26.03.2011 - 17.04.2011
Fast drei Monate haben wir uns für die Anreise nach Marokko Zeit gelassen. Zurück soll’s nun wesentlich schneller, in „nur“ drei Wochen gehen. Unser Zeitgefühl hat sich mittlerweile doch recht verändert, es ist ja noch gar nicht so lange her, da waren diese drei Wochen der Jahresurlaub, auf den wir monatelang hin gefiebert haben. Wir machen uns diese Tatsache nochmals bewusst und freuen uns um so mehr auf den letzten Reiseabschnitt…
Im Hafen von Algeciras schnüffelt ein Drogenhund an unserem Fahrzeug. Der Zollbeamte winkt uns durch und kurz darauf fahren wir auf der Schnellstraße in Richtung Marbella. Zwei Tage bleiben wir noch am Mittelmeer, dann gehts hinauf in die spanische Hochebene. Vorbei an unendlich vielen Olivenbäumen erreichen wir in nur einer Tagesetappe die sehenswerte Stadt Toledo im Herzen der iberischen Halbinsel. Die nächste Zwischenstation ist Zaragossa, eine große Stadt, die schön zu Füßen der Pyrenäen liegt. Es ist angenehm warm, Blumen und Bäume blühen. Es macht Spaß, die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden.
Die Pyrenäen überqueren wir auf kleinen, einsamen Sträßchen. Wie schon bei der Anreise gefällt uns dieses Gebirge außerordentlich gut. Zum Kaffeetrinken halten wir an einem kleinen Fluss, packen die Stühle aus, setzen uns in die Sonne. Herrlich ruhig ist es, nur die Vögel zwitschern und das Wasser plätschert. Spontan beschließen wir zu bleiben und erst am nächsten Tag weiter zu fahren.
Auf dem Weg nach Bielsa legen wir dann immer wieder eine Pause ein, um das herrliche Hochgebirgspanorama zu genießen. Im Nationalpark Ordesa y Monte Perdido unternehmen wir zum letzten Mal eine Wanderung, auf der wir bis zur Schneegrenze (etwa bei 1600m) gelangen und ein großes Rudel Gemsen beobachten können.
Auf der französischen Seite der Pyrenäen ist unser Tagesziel Carcassone. Wir hatten uns schon darauf gefreut, dieses Bilderbuchstädtchen zu besichtigen. Den ersten Schock löst eine geradezu unverschämte Parkplatzgebühr aus. Dann sehen wir japanische Reisegruppen aus den Reisebussen strömen. Da es auch noch regnerisch wird, entschließen wir uns spontan, weiter zum Mittelmeer zu fahren.
In der Camargue, bei Les Saintes Maries de la Mer bleiben wir ein paar Tage. Mit den Rädern fahren wir um die Sümpfe, Lagunen und Salzseen. Die rosaroten Flamingos haben gerade Brutsaison und sind in großer Anzahl anzutreffen. Auch auf unserem Stellplatz ist ihr Geschnatter zu hören. Dort können wir draußen sitzen und uns bei angenehmen Temperaturen sonnen. Aber nach Sonnenuntergang, da wird es ungemütlich: Schwärme von Stechmücken und anderen beißenden Insekten treiben uns ins Innere. Nachts spannen wir das Moskitonetz über unserem Bett auf.
Das Öko-Weingut Domaine de Lumian in der Nähe von Avignon hat nicht nur einen schönen Stellplatz, man kann dort auch Wein verkosten und natürlich kaufen. Wir decken wir uns mit einem Vorrat ein, der locker für den kommenden Sommer im Bayerischen Wald reichen sollte.
Mit der Etappe von Avignon zum Lac le Bourget haben wir einen großen Schritt in Richtung Norden gemacht. Auch hier ist das Wetter beinahe sommerlich, so dass wir unsere Bikes klar machen. Wir sind noch nicht weit gekommen, da schneidet mir im Kreisverkehr ein Motorradfahrer den Weg ab. Um eine Kollision zu vermeiden, steige ich voll in die Bremsen. Das Vorderrad blockiert, so dass es mich überschlägt. Die Folge sind Abschürfungen, ein verstauchtes Handgelenk und eine leichte Gehirnerschütterung. Der Motorradfahrer hält zwar an, doch wir verzichten auf Schadensersatzforderungen.
Zwei Tage später bin ich soweit, dass ich Benito wieder steuern kann. Nur beim Einlegen des Rückwärtsgangs benötige ich beide Hände.
Dank der guten Autobahnen ist die Strecke vom Lac le Bourget nach Tscherlach in der Schweiz in wenigen Stunden geschafft. Tscherlach (liegt in der Nähe von Chur) ist Heidiland und es sieht hier genauso aus, wie man sich die Schweiz vorstellt: Kühe und Ziegen auf satten Weiden, gediegende Bauernhöfe aus Holz und im Hintergrund hohe Berge, auf denen noch Schnee liegt. Wir besuchen unsere Freunde Mercedes und Norbert, die in dieser herrlichen Gegend leben und arbeiten. Wir parken direkt vor ihrem Haus in der Wifi-Zone und genießen das Essen, die Dusche und vor allem die nette Gesellschaft. Die beiden Globetrotter versichern uns, dass unsere Sorge, sie könnten ob dieser schönen Lage sesshaft werden, unbegründet ist. Vielen Dank für die Gastfreundschaft!
Die Heinreise geht zu Ende. Am Bodensee holen wir unsere Post bei meinem Neffen Sebastian ab. Er hat unsere umgeleiteten Briefe geöffnet, eingescannt und uns dann per Email geschickt. Ein toller Service, wenn man unterwegs ist!
In München und Landshut besuchen wir unsere Eltern und gehen dann die letzte Etappe nach Stocking an.
Auch zu Hause scheint sich der ewige Frühling fortzusetzen. Schon Anfang Februar blühten in den Oasen Marokkos die Mandelbäume. Als wir nordwärts zogen, war das Frühlingserwachen stets mit uns.
Ja, diese Reise war eine äußerst angenehme Art den Winter zu verbringen. Wir genossen es, völlig ohne Zeitdruck entspannt durch Europa zu reisen. Vor allem das exotische Marokko begeisterte uns, auch weil es dort einige Abenteuer zu bestehen gab. Gewissermaßen war dieser Winter eine Generalprobe für die bevorstehende Afrikadurchquerung. Unsere Ausrüstung wurde gefordert, sie hat sich erneut bewährt. Eine große Herausforderung war das Zusammenleben auf engem Raum, 24 Stunden am Tag. Da gab es auch Phasen, wo wir damit Probleme hatten. Bei künftigen Unternehmungen werden wir da ein paar Dinge ändern.
Jetzt freuen wir uns aber erst einmal auf Daheim im Bayerischen Wald, wo wir in aller Ruhe den nächsten Schritt planen.
Vielen Dank an alle, die mitgereist sind! Bis zum nächsten Mal…
Ein euphorisches Gefühl an diesem leuchtenden Herbsttag: Gerade sind wir zu unserer Winterreise in den Süden aufgebrochen.
Wir verlassen Frankreich und fahren durch den Tunel de Viella auf die südliche Seite der Pyrenäen, nach Spanien. Entlang der Atlantikküste geht es weiter Richtung Portugal.
Wir reisen über Frankreich in Richtung Pyrenäen, überqueren die Grenze zu Spanien und fahren entlang der Atlantikküste nach Galicien.
In Portugal trifft der Atlantik auf schroffe Felsformationen und weite Sandstrände, das Hinterland ist grün. Die Städte Porto und Lissabon bilden hierzu einen schönen Gegensatz.
Meist entlang der Küste durchqueren wir Portugal von Nord nach Süd und dann von West nach Ost und besuchen dabei die Städte Porto und Lissabon.
Wir sind zurück in Spanien. Über das vorweihnachtliche Sevilla fahren wir nach Torremolinos, wo wir unser Wohnmobil für die Weihnachtspause abstellen.
Weihnachtsstimmung in Südspanien
Spanien und Portugal: Ergänzende Infos zu unseren Berichten und den üblichen Reiseführern.
Bei Nieselwetter reisen wir nach Marokko ein. Zügig fahren wir den Atlantik entlang Richtung Süden, wo wir im Landesinneren einsames Wüstenfeeling erleben.
Von Ceuta fahren wir die Atlantikküste südwärts bis in die Westsahara
Unterhalb des Atlasgebirges liegt der Südosten Marokkos. Wir erkunden die kahlen Berge des Antiatlas und die Wüste Sahara mit ihren Pisten und Sanddünen.
Im Antiatlasgebirge und in der Sahara im Süden Marokkos
Von den Ausläufern der Sahara hinauf in den Hohen Atlas. Über Midelt und Azrou gelangen wir in die Königsstadt Fes, bevor wir Marokko wieder verlassen.
Über den hohen Atlas nach Fes und dann zurück ans Mittelmeer.
Fast drei Monate haben wir uns für die Anreise nach Marokko Zeit gelassen. Die Heimreise soll nun wesentlich schneller, in „nur“ drei Wochen gehen.