28.04.2019 - 02.05.2019
Vor fünf Wochen haben wir unser Expeditionsmobil ‚Benito‘ bei einer Spedition in Südafrika abgegeben und sind nach Hause geflogen. 2 Wochen später wurde unser Fahrzeug auf das RoRo-Schiff Delphinius Leader verladen. Über einen Online-Tracker konnten wir jeden Tag verfolgen, wie sich das Schiff langsam Europa näherte.
Gestern ist Benito in Zeebruegge (Belgien) entladen worden und heute sitzen wir im Zug, auf dem Weg ihn abzuholen. Auf der zehnstündigen Fahrt von Passau nach Zeebruegge bleibt viel Zeit, nachzudenken. Ein paar Sorgen haben wir schon: Ist unser Fahrzeug unbeschädigt oder wurde er aufgebrochen? Wird der Zoll bemerken, dass Benito länger als drei Jahre außerhalb Europas war? Dann wäre eine deftige Einfuhrsteuer fällig. Was tun, wenn unser Wohnmobil auf der Heimreise aus dem Verkehr gezogen wird, weil der TÜV viele Jahre abgelaufen ist?
In Zeebruegge angekommen, beziehen wir am Spätnachmittag ein nahe am Hafen gelegenes Hotel. Beim Spaziergang am weiten Sandstrand lassen wir uns den Wind um die Nase wehen und speisen dann in einem der Fischrestaurants an der Promenade. Beim Sonnenuntergang schauen wir auf Hafenkräne und riesige Frachtschiffe, die weit draußen vor Anker liegen. Irgendwo in diesem weitläufigen Hafen wartet Benito auf uns.
Am nächsten Tag, bei strahlendem Sonnenschein, marschieren wir als erstes zum nahegelegenen Zoll. Es gibt keine lästigen Fragen, freundlich wird unser Carnet gestempelt. Einer der Zollbeamten bringt uns sogar mit seinem Auto zum entfernt liegenden Terminal, wo Benito stehen soll. Im Hafenbüro, wo sich auch die vielen Fernfahrer anmelden, erhalten wir erstaunlich schnell die nötigen Papiere.
Vorbei an tausenden abgestellten Fahrzeugen bringt uns ein Hafenarbeiter zielsicher zu einer Gruppe von Wohnmobilen, unter denen wir auch gleich Benito sehen. Obwohl alle Türen, auch die der Kabine, nicht abgesperrt sind, scheint alles unversehrt. Benito springt auch gleich an und so können wir viel früher als erwartet den Hafen verlassen. Juhu, uns fällt ein großer Stein vom Herzen! Vielen Dank auch an die Firma Seabridge, die diese Verschiffung bestens organisiert hat.
Es ist schon recht ungewohnt nach so vielen Jahren wieder mit Benito in Europa unterwegs zu sein. Wir fahren erst mal ein paar Kilometer bis zu einem zentrumsnahen Stellplatz in Brügge. Wahnsinn wie eng es zwischen all den „Weißen“ ist! Gerade noch genug Platz, dass ich außen ein paar Dinge erledigen kann. Währenddessen richtet Silvia Benito innen wohnfertig her. Den Rest des Tages verbringen wir mit der Besichtigung der riesigen historischen Altstadt. Schön, aber es sind einfach zu viele Touris unterwegs. Wir nehmen es mit Humor, sind ohnehin bestens gelaunt. Für uns ist nur wichtig, dass die Verschiffung so gut geklappt hat.
Bei schönen Wetter rollen wir auf der Autobahn in Richtung Osten. Wir lassen uns Zeit und übernachten auf einem kleinen Campingplatz in den belgischen Ardennen. Idyllisch ist es hier, die Vögel zwitschern, Obstbäume blühen. Es ist so warm, dass wir Tisch und Stühle aufbauen. Vor dem Abendessen draußen genießen wir ein ‚Savanna‘ aus Südafrika.
In Luxemburg tanken wir günstigen Diesel und sind kurz danach in Deutschland. Unser TÜV ist so lange abgelaufen, dass dadurch die Farbe der Plakette wieder stimmt. Deshalb sind unsere Chancen sehr gut, nicht kontrolliert zu werden.
Die Firma unseres Kabinenbauers Woelcke in Heimsheim bei Stuttgart liegt direkt auf unserem Heimweg. Deshalb übernachten wir dort und zeigen am nächsten Tag Herrn Mößmer unsere über 15-Jahre alte Kabine. 200.000 Kilometer, viele davon auf schlechten Pisten, wie gut ist da der Zustand noch? Ganz klar, man sieht es der Wohnkabine schon an, dass eine größere Renovierung fällig ist. Doch auch nach Meinung der Firma Woelcke rentiert sich dieser Aufwand noch:
>>Sieht gar nicht so schlecht aus.<<
Zuverlässig wie immer bringt uns Benito am letzten Fahrttag heim nach Stocking im Bayerischen Wald. Nach über fünf Jahren parken wir vor unserer Werkstatt ein. Diese hatten wir in der Zwischenzeit renoviert, entrümpelt und mit mehr Staumöglichkeiten ausgestattet.
Die Verschiffung und Heimreise hat super gut geklappt. Benito ist unbeschädigt. Es gab keine Probleme mit dem Zoll, der abgelaufene TÜV ist niemand aufgefallen.
Wie geht es nun weiter? Wir schätzen die nächsten zwei Sommer mit der Renovierung unseres Reisemobils beschäftigt zu sein. Diese Arbeit werden wir dokumentieren und darüber berichten. Vielleicht auch in Form von kurzen Youtube-Videos.
Und das nächste Reiseziel? Da wollen wir uns noch nicht wirklich festlegen. Es könnte eine Erprobungsfahrt nach Westafrika sein, um unsere Renovierungsarbeiten zu testen. Danach dann vielleicht der große Osten mit Seidenstraße, Mongolei, Russland bis nach Südostasien?
Von Windhuk durch die Wüste Namib an die Küste und weiter nach Norden zum Etosha Park.
Aufbruch zur letzten Etappe in Afrika. Ankunft in Windhoek und Wiederinbetriebnahme des Fahrzeugs. Touris mit einem überschlagenem Fahrzeug brauchen unsere Hilfe. Wir überleben bissige Robben und einen Wüstenelefanten als Nachbar. Fahrt vom Atlantik in den Etoscha Nationalpark.
Vom wüstenhaften Namibia durch einige bekannte und nicht so bekannte Nationalpark an die grünen Hügel am Meer in Südafrika.
Südwärts in Namibia. Wo sind die Kalahari Löwen? Durch die Karoo in Südafrika. Trübes Wetter an der Küste. Organisation der Verschiffung und Abschied von Afrika.
Wir holen Benito aus dem Hafen in Belgien und fahren heim in den Bayerischen Wald. Dazu ein kurzer Ausblick, wie es bei uns weitergeht.
Was muss man beachten bei Vorbereitung und Abgabe des Fahrzeugs in Port Elizabeth und der Abholung in Zeebruegge.
Von Windhoek an die Küste Namibias und in die Wüste Namib. Über den Etosha, den Transfrontier und Zebra Mountain NP reisen wir nach Port Elizabeth wo wir Benito verschiffen.