, etwas abschüssig, im Wald, Aussicht 50m dahinter, Quelle 50m vorher
7. Tag -> Arna
770hm Aufstieg, 1340hm Abstieg, 16km, der anstrengenste Tag, weil nur steile, geröllige Wanderwege
Steiler Abstieg, sogar über eine Treppe (für sehr schwindlige möglicherweise ein Problem) nach Pentavli. Almwiese mit 2 Hütten, Tisch und Bänken, sogar einem Spülbecken und jeder Menge ebener Wiese. Starke Quelle etwas weiter. Der Platz zum Campen!
Danach ziemlich steil bergauf (ca. 300hm) bis zu einem Sattel (dort geradeaus drüber) und auf der anderen Seite steil bergab zu einer Kapelle mit Brunnen und Campmöglichkeit (mehrere Wochenendhäuser in der Nähe).
Gegen die Markierung auf der Schotterstraße weiter (auch mal ganz angenehm) bis zum Wegpunkt, wo es nach links ein Bachbett entlang bergauf geht (ca. 80hm). Am Sattel schöner Ausblick auf schroffe Felsen. Man fragt sich wie es weitergeht. Tendenziell bergab auf sehr gerölligem Weg mit umgestürzten Bäumen durch den Wald (Stöcke sind hier ziemlich wichtig), an einer Stelle ist der Weg aus dem Fels geschlagen. Ziemlich lange bis zu einer Kapelle, ab dort erst Feldweg, dann Beton und Teer nach Arna.
In der Ortsmitte bei der Platane Tavernen, Brunnen und daneben ein Kafenion mit kleinem Laden. Besitzerin vermietet auch Zimmer.
Pension Arna – Zimmer mit Kochgelegenheit für 45.- nicht sonderlich schön oder freundlich, aber ohne Alternative.
8.Tag -> Kastania
ca. 580hm Aufstieg, ca. 300hm Abstieg, 11km
Durch den Ort auf Betonwegen abwärts zu einem Bach, dann auf altem Pfad durch die Maccia angenehm bergauf. Vom Sattel sieht man schon zum Kloster. Es geht aber bis auf 500m bergab ins Tal und auf der anderen Seite 550hm wieder bergauf. Der Weg bergab ist wieder ziemlich geröllig (Stöcke empfehlenswert), bergauf geht es immer ein Bachbett entlang, teils noch auf perfekt erhaltenem Weg, teils von den Wildschweinen total zerwühlt, aber meist im Schatten. Oben auf dem Grat erst eine kleine Kapelle und eine fantastische Aussicht: rechts der Blick Richtung Kardamili und dem 1. Finger mit Koroni, links die Bucht von Githio und der 3. Finger. Das Kloster fand ich jetzt nicht so toll, aber es gibt Wasser (Achtung: geöffnet nur bis 14Uhr). Erst auf Teer, dann auf Wanderweg nach Kastania, Kafenion bei uns nicht geöffnet.
Da der Wetterbericht nicht gut war, haben wir uns von einem Griechen mit guten Englischkenntnissen einen Transport zum Camping besorgen lassen.
Georgios hat uns für 30.- die 30km zurück gefahren.
Die Straße führt in vielen Kehren hinunter nach Agios Nikolaos mit immer wieder schönen Aussichtspunkten, ist aber völlig unbefahren.
Agios Nikolaos ist belebter (Taverne etc.) dort sollte man eigentlich einen Transport organisieren können, wenn man nicht soviel Glück hat wie wir.
Der Beginn einer Reise bedeutete für uns immer den ersten Höhepunkt. Normalerweise. Doch dieses Mal ist unsere Aufbruchsstimmung sehr gedämpft.
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