April 2019
Unsere Kabine ist nach 15 Jahren intensivem Gebrauch an vielen Stellen einfach ‚fertig‘. Unterwegs haben wir meist nur schnell repariert (z.B. neue Schrauben eingedreht etc.) oder es ganz gelassen, weil wir das Teil eh nicht brauchten (Heizung, Außenlader).
Wir sind aber vom Grundriss und der Qualität der Kabine überzeugt.
Eine neue Kabine in unserer Größe liegt nach Aussage der Fa. Woelcke inzwischen bei 150.000 – 200.000€ und wäre in 3 Jahren fertig.
Ein neues Basisfahrzeug kommt nach einiger Überlegung nicht in Frage: Benito hat erst 150.000km drauf und uns nie im Stich gelassen. Es ist schwierig, etwas Besseres für unseren Bedarf zu finden. Die Probleme mit den Euro6 Fahrzeugen in der Höhe und bei schlechtem Sprit wollen wir uns nicht antun.
Also entscheiden wir, selber Hand anzulegen und uns dafür 2 Sommer Zeit zu nehmen.
Die Kabine und die Fenster sind total verkratzt von den Dornen Afrikas. Die Fenster teils recht grob neu eingesetzt, weil sie undicht waren.
Die Kotflügel haben sich durch unsere Reifenplatzer verbogen und sind zerrissen.
Die Eingangstüre hat schon seit langem ein Dichtigkeitsproblem, freundlicherweise nicht nach innen, sondern nur in sich selbst.
Die große Außen-Klappe hält nur noch mit Zusatzverschluss.
Der Durchgang ist total undicht und das darüber liegende Zusatzdach inzwischen auch zerrissen.
Das größte Problem lauert aber möglicherweise im Boden: die vordersten beiden Aufhängungen sind lose und wir wissen nicht inwieweit der Holzboden durch eindringendes Wasser beschädigt ist.
Die Wandbespannung war schön und angenehm fürs Wohnklima, fällt aber nun teilweise ab, weil sich der Stoff vom darunterliegenden Schaumstoff löst oder ist verfärbt oder angeschrappt.
Nach einem Wassereinbruch im Bad hat sich die Wandverkleidung teilweise gelöst und wurde pragmatisch mit Duck-Tape geflickt. Der Duschvorhang hat es gnädig verdeckt.
Der Außenlader und die Ladung vom Fahrzeug her funktionieren nicht mehr und der Rest der Elektrik muss dem neuen Stand der Technik angepasst werden.
Die Truma Gas-Heizung heizt schon seit Kenia nicht mehr, das war allerdings in Afrika nicht so problematisch.
Der Backofen musste mehrfach festgeschraubt werden und bringt auch nicht mehr die Hitze wie in seinen Anfangszeiten.
Und überhaupt ist vieles einfach verschlissen oder verkratzt oder nicht mehr schön, wie z.B. der Korkboden.
Unsere Kabine ist nach 15 Jahren intensivem Gebrauch an vielen Stellen einfach ‚fertig‘.
Rentiert sich eine Renovierung überhaupt?
Wir schaffen Platz in der Garage und entfernen in Benito alles, was defekt oder verschlissen ist oder im Weg.
Bevor wir mit der aufwändigen Renovierung beginnen, müssen wir feststellen, ob der Schaden an der Aufhängung bzw.am Boden reparabel ist.
Die Gasinstallation wird überarbeitet, eine neue Heizung eingebaut und die Wasserversorgung erneuert.
Der Durchgang zum Führerhaus wird erneuert und die Eingangtüre renoviert.
Der lange abgelaufene TÜV wird problemlos erneuert, das Führerhaus wird entrostet und die Türen instand gesetzt.
Fenster ausbauen, Lack polieren, neue Fliegen- und Verdunklungsrollos vormontieren, Innen tapezieren, Fenster wieder einbauen
Wir renovieren das Bad und bauen einen neuen Abwassertank ein. Die neue Küchenarbeitsplatte wird mit Geräten installiert.
Kurz vor dem Corona-Lockdown holen wir Benito und setzen die Renovierung mit der Elektrik fort.
Die neuen größeren Reifen sind montiert, nun werden Staukästen, Reservereifenträger und die Einstiegsleiter gefertigt und angebracht.
Im Inneren sind viele kleinere und größere Sache zu tun. Es macht Spaß, zu sehen, wie es immer wohnlicher wird.