September - Oktober 2022
Von Ushguli, wo der letzte Bericht endete, fahren wir hinunter nach Mestia, eines der Zentren des Georgien Tourismus und weiter in die Ebene bis wir kurz vor dem schwarzen Meer wieder ins Landesinnere abbiegen. Einmal quer durchs Land und auf Höhe Tiflis nochmal in den Kaukasus. Shatili, ein einsames Wehrdorf am Ende der Welt gefällt uns sehr gut. Auch die Hauptstadt Tiflis ist eine schöne Mischung von altem, marodem Charme und modernem Leben. Danach geht es in die Abgeschiedenheit des Vashlovani Parks ganz im Südosten des Landes. Ein Besuch des eher mediterranen Laghodekhi Parks und des Weinanbaugebiets vervollständigen unser Bild von Georgien.
Mestia wirkt wie eine Mischung aus einem Schweizer Skiort und einem zu groß geratenen georgischen Dorf. Zahlreiche Lokale und Hotels versorgen die Trekking Touristen, Mestia ist für viele ein wesentlicher Bestandteil eines Georgienaufenthaltes. Uns hat es in Ushguli besser gefallen, auch wenn es hier tollen Bergblick, idyllische Ecken, Wehrtürme und Wildschweine in den Nebenstraßen gibt.
Auf 300 Meter Höhe mit Blick auf den schneebedeckten Kaukasus und das schwarze Meer liegt das Chateau Chkaduashi. Der Hausherr hat Ahnen, die Generäle bei Napoleon waren und der Besitz des früheren Jagdsitzes geht auch weit zurück. Nach der Sowjetzeit hat man das Anwesen wieder übernommen und versucht es seitdem ohne viel Geldmittel zu renovieren. Man kann dort mit tollem Blick stehen, sich die Ahnengeschichte erzählen lassen und mit den Hoheiten dinieren.
Eigentlich wollten wir die sog. Heeresstraße Richtung russischer Grenze fahren, das zweite touristische Highlight von Georgien. Aber die vielen LKWs, die unterwegs waren und schon 75km vor der Grenze am Straßenrand parken, weil sie teils Tage auf die Abfertigung warten, haben uns umdrehen lassen. Die Überholvorgänge, die man quasi blind machen musste, waren uns zu heikel. Wir besichtigen noch kurz die Festungskirche Ananuri (sehr touristisch) und biegen dann auf eine Piste nach Shatili ab, einem einsamen Bergdorf, das als Festung gebaut wurde. Am Bach darunter kann man schön und einsam stehen, das inzwischen fast verlassene Dorf erkunden und in der Gegend wandern.
Noch ein Stück weiter hinten im Tal, ganz nah an der russischen Grenze liegt ein weiteres Festungsdorf, Mutso, hoch oben auf einem Vorsprung. Es ist komplett verlassen, aber vor kurzem fast vollständig renoviert worden und bietet tolle Ausblicke auf die Bergwelt.
Der kleine Ort kurz vor Tiflis ist eins der religiösen Zentren Georgiens. Eine große Kathedrale und ein Kloster werden von vielen Andenkenläden und Lokalen umgeben, denn der Ort ist auch ein beliebtes Ausflugsziel für die Tifliser.
Die Stadt liegt lang gestreckt in einem Tal und wir durchqueren sie als erstes mal komplett im morgendlichen Berufsverkehr. Oberhalb der Sameda Kathedrale, auf dem Parkplatz des armenischen Friedhofs parken immer einige Reisende. Man ist in einer halben Stunde bequem in der Alt-Stadt und die Dinge des täglichen Bedarfs gibt es in der Nähe, ebenso wie ein absolut uriges Kellerlokal, wo zwei Frauen wie im Wohnzimmer ihre Gäste bewirten.
Die alten Teile von Tiflis laden zum Schlendern durch die teils maroden Gassen und Innenhöfe ein. Man kann auf eine Burg mit der Seilbahn fahren und von dort die Aussicht genießen oder in einem der Cafes oder Kneipen die Touristen beobachten. Im einem der Badehäuser kann man sich in das schwefelhaltige Wasser legen und abschrubben oder massieren lassen.
Bevor wir in die Steppe des Vashlovani Parks fahren, machen wir noch Halt in einem Mega Carrefour Supermarkt. Nach der etwas komplizierten Erteilung einer Erlaubnis (die Grenze zu Aserbaidschan ist nahe) fahren wir erst durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet, dann durch wüstenhafte Steppe, die an Afrika erinnert, an einen Stausee im Nirgendwo. Von dort geht es weiter durch sehr schöne Landschaft an die Schlammvulkane. Bis zu einem Meter hohe Kegel blubbern Schlamm aus, leider darf man dort nicht übernachten, wäre sehr stimmungsvoll gewesen. Einziger Wermutstropfen sind die beißenden Fliegen, die die Gegend bevölkern.
Ein totaler Gegensatz zur Einsamkeit im Vashlovani bietet keine Hundert Kilometer entfernte Sighnaghi. Grün und eher italienisch anmutend präsentiert sich das Städtchen, das auf einem Hügel inmitten der Ebene schöne Ausblicke auf den Kaukasus bietet. Zwar touristisch, aber trotzdem nett, kann man durch die Gassen bummeln und schön auf einer der Terrassen sitzen.
Die saftig grüne Gegend um den Laghodekhi Park ist auch ganz nah an der Halbwüste des Vashlovani Parks. Hier finden wir auf einer Weide einen netten Platz umgeben von Kühen, Pferden, Schweinen und Wildschweinen. Die Hirten sind total nett und beschenken uns mit Melonen und sonstigem Obst.
Eine Wanderung im Park führt uns durch den Bach und zu einem sehenswerten Wasserfall.
Über die Burg von Gremi fahren wir zu einem Camping mit Pool und Waschmaschine zwischen Weinreben. Weiter geht es zu einem Besuch bei dem geschmackvoll renovierten Kloster Alaverdi und einem kleinen, familiären Weingut, wo wir die Kellerei besichtigen, gut essen und Wein probieren.
Das Besondere am traditionellen georgischen Wein ist die Machart: er wird mit Schale und Stängeln in Tonamphoren im Boden gekeltert. Das ergibt besonders beim Weißwein eine fast orangene Farbe und wie beim Roten einen außergewöhnlichen Geschmack.
Nach langer Zeit in der Scheune wird Benito für eine große Reise ins Morgenland vorbereitet. Hier der Plan und der gemütliche Beginn beim Wandern in den Alpen.
Bosnien: Wasserfälle und eiskaltes Wasser an der Una, Exotik in Sarajewo und Bergeinsamkeit bei den Zelengora Seen.
In den Bergen von Montenegro erleben wir einsame, wunderbare Bergwelten, aber auch eher üblen Touristenrummel.
Durch Albanien, Nordmazedonien und Griechenland fahren wir zügig, finden aber doch einige schöne oder interessante Plätze.
Wir versuchen, die Türkei auf eher untouristischen Pfaden zu erkunden. Nur Göreme, das Epizentrum des Tourismus lassen wir uns nicht entgehen.
Wir besuchen Wohnhöhlen, das Stalinmuseum und begeben uns auf eine abenteuerliche Fahrt in den großen Kaukasus.
Vom hohen Kaukasus geht es in die quirlige Hauptstadt Tiflis, in die weiten Ebenen an der aserbaidschanischen Grenze und die italienisch anmutende Weingegend.
Von Gjumri nach Jerewan, schöne Städte, tolle Landschaften, garniert mit Tempel und Klöstern.
Nach einem Abstecher auf den Aragaz und die Burg Amberd geht es Richtung Süden.
Alle Infos zu Übernachtungsplätzen, POIs und gefahrener Strecke.
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